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Paartherapie Odendahl & Kollegen

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Aktuelle Seite: Startseite / Archiv für Kommunikation

Kommunikation

Die Luft ist raus – was tun, wenn die Liebe schwindet?

19. Dezember 2022 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Ist die Beziehung noch zu retten?

Dass man seine:n Partner:in nicht jeden Tag gleich ver- und bezaubernd findet, ist normal und gehört zu jeder Beziehung. Was aber tun, wenn der Zauber gänzlich verflogen ist und die Gefühle sich verändert haben, wenn man sich (scheinbar) entliebt hat?

Die meisten Menschen verknallen sich, verlieben sich und sehen einander durch die rosarote Brille. In der gemeinsam verbrachten Zeit entwickelt sich die Liebe, und während die Verliebtheit irgendwann schwindet, schweißt die Liebe das Paar im besten Falle zusammen. Manche Paare empfinden über Jahre hinweg ständig eine große Verliebtheit, für die meisten Menschen in langjährigen Beziehungen spielt sich Verliebtheit aber meist in Momenten ab, manchmal bei einem Blick auf den:die Partner:in oder wenn diese:r etwas außergewöhnliches tut. Liebe dagegen ist nichts momentanes, sie bildet die Basis für das gemeinsame Leben. Sie ist auch da, wenn sie wieder ihre Socken hat im Schlafzimmer liegen lassen oder er eine Beule ins Auto gefahren hat. Sie bestimmt den Umgang miteinander, man hat für den:die Andere:n eigentlich immer nur das Beste im Sinn, Auseinandersetzungen werden gemeinsam und nicht gegeneinander geführt, und man geht als Team durch das gemeinsame Leben.

Streits werden destruktiv geführt, der:die Partner:in kapselt sich ab, körperliche Nähe findet nicht mehr statt und die Sockensituation im Schlafzimmer ist auf einmal unverzeihlich? Das können Anzeichen für eine Veränderung der bisherigen Gefühle sein. Meist schleicht sich der Alltag ein, die aktiv gelebte Zweisamkeit bleibt auf der Strecke und Stück für Stück schwindet das Fundament der Liebe. Für manche Menschen kommt an diesem Punkt nur die Trennung in Frage, andere möchten der Beziehung aus diversen Gründen (Gemeinsamer Besitz, Kinder, der gemeinsamen Zeit wegen, etc.) eine neue Chance geben und sich die Liebe zurückholen.

Und wie?

Im Prinzip genau so wie man die Beziehung zum ersten Mal begonnen hat: Mit gemeinsamer Zeit. Die meisten Menschen lernen jemanden kennen, den sie interessant finden, und möchten möglichst alles auf einmal erfahren, so viel Zeit wie möglich mit ihm oder ihr verbringen und im Grunde jede freie Sekunde für das Kennenlernen nutzen.

Nun ist es nach Jahren der Beziehung vielleicht nicht mehr möglich, sich von Grund auf kennenzulernen, im besten Falle kennt man sich schon sehr gut. Aber in den Wirren des Alltags gehen neu gefundene Hobbies und Interessen eher unter, und wenn man sich die Zeit nicht nimmt, bekommt der:die Andere die neue Begeisterung gar nicht mit.
Aber auch wenn man sich gegenseitig Neues erzählt, und versucht, den:die Andere:n teilhaben zu lassen, und nirgendwo ein offensichtliches Fehlverhalten auffällt, fehlt manchmal trotzdem die Zweisamkeit, die aktive Pärchenzeit. Denn: Gemeinsam einkaufen gehen ist keine Pärchenzeit, und abends zusammen auf dem Sofa sitzen und ins eigene Handy schauen macht nur zufrieden, wenn man ansonsten Zeit miteinander verbringt. Es wird Zeit für: Dates!

Dates? Wir sind doch schon zusammen

Wörtlich übersetzt bedeutet “Date” erstmal nur Datum. Im Sprachgebrauch meint es das geplante (in der Regel romantische) Treffen zweier Menschen, das nicht unbedingt auf die Kennenlernphase begrenzt ist. Vor allem sind Dates ein Zeitraum, in dem man seine Aufmerksamkeit komplett auf den:die Andere:n richtet. Zu Beginn des Kennenlernens versucht man mit Dates auch herauszufinden, was dem:der Andere:n gefällt. In langjährigen Beziehungen weiß man, was der:die Andere mag und kann die Dates dementsprechend planen und Achtsamkeit präsentieren: Das Signal an den:die Partner:in ist eindeutig “ich höre dir zu und merke mir was du magst, weil du mir wichtig bist”.

