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Aktuelle Seite: Start / Archiv für Sexualität

Sexualität

Wenn der Partner „zu wichtig“ wird und sexuelle Langweile

17. Oktober 2017 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Sexuelle Langweile lässt sich nur vermeiden, wenn man sich in unbekannte Bereiche vorwagt und man hin und wieder was Neues ausprobiert – das klingt nach einem einfachen Rezept, um die eingeschlafene sexuelle Beziehung zum Partner wieder aufblühen zu lassen ohne direkt eine Sexualtherapie oder Paarberatung in Anspruch nehmen zu müssen.

Allerdings kann auch ein zweiter, gleichzeitig stattfindender Prozess als Grund für sexuelle Langweile verantwortlich gemacht werden: Das Zu-wichtig-Werden des Anderen. Je wichtiger der Partner für einen selbst wird, desto wahrscheinlicher wird sexuelle Langweile aufkommen. Denn sexuelle Abenteuer werden in dem Moment schwieriger, wenn die Meinung des Partners über einen selbst wichtiger wird als die eigene Sicht und man keine Zurückweisung riskieren möchte. So entwickelt man ganz natürlich eine Hemmung gegen das Ausprobieren von Neuem, welches ja bisher gut gehütete Eigenarten offenbaren könnte.

Doch sicherlich ist es keine Lösung, den Stand der Dinge so langweilig zu belassen, wie er ist. Anstatt ängstlich seine wirklichen erotischen Fantasien vor dem Partner zu verstecken, sollten diese dem Partner offenbart werden. Die große Schwierigkeit beim Sex besteht also nicht darin dem Partner den eignen Körper zu zeigen, sondern ihm die eigenen erotischen Vorlieben mitzuteilen. Doch das ist leichter gesagt als getan. Wie schafft man es nun seine Ängste zu überwinden und sich dem anderen mitzuteilen, ohne dass man das Gefühl bekommt „zu viel“ von sich preiszugeben, ohne dass man quasi seine eigene Identität verliert?

Man muss Veränderung und Entwicklung zulassen und mit der neuen, bisher versteckten, Identität ringen.

Man muss vielleicht erst ins kalte Wasser springen und mit dem ringen, was man noch nicht ist in den Augen des Anderen, aber was genau der sexuellen Identität entspricht, zu der man eigentlich hinwill. Die Offenbarung der eigenen sexuellen Fantasien und Wünsche führen so zu einem Entwicklungsschub, nicht nur innerhalb der Partnerschaft, sondern auch bei einem selbst.

Es ist also ganz natürlich Angst davor zu haben sich seinem Partner zu offenbaren. Doch anstatt dieses Gefühl immer nur zu verdrängen und somit Langweile im sexuellen Erleben aufkommen zu lassen, ist es von Zeit zu Zeit ratsam, die Angst vor der Offenbarung und der damit folgenden eigenen Weiterentwicklung zu tolerieren und schließlich zu überwinden. Jeder Schritt ist anfänglich schwer: Angefangen beim ersten Zungenkuss, über zum ersten Geschlechtsverkehr, bis hin zu weiteren Abenteuern – man tut zunächst immer erst etwas, wobei man sich vorerst nicht wohlfühlt. Doch alle Hürden lassen sich überwinden, wenn man nur den Weg zur Weiterentwicklung auch wirklich anfängt zu beschreiten. Denn schließlich müssen wir uns einfach weiterentwickeln, um auch das sexuellen Verlangen in einer länger andauernden Partnerschaft lebendig zu erhalten.

 

Quellenhinweis: Schnarch, D. (2016), Intimität und Verlangen – Sexuelle Leidenschaft in dauerhaften Beziehungen. Klett-Cotta: Stuttgart.

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Kategorie: Sexualität Stichworte: Intimität, Partnerschaft

Ehelicher Sadismus – Grund für die sexuelle Verweigerung?