Was ein Date ist, macht jedes Paar für sich aus. Die Aktivität sollte natürlich beiden gefallen, ansonsten sind der Kreativität aber keine Grenzen gesetzt: Schlittschuhlaufen, Kaffee-Date in der hübschen Rösterei, ein Handy-freier Spaziergang oder der Film-Abend sind alle gleich valide, es muss nicht das Frühstück unter’m Eiffelturm sein. Oder Sie bilden das erste oder eins der ersten Dates nach. Wichtig ist nur, sich gegenseitig die volle Aufmerksamkeit zu schenken und dabei nicht unter Zeitdruck zu stehen. Heißt: Auf jeden Fall genug Zeit einplanen und keine Anschlusstermine machen.

Geben Sie sich Zeit

Ein einziges Date wird die Beziehung (höchstwahrscheinlich) nicht retten. Der Weg zurück zur Partnerschaft ist gepflastert mit Kommunikation, Anstrengung und Kompromissbereitschaft. Sehen Sie sich als “Wir”, nicht als “Du und ich” und halten Sie sich stets vor Augen, warum Sie sich die Mühen machen. Gefühle sind nicht immer gleich intensiv, und ein “schlechter” Tag bedeutet nicht automatisch, dass es keine Hoffnung mehr für Sie gibt. Besinnen Sie sich stattdessen auf die besseren Tage und nehmen Sie sich vor, davon zukünftig wieder mehr zu erleben.

Sie haben sich wiedergefunden und möchten Ihrer Beziehung zu neuem Leben verhelfen, wissen aber nicht so recht, wo Sie anfangen sollen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kategorie: Beziehung, Beziehungskrise, Kommunikation, Liebe, Paartherapie

Liebe auf Distanz – Schwierigkeiten und Chancen von Fernbeziehungen

17. Juni 2022 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Liebe auf Distanz - Schwierigkeiten und Chancen von Fernbeziehungen

Fernbeziehungen sind nicht immer einfach. Alle, die schon mal eine Fernbeziehung geführt haben, wissen das. Und das sind sind in Deutschland nicht wenige, ca. jedes achte Pärchen lebt in einer Fernbeziehung. Manche davon starten bereits als Beziehung auf Distanz, man hat sich im Urlaub oder im Internet kennengelernt und verliebt. Bei diesen Paaren dauert die Annäherungs- und Kennenlernphase häufig deutlich länger. Damit verbunden hält auch aufregende Gefühl frischer Verliebtheit länger an, man ist versöhnlicher und stört sich weniger an möglichen Macken des/der anderen. Die wenige gemeinsame Zeit, die man hat, möchte man dann nicht mit Streiten verbringen.

Andere lernen sich in direkter Nähe kennen und wohnen vielleicht schon zusammen, bevor es beispielsweise aus beruflichen Gründen zu einer räumlichen Trennung kommt. Dann heißt es Abschied nehmen von bekannten Gewohnheiten und Ritualen und sich auf eine völlig neue Situation einstellen. Ganz gleich unter welchen Umständen das Paar zu der Situation gekommen ist, eine Fernbeziehung zu führen, so stellt dies meist für beide Seiten eine enorme Belastung und eine Probe für die Beziehung dar.

Aus zwei Leben ein gemeinsames machen

Eine der großen Herausforderungen ist, dass beide Partner/innen ihr eigenes Lebensumfeld haben und in ihrer „eigenen Welt“ leben. In der Fernbeziehung geht es darum, den/die Partner/in in diese Welt zu integrieren und an ihr teilhaben zu lassen. Im Grunde ist das bei „Nahbeziehungen“ nicht anders, fällt aber leichter, weil man viel mehr Zeit zur Verfügung hat, um den/die andere/n einzubinden. „In einer Fernbeziehung fühlen sich viele Paare, als wären sie ständig auf der Reise zum anderen und nur zu Besuch. Es findet keine Integration in die Routinen des oder der anderen statt“, weiß Helga Odendahl, erfahrene Paartherapeutin bei Paartherapie Köln im MVZ für Psychotherapie Odendahl und Kollegen. Das ist insbesondere bei sehr großen Entfernungen der Fall. Außerdem sind die Trennungsmomente häufig mit Schmerz und Trauer verbunden, aber auch die Momente des Wiedersehens sind von emotionalem Chaos begleitet. Dies kann ebenso belastend sein wie die fehlende Nähe in vielen alltäglichen Momenten, die man so gerne mit seinem/seiner Partner/in teilen würde. In Zeiten des Internets ist es inzwischen deutlich leichter geworden, einander auch in der Ferne nah zu sein und das Gegenüber an eigenen wichtigen Momenten teilhaben zu lassen. Doch die körperliche Nähe kann dadurch nicht ersetzt werden. Fernbeziehungen haben nur dann eine Chance auch auf Dauer zu bestehen, wenn beide Seiten auch zu Kompromissen bereit sind und insbesondere die Bedürfnisse des jeweils anderen nicht aus dem Blick verlieren.

Immer wieder freitags

In Studien konnte gezeigt werden, dass Paare in Fernbeziehungen in wiederkehrenden Abständen kleine Episoden von Trauer erleben. Ebenso kommen Gefühle wie Hoffnungslosigkeit, Eifersucht, Sehnsucht, Wut und Einsamkeit in Fernbeziehungen besonders häufig zum Vorschein. Besonders bedauerlich ist es, wenn sich all diese Gefühle entladen, sobald sich das Paar dann endlich wiedersieht. Das sogenannte „Freitags-Syndrom“ bezeichnet das Phänomen, dass sich Paare dann streiten, sobald sie sich wiedersehen, was in der Regel an den Wochenenden der Fall ist. Beim Aufeinandertreffen freitags entlädt sich der Streit, als Reaktion ist der Samstag ein Tag voller Liebe und Zuneigung (man möchte die gemeinsame Zeit nutzen und nicht mit Konflikten verbringen). Diese Hochstimmung ist dann leider am darauffolgenden Tag, dem Sonntag, meist schon vorüber, wenn der Abschied voneinander sich nähert. Was folgt ist eine Woche voller Einsamkeit und Traurigkeit, was nicht selten zu Missstimmungen beim Paar führt.

Distanz als Chance

Neben diesen Schwierigkeiten kann eine Fernbeziehung aber auch bereichernd sein. Durch die Entfernung haben beide Partner/innen die Möglichkeit, sich ganz unabhängig voneinander zu entwickeln und ein Selbstbewusstsein aufzubauen, das auch ohne den/die Partner/in existiert. Besonders in langen Paarbeziehungen kann eine Dynamik entstehen, dass sich die beiden Seiten nur noch als „Paar“ erleben und ihren Wert über ihre/n Partner/in definieren. Fernbeziehungen bieten die Chance, dass sich beide Partner/innen zu starken Persönlichkeiten entwickeln und einander auf dern zwischenmenschlichen emotionalen Ebene sehr nah zu kommen. Durch die Barrieren, die man gemeinsam überwindet, kann sich ein sehr tiefes Verständnis füreinander entwickeln, dass Pärchen in räumlicher Nähe so nicht unbedingt entwickeln.

Sich in der Ferne lieben: Reden, reden, reden

Aber wie kann eine erfüllende Fernbeziehung nun gelingen? Genau wie jede andere Beziehungsform: Mit Arbeit. Nicht jede/r ist gleichermaßen dafür geeignet: Legt man viel Wert auf körperliche Nähe oder neigt zu starker Eifersucht, kann die Fernbeziehung mit all ihren Schwierigkeiten auf Dauer zu hoher psychischer Belastung führen und alles Arbeiten führt nicht zum Glück. Ist die Liebe aber stark und Trennung keine Option, gibt es Möglichkeiten, die Fernbeziehung auf Dauer frisch zu halten und zu einer Zufriedenheit auf beiden Seiten zu gelangen.

Eine der größten Hürden ist das Alltägliche: Beziehungen bestehen zu einem großen Teil daraus, dass man den Alltag miteinander teilt. In einer Fernbeziehung ist das schwieriger, weil der/die Partner/in viel weniger „einfach dabei“ ist, wenn man seinen Alltag bestreitet. Umso wichtiger ist es in einer Fernbeziehung gerade auch die kleinen alltäglichen Dinge miteinander zu teilen. Erscheinen sie auf den ersten Blick zu banal und irrelevant, sind es gerade diese Kleinigkeiten, die einen Alltag ausmachen und damit vielleicht doch berichtenswert sind. Das stärkt das Gefühl von Nähe und Vertrautheit. Auch gemeinsame Rituale können helfen, das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken. Sei es der der obligatorische Anruf am Abend, oder ein immer wiederkehrendes Abschiedsritual. Was genau, muss jedes Paar für sich selber festlegen.