30. Juni 2017 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Kommt es in einer Partnerschaft zu sexueller Verweigerung ist das nicht immer ein Zeichen von Unlust, sondern wird oft bewusst oder unbewusst eingesetzt um Druck auf den Partner auszuüben. Eine Paartherapie im MVZ Köln für Psychotherapie zu machen ist hier eine sinnvolle Möglichkeit diesen Mechanismen entgegenzuwirken.

In jedem Menschen gibt es einen „bösen“ Anteil, der gerade in längeren sexuellen Beziehungen irgendwann einmal zum Vorschein kommt. Diese „böse“ Seite kommt in engstirnigen, primitiven und strafenden Teilen unseres Verhaltens zum Vorschein. Besonders bei Paaren die emotional stark verstrickt sind, ist es wahrscheinlich, dass in der Beziehung ein normaler ehelicher Sadismus vorkommt. Die emotionale Verstrickung äußert sich in einer gewissen Abhängigkeit untereinander. Oft ist einer stärker von der Bestätigung des Partners abhängig als der andere und gibt ihm so die Möglichkeit mit seiner Angst zu spielen. Der amerikanische Psychologe und Sexualtherapeut Dr. Schnarch hat vier Kriterien aufgestellt, anhand derer man feststellen kann ob man ein „normaler ehelicher Sadist“ ist (Schnarch, 2016): 1. Sie vergelten häufig Gleiches mit Gleichem. 2. Sie hegen oft einen Groll gegen Ihren Partner. 3. Nicht selten fällt es Ihnen schwer Ihre Wut zu kontrollieren. 4. Sie fühlen sich berechtigt an ihrem Partner Vergeltung zu üben, wenn sie sich in Ihren Gefühlen verletzt fühlen.

Schnarch geht davon aus, dass sich selbst scheinbar harmonische Paare abends im Bett aneinander rächen. Das geht von sexueller Verweigerung, über das Vortäuschen eines Orgasmus hin zu offensichtlichem Flirten mit anderen vor den Augen des Partners.

Die Verweigerung von sexueller Zuwendung lässt sich nicht immer durch ein schwaches Verlangen erklären. Oft wird dies auch als Methode genutzt um im Gegenüber bestimmte Gefühle hervorzurufen. Stellen solche Verhaltensmuster ein Problem in der Beziehung dar, kann es sinnvoll sein eine Paartherapie zu machen.

Auch ein vorgetäuschter Orgasmus kann mit einhergehenden abwertenden Gedanken über den Partner, der stolz auf seine sexuelle Leistung ist, ein Zeichen für ehelichen Sadismus sein.

Eine Paartherapie kann helfen, solche destruktiven Verhaltensmuster in einer Beziehung aufzulösen. Je enger Partner emotional miteinander verschmolzen sind desto eher ärgern sie sich übereinander und desto frustrierter werden sie. Besonders Menschen mit geringer Frustrationstoleranz nehmen vieles persönlich und erzeugen aus Selbstschutz ein gewisses Maß an Chaos. Bekommt man das positive Selbstempfinden vom Ehepartner nicht gespiegelt, ist das ein Auslöser für das Bedürfnis, den eigenen Unmut den anderen spüren zu lassen. Ehelicher Sadismus wird laut Schnarch von fast jedem Menschen ausgeübt. Diese Muster bei sich selbst oder dem Partner zu erkennen kann ein wichtiges Ziel in der Paartherapie sein.

 

Quellenhinweis: Redaktion MVZ Köln für Psychotherapie GmbH Odendahl & Kollegen 

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Aktuallisiert: 16.08.2017

Kategorie: Sexualität Stichworte: Kommunikation, Paartherapie, Sexualtherapie, Vertrauen

Wenn sexuelle Unlust die Partnerschaft belastet

29. Mai 2017 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

In einer Partnerschaft ist irgendwann der Punkt erreicht, an dem einer der Partner oder beide ein verringertes Interesse an Sex zum Ausdruck bringen. Wenn die Intimität zwischen Partnern abnimmt, wird meist als Grund die begrenzte Zeit angegeben, die man miteinander verbringen kann. Der stressige Berufsalltag und die wenige Freizeit werden dann als Rechtfertigung für Schwierigkeiten in der Partnerschaft benutzt. Wenn Sex in einer Beziehung nur noch selten vorkommt und der Sex dann auch noch als nicht sehr gut wahrgenommen wird, kann es sinnvoll sein, sich Hilfe von außen zu suchen. Eine Paartherapie bietet die Chance, an der möglicherweise ungünstigen Kommunikation zwischen den Partnern zu arbeiten.

Kommt es zu Schuldzuweisungen untereinander, wer für den langweiligen Sex verantwortlich ist, kann ein Therapeut als Vermittler hilfreich sein.

Es ist aber wichtig zu verstehen, dass ein gewisser Grad an Langeweile in einer lang andauernden sexuellen Beziehung normal ist und diese nicht entsteht, weil einer der beiden Partner etwas falsch gemacht hat.

Um eingefahrene Abläufe beim Sex wieder lebendiger zu machen und sexuelle Unlust zu verringern, werden die individuellen Tabus erarbeitet und über Praktiken gesprochen, bei denen man sich unwohl fühlt. Übrig bleiben klar definierte Bereiche innerhalb derer sich beide Partner wohlfühlen. Dann geht es ans erforschen von unentdeckten Bereichen die beide akzeptieren und mit denen sie sich wohlfühlen. Das Überschreiten der persönlichen sexuellen Grenzen erzeugt immer auch Angst, weshalb es wichtig ist dem Partner bei diesem Thema auf Augenhöhe zu begegnen und ihn darin zu respektieren. Diese Angst zu ertragen und bereit zu sein, dem Unbekannten zu begegnen ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung zu einem sexuell reifen Menschen. Die Bereitschaft, andere Aspekte der Sexualität und Erotik ihrer Beziehung zu erkunden, stellt eine Herausforderung dar, da man dadurch seinem Partner auch immer einen verborgenen Teil seiner Selbst eröffnet. Die Erkenntnis, dass die Konflikte über neue sexuelle Erfahrungen darauf basieren, ob ein Paar bereit ist einander Neues zu offenbaren, soll in der Paartherapie erarbeitet werden.

Neue Praktiken einzuführen wird immer dann schwierig, wenn der Partner Einem zu wichtig wird. Die mit sexuellem Verlangen zusammenhängenden Probleme entstehen oft durch die Angst vor Zurückweisung, die steigt, je wichtiger Einem die Meinung seines Partners über sich ist. Unterdrückt man dadurch seine eigentlichen sexuellen Bedürfnisse, kann das dazu führen, dass man irgendwann die Lust an Sex verliert. Diese Frustration senkt das Verlangen, da eine richtige Befriedigung nicht stattfindet. Paartherapeuten versuchen hier anzusetzen und eine wertneutrale Erkundung des eigenen Erlebens und der Reaktion des Partners zu fördern, um solche Ängste zuzulassen und langfristig eine Neubewertung der Sexualität zu ermöglichen.

 

Quellenhinweis: Redaktion MVZ Köln für Psychotherapie GmbH Odendahl & Kollegen 

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Aktualisiert: 16.08.2017

Kategorie: Sexualität

Hauptgründe für Trennungen

18. Januar 2017 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Es gibt in Beziehungen viele verschiedene Gründe warum es scheitert. Bei vielen Paaren sind die Gründe auch oft vielschichtig und oft handelt es sich um Probleme und Konflikte die sich über Jahre lang hinweg ziehen. Dennoch gibt es einige Bereiche, die man ausmachen kann, welche klassische Konfliktherde darstellen. Diese Herde führen oft dazu, dass Beziehungen am Ende scheitern und zu einer Trennung führen. In diesem Artikel werden die gängigsten Gründe aufgelistet und erklärt sowie die Rationale,warum die Beziehung an solchen Problemen scheitert, erklärt.

An oberster Stelle steht die Kommunikation. Dieser Satz hat im Allgemeinen erst einmal Gültigkeit. Kommunikation steht in zwischenmenschlichen Beziehungen ganz zentral. Ohne eine gute und angemessene Kommunikation entstehen oft Missverständnisse. Einer der Hauptprädiktoren, ob eine Beziehung gut oder eher schlecht verläuft ist tatsächlich die Art und Weise wie ein Paar kommuniziert. Eine offene Kommunikation in welcher beide Partner gleichgestellt über alles reden können, ist einer Kommunikationsbasis in welcher ein Partner die eindeutige Überhand hat und sehr egozentrisch damit umgeht deutlich überlegen. Paare die zu uns in die Paartherapie kommen geben auch an, dass die Kommunikation zwischen beiden immer schlechter werde. Dadurch käme es sehr häufig zu Streitigkeiten. Manchmal sind diese Streitigkeiten fundiert, oft geht es um Nichtigkeiten. Jedoch gibt es Streitigkeiten auch in Beziehungen,
die gesund sind. Der große Unterschied ist jedoch der Umgang in der Kommunikation. Während Menschen in einer guten Beziehung offen über Streitthemen reden können, ist das bei Beziehungen die nicht gut verlaufen eher anders. Dort steht vor allem die Schuldzuweisung zentral. Oft ist es so, dass von der weiblichen Seite aus die Schuldzuweisung stattfindet und der Mann oft abblockt. Ein weiterer Aspekt, der oft dazu führt dass Beziehungen scheitern ist, wenn gemeinsame Interessen nicht stark ausgeprägt sind. Gemeinsame Interessen beziehen sich auf viele verschiedene Dinge, die in einer Beziehung von Belange sind. Das fängt bei Gesprächsthemen an, die beiden Partnern wichtig sind. Partner die gemeinsame Interessen haben, haben auch oft ähnliche Themen über welche sie gerne diskutieren. Das gibt einer Beziehung mehr Tiefe und es zeigt auch, dass man mit dem Partner auf einer Wellenlänge ist. Zu den gemeinsamen Interessen gehören auch Dinge, wie z.B. gemeinsame Hobbies. Wenn beide ähnliche Aktivitäten oder Hobbies pflegen, dann ist es einfacher miteinander Zeit zu verbringen. So hat man wiederrum auf einer Gesprächsbasis mehr zu erzählen, was in der Beziehung hilfreich ist. Gibt es wenige gemeinsame Interessen, so kann es durchaus sein, dass man irgendwann nichts mehr zu erzählen hat und man feststellt, dass der Partner gar nicht so sehr zu einem selber passt,  wie man als die Beziehung noch frisch war gedacht hat. Ein weiterer Bereich, an dem Beziehungen oft scheitern, sind falsche Erwartungen. Jeder Mensch erwartet etwas von seinem Partner in einer Beziehung. Niemand ist davon frei und diese Bedürfnisse, die wir beim Partner einholen möchten, beziehungsweise befriedigt wissen wollen. Das ist bei vielen Beziehungen vernünftig geregelt. Die eigenen Erwartungen an den Partner sind zwar da, aber nicht unrealistisch für den anderen ausgeprägt. Solange man als Partner das Gefühl vermittelt bekommt, dass man die Erwartungen des Partners auch erfüllen kann, dann ist eine Beziehung für gewöhnlich positiv für beide Beteiligten.
Problematisch wird es in zwei Fällen. Im ersten Fall fühlt der eine Partner, dass seine Erwartungen erfüllt werden, der andere aber nicht. In so einem Fall kommt es zu massiver Diskrepanz in der Wahrnehmung der Beziehung bei beiden Partnern. In so einem Fall ist, mal wieder, die Kommunikation wichtig. Wenn der Partner, der unzufrieden ist dies gut gegenüber seinem Partner verbalisiert bekommt, dann können sich Erwartungen verschieben und man gibt dem Partner eine Chance sich in dem Kontext verbessern zu können. Der zweite Fall der schwierig ist, ist wenn beide Partner unzufrieden sind und ihre Erwartungen auf Dauer nicht erfüllt werden können. In so einem Fall ist es oft üblich, dass die Kommunikation sich verschlechtert und Partner sich nach einiger Zeit trennen. Der vierte Punkte, der oft im Vordergrund steht bei Trennungen sind unterschiedliche Zukunftsplanungen beziehungsweise Erwartungen. Ein klassisches Beispiel ist hier der Kinderwunsch. Wünscht sich der eine Partner Kinder und sieht es auch als Pflicht beziehungsweise als Bedingung an um glücklich sein zu können als Mensch, dann ist das an sich nichts negatives oder positives. Wenn der Partner über dieses Thema jedoch anders denkt, zum Beispiel partout keine Kinder haben möchte, dann ist das ein belastendes Streitthema, welches oft zu einer Trennung führt. Im Endeffekt sind es dann die berüchtigten „unüberwindbaren Differenzen“, die zwischen zwei Menschen stehen. Es gibt Beziehungen in denen solche Differenzen überwunden werden können,  jedoch nur wenn einer der beiden Partner sich dazu in der Lage sieht von seiner Position abzurücken. Jüngere Beziehungen zum Beispiel scheitern oft an dem Thema, ob es sich lohnt eine gemeinsame Wohnung zu mieten oder nicht. Wenn ein Partner den nächsten Schritt gehen möchte, der andere aber noch nicht, dann kommt es oft zu Streit. Wie Streit enden kann, wurde ja schon angesprochen in diesem Artikel. Ein weiterer Bereich, der oft zu Trennung führt, ist der Bereich der Zärtlichkeit, beziehungsweise des Sex. Es ist oft so, dass in längeren Beziehungen weniger Zärtlichkeit, Intimität und Sex vorherrscht. Das ist auf der einen Seite erst einmal normal. Jede Beziehung nimmt in diesen Bereichen nach einiger Zeit ab. Das liegt zum einen daran, dass sich die Prioritäten in einer Beziehung verschieben und zum anderen daran, dass wir als Organismus mit fortlaufender Zeit weniger körperliche Intimität zum Partner verspüren, schließlich kennt man sich in dem Kontext ja schon lange. Es ist also erst einmal nicht problematisch wenn man weniger körperliche Nähe empfindet. Es ist jedoch problematisch, wenn gar nichts mehr in dem Kontext existiert. Natürlich ist das unterschiedlich von Paar zu Paar. Aber wenn man nach 5 Jahren Beziehung im Durchschnitt 2 mal in der Woche mit dem Partner schläft, und dann seit 2 Monaten gar nicht mehr, dann ist das problematisch. Oft ist fehlende Intimität nur ein Symptom für ein anderes tiefgründigeres Problem. Dann gilt es, zum Beispiel in einer Paartherapie, zu explorieren wo das Problem verankert liegt.
Ein weiterer Bereich, der oft zu Trennungen führt, ist wenn das Paar Nachwuchs zeugt und es nicht schafft die Balance zwischen Eltern und Paar zu währen. In der Regel schaffen es sehr wenige Paare eine gesunde Balance zu wahren. Viele sagen sogar, dass man sich entscheiden muss zwischen Familie und seinem Partner, beides sei nicht zu kombinieren. Das ist natürlich eine sehr pragmatische Meinung und man muss dem nicht unbedingt zustimmen, jedoch gibt es sehr viele Erfahrungsberichte, die das so unterschreiben würden. Als junge Eltern vor allem verbraucht man den größten Anteil seiner Aufmerksamkeit erst einmal auf das Kind. Das ist auch evolutionär so gedacht und notwendig, denn das Kind ist alleine erstmal nicht überlebensfähig. Das hat jedoch auch zur Folge, dass man zu müde ist um den Bedürfnissen des Partners gerecht werden zu können. Interaktionen und Reaktionen die man vom Partner gewöhnt ist, können ausfallen, der Partner hat weniger Lust auf Interaktion mit dem anderen. Aus dieser Dynamik entsteht wiederrum Streit. Die Kommunikation, die schon so oft beschrieben wurde, verschlechtert sich, und viele Paare trennen sich, weil sie den Partner nicht mehr „wieder erkennen“ und das Gefühl haben „man habe sich auseinander gelebt“. Es gibt viele Scheidungen in denen das auch ein legitimer Trennungsgrund ist. Bei vielen scheitert es aber an der fehlenden Balance zwischen Elternsein und Partnersein.

 

Quellenhinweis: Redaktion MVZ Köln für Psychotherapie GmbH Odendahl & Kollegen 

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Aktuallisiert: 16.08.2017

Kategorie: Kommunikation, Sexualität Stichworte: Kommunikation, Paartherapie, Trennung

Körperliche Nähe im Zentrum der Paarbeziehung

4. Dezember 2016 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Sexualität und körperlicher Kontakt sind wichtige und notwendige Bestandteile des menschlichen Lebens. Sexualität ist evolutionsbiologisch unvermeidbar für den Erhalt der menschlichen Spezies. Über die reine evolutionsbiologische Selbsterhaltungsfunktion hat die Sexualität aber auch eine bedeutende psychologische Rolle für die zwischenmenschliche Bindung und Partnerschaft. Ohne den sexuellen Kontakt zu unserem Partner könnten wir die Paarbeziehung nicht von einer guten Freundschaft, inniger Kameradschaft oder einem geschwisterlichen Zusammenhalt unterscheiden. In diesem Artikel soll auf die Bedeutung und die außerordentliche Rolle der Sexualität in partnerschaftlichen Beziehungen ausführlich eingegangen werden. Neben der Wichtigkeit der Sexualität für die Paarbeziehung soll auch die Relevanz körperlichen Kontaktes in der Kindheit für eine gesunde psychische Entwicklung und für eine stabile Bindung im Erwachsenenalter thematisiert werden. Dabei gehen wir sowohl auf einige berühmte psychologische Erkenntnisse als auch auf praktische Erfahrungen ein, die wir aus unserer Praxis kennen.

 

Körperliche Nähe und Bindungsstile

Schon in den 50er Jahren konnten Psychologen mit Hilfe von beeindruckenden Feldforschung zeigen, wie wichtig körperlicher Kontakt und physische Nähe für eine gesunde psychische Entwicklung ist. Bereits in der Kindheit brauchen wir körperlichen Kontakt. Neben der reinen Versorgung mit Nahrung und Flüssigkeit, hat sich auch die körperliche Nähe, – also Kuscheln, Umarmen, Zuneigung und Aufmerksamkeit – als ein fundamentales menschliches Grundbedürfnisse herausgestellt. In Bowlbys (1958) Bindungstheorie wird erklärt, dass Säuglinge das angebotene Bedürfnis haben, in bindungsrelevanten Situationen, wie z.B. bei potenzieller Gefahr oder in einer neuen fremden Umgebung, die Zuwendung, Nähe und Schutz einer vertrauten Person zu suchen. Das heißt, dass die Bindungsverhaltensweisen sich bereits direkt nach der Geburt entwickeln, um bei Bedarf die Nähe zur wichtigen Bindungsperson herstellen zu können. Die Säuglinge sichern sich mit diesem angeborenen Verhalten die Zuwendung einer Bezugsperson und entwickeln auf diese Wiese ein interaktives Bindungssystem. Dabei besteht die wichtigste Funktion der Bindungsperson darin, das Kind in bedrohlichen Situationen reale und emotionale Sicherheit zu geben. Damit nimmt die körperliche Nähe eine überlebenswichtige Funktion ein. Kinder, die in ihrer frühen Kindheit keine liebevolle physische Nähe und Sicherheit erfahren haben, haben ein höheres Risiko eine psychische Störung zu entwickeln, leiden häufiger unter tiefgreifenden Problemen in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen und entwickeln dysfunktionale Bildungsmuster, wie unsicher-vermeidendes Bindungsmuster oder unsicher-ambivalentes Bindungsmuster.

Der unsicher-vermeidende Bindungsstil zeichnet sich dadurch aus, dass das Kind kein Vertrauen zu der Bindungsperson entwickeln kann und statt Unterstützung stets eine Zurückweisung erwartet. Als Folge unterdrückt das Kind sein Nähe-Bedürfnis und unterlässt weitere Annäherungsversuche. Im Erwachsenenalter äußert sich dieser Bindungsstil in Unterdrückung negativer Gefühle und einer hohen Distanz zu relevanten Bindungsthemen. Partnerschaftliche Beziehungen werden häufig idealisiert und widersprüchliche Muster nicht erkannt. Häufig fällt es den Menschen schwer, sich auch sexuell zu öffnen und das notwendige Sicherheitsgefühl im Umgang mit Sexualität zu entwickeln. Vermeidung, Resignation oder Untergebenheit können häufig in Bezug auf Sexualität die Folge sein.

Bei einem unsicher-ambivalentem Bindungsstil steht die Fixierung auf die Bindungsperson im Vordergrund. Das Bindungssystem ist also permanent aktiviert und das explorative Verhalten dadurch stark eingeschränkt. Das Kind ist einerseits hin und her gerissen zwischen aggressivem und ärgerlichem Verhalten gegenüber der Bindungsperson, andererseits sucht es immer wieder die körperliche Nähe und den Kontakt zu der Mutter oder irgendeiner anderen Bindungsperson. Im Erwachsenenalter sind Menschen mit einem ausgeprägten unsicher-ambivalentem Bindungsstil sehr schwierig in Beziehungen, sie sind sehr bindungsverstrickt und scheinbar auch in ihren früheren Beziehungen gefangen, haben Schwierigkeiten zu verzeihen und die Beziehungen sind oft emotional negativ besetzt. Der Umgang mit negativen Gefühlen fällt den unsicher-ambivalent gebundenen Menschen schwer, sie können diese nicht integrieren.

Bowlbys Bindungstheorie verdeutlicht, wie fundamental die körperliche Nähe für unser gesamtes menschliches Leben ist. Können wir bereits in der Kindheit Vertrauen und Sicherheitsgefühl zu einer Bindungsperson aufbauen, sind wir offen für Neus und fühlen uns auch im beispielsweise sexuellen Kontakt sicherer, fühlen uns also grundsätzlich selbstsicher. In der Kindheit können wir bei Anwesenheit einer Bezugsperson souverän unsere Umwelt explorieren und im Erwachsenenalter sicher und autonom in zwischenmenschlichen Beziehungen sein. Auch die Entwicklung der Sexualität verläuft bei Menschen mit sicherem Bindungsmuster unproblematischer, da sie in der Regel ein autonomes und sicheres Selbstbewusstsein haben.

 

Körperliche Nähe und Sexualität

Sigmund Freud, einer der bekanntesten Psychologen, entdeckte um die Jahrhundertwende, wie bedeutsam die Sexualität im Leben eines Menschen ist. Er sah darin sogar die gesamte Antriebskraft im Leben eines Menschen. Problematisch wird es dann, wenn die Sexualität unterdrückt oder verdrängt wird. Daraus lassen sich – so Sigmund Freud – viele psychische Störungsbilder ableiten und erklären. Zwar wird heute nicht davon ausgegangen, dass eine auf irgendeine Weise gestörte Sexualität die Ursache aller psychischen Erkrankungen ist, jedoch wird auch in der modernen Psychologie dem Ausleben sexueller Bedürfnisse eine wichtige Rolle für die zwischenmenschliche Bindung zugeschrieben. Während die Sexualität früher rein funktionalisierende Rolle in der Beziehung zwischen einer Frau und einem Mann spielte und ausschließlich auf die Zeugung von Nachwuchs ausgerichtet war, rückte sie seit Sigmund Freund als Gegenstand menschlicher Selbstverwirklichung so in den Mittelpunkt wie noch nie zuvor. Ihr Stellenwert für die Beziehung und die partnerschaftliche Verbundenheit gewann immer mehr an Bedeutung. Die Befriedigung sexueller Lust wird als Höchstmaß oder Inbegriff einer erfüllten und glücklichen Beziehung angesehen. Ob diese Zielsetzung für eine Beziehung auf die Dauer förderlich und realistisch ist, sei erst mal dahingestellt. Fakt ist, dass es unser zutiefst menschliches Bedürfnis ist, Zuneigung und Nähe von uns nahe stehenden Menschen zu erfahren.

Die Sexualität ist für die Liebesbeziehung zwar von zentraler Bedeutung, denn sie macht den Unterschied zu den anderen zwischenmenschlichen Beziehungen, die wir pflegen, jedoch verursacht ihre allgegenwärtige Präsenz heutzutage auch viel Unsicherheit. In der Paartherapie sind sexuelle Probleme  häufig ein zentrales Thema. Denn trotz Aufklärung und Liberalisierung werden Schwierigkeiten, die mit Sexualität in Zusammenhang stehen, häufig und schamhaft verschwiegen. Kein Wunder! Das sexuelle Lusterlebe wird in den Medien, in der Literatur ja sogar unter Fachleuten überbetont. Anleitungen und Tipps zum erfüllten Sexualleben werden nicht unterstützend eingesetzt sondern als Norm verstanden und diese ist hoch. Nur selten wird die Realität und Norm verglichen und die eigenen Ansprüche relativiert, viel häufiger folgt daraus eine unausgesprochene Unsicherheit und eine permanente Konzentration auf das Problem des eigenen Sexuallebens. Diese Überkonzentration setzt viele Paare unter Druck und führt dazu, dass jede sexuelle Begegnung einem Testlauf ähnelt. Damit stürzt sich das Paar unwiderruflich in den Kreislauf der sexuellen Probleme. Es folgen Frust, Resignation und Abgrenzung. Viele Paare geben auf, über die Probleme zu sprechen und stellen ihr Sexleben ein oder gehen fremd. Nicht selten wird auf dieser Basis die gesamte Beziehung in Frage gestellt. Krisen, Trennungen und Scheidungen sind die Folgen.

Sicher ist, dass die Sexualität eine Beziehung zu einer Paarbeziehung macht, ohne diese wäre das Verhältnis mit einer freundschaftlichen, kameradschaftlichen oder geschwisterlichen Beziehung zu vergleichen. Sexualität sorgt für eine einzigartige und charakteristische Verbindung, die sich von jeder anderen Form von menschlicher Beziehung abgrenzt. Eine ständige Konzentration auf die sexuelle Lust und die damit verbundenen Problemen scheint für eine gelöste Sexualität jedoch wenig förderlich zu sein. Eine tiefgreifende und gleichzeitig gelassene Betrachtung der Thematik erwies sich schon in vielen Fällen sehr hilfreich. Schon die Differenzierung zwischen sexueller Lust und sexueller Beziehung ermöglicht einen anderen Blick auf die Thematik. Was die meisten Partner anstreben und für ihre Beziehung verwirklichen wollen, ist in der Regel die sexuelle Partnerschaft und nicht das dauerhafte Erleben von sexueller Lust.

 

Quellenhinweis: Redaktion MVZ Köln für Psychotherapie GmbH Odendahl & Kollegen 

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Aktuallisiert: 16.08.2017

Kategorie: Partnerschaft, Sexualität Stichworte: Bindung, Kontakt, körperliche Nähe, Paartherapie, Sexualität

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