Kommunikation ist ein wesentlicher Aspekt in jeder Paarbeziehung und häufig Anlass für Streitigkeiten und Trennungen. In einer Fernbeziehung ist einer gesunden und offenen Kommunikation jedoch ein ganz besonderer Stellenwert einzuräumen. Häufig kommunizieren die Partner/innen über das Telefon, Email oder SMS. Das persönliche Gespräch findet dann meist nur an den Wochenenden statt, weil es unter der Woche schwieriger sein kann, den/die Partner/in zu erreichen. Beide Seiten haben ihren ganz eigenen, voneinander unabhängigen Rhythmus. Daher ist es in einer Fernbeziehung ganz besonders wichtig, klare Absprachen zu treffen, beispielsweise in Form von festen oder zumindest vorher terminierten Telefonzeiten. Erfahrene Paartherapeutin Helga Odendahl empfiehlt den Paaren auch, sich eine sehr klare Kommunikation anzugewöhnen: „Durch das Fehlen nonverbaler Signale wie der Körpersprache und Mimik werden geschriebene oder gesprochene Worte häufig fehlinterpretiert. Die gefühlte Distanz in der Kommunikation kann zusätzlich belastend sein.“ Die heute gängige Videotelefonie kann hier Abhilfe schaffen, weil zumindest die visuelle Kommunikationsebene wieder hergestellt ist.

Zeit für Streit lassen

Vertrauen in die Partnerschaft zu haben stellt einen weiteren ganz wesentlichen Aspekt dar. Da beide Seiten einen Großteil ihrer Zeit allein im eigenen Bezugsrahmen leben, ist es wichtig, dass sie einander vertrauen. Nicht selten stellt das Thema Eifersucht einen wesentlichen Aspekt in Fernbeziehungen dar. Vertrauen in den Partner und die Beziehung zu haben geschieht nicht von jetzt auf gleich, das Vertrauen muss auf beiden Seiten aufgebaut werden. So wie die Kennenlernphase in Fernbeziehungen häufig länger dauert, kann es auch dauern, bis man dem/der Partner/in wirklich vertraut. Auch hier ist das Zauberwort Kommunikation, man darf nicht erwarten, dass der/die andere Gedankenlesen kann. Grenzen und Gefühle sollten einander mitgeteilt und besprochen werden. Häufig versuchen Paare in Fernbeziehungen Konflikte und Streitigkeiten zu vermeiden. Das ist aber nicht immer möglich und auch nicht hilfreich. Konstruktive Problemlösungen können dabei helfen, das Paar weiterzubringen und eine tiefergehendes Gefühl von Nähe und Zusammengehörigkeit zu schaffen. Versucht man dagegen in jedem Fall Streitigkeiten zu vermeiden, schafft man sich den metaphorischen Elefanten im Raum. Spricht man die Konfliktthemen an, ist es wichtig, die eigenen Gefühle authentisch und ehrlich auszuprechen. Vorwürfe und Anschuldigungen sollten dabei vermieden werden. Sie und Ihr/e Partner/in kämpfen nicht gegeneinander, sondern gegen das Problem und für eine gemeinsame Wohlfühlzeit.

Nicht alle Probleme in einer Fernbeziehung sind nur durch Kommunikation zu bewältigen, manchmal braucht man einen Blick von außen. Haben Sie das Gefühl, Ihre Fernbeziehung leidet? Kontaktieren Sie uns gerne, wir finden sicherlich einen Termin.

Fernbeziehungen sind nicht immer einfach. Alle, die schon mal eine Fernbeziehung geführt haben, wissen das. Und das sind sind in Deutschland nicht wenige, ca. jedes achte Pärchen lebt in einer Fernbeziehung. Manche davon starten bereits als Beziehung auf Distanz, man hat sich im Urlaub oder im Internet kennengelernt und verliebt. Bei diesen Paaren dauert die Annäherungs- und Kennenlernphase häufig deutlich länger. Damit verbunden hält auch aufregende Gefühl frischer Verliebtheit länger an, man ist versöhnlicher und stört sich weniger an möglichen Macken des/der anderen. Die wenige gemeinsame Zeit, die man hat, möchte man dann nicht mit Streiten verbringen.

Andere lernen sich in direkter Nähe kennen und wohnen vielleicht schon zusammen, bevor es beispielsweise aus beruflichen Gründen zu einer räumlichen Trennung kommt. Dann heißt es Abschied nehmen von bekannten Gewohnheiten und Ritualen und sich auf eine völlig neue Situation einstellen. Ganz gleich unter welchen Umständen das Paar zu der Situation gekommen ist, eine Fernbeziehung zu führen, so stellt dies meist für beide Seiten eine enorme Belastung und eine Probe für die Beziehung dar.

Aus zwei Leben ein gemeinsames machen

Eine der großen Herausforderungen ist, dass beide Partner/innen ihr eigenes Lebensumfeld haben und in ihrer „eigenen Welt“ leben. In der Fernbeziehung geht es darum, den/die Partner/in in diese Welt zu integrieren und an ihr teilhaben zu lassen. Im Grunde ist das bei „Nahbeziehungen“ nicht anders, fällt aber leichter, weil man viel mehr Zeit zur Verfügung hat, um den/die andere/n einzubinden. „In einer Fernbeziehung fühlen sich viele Paare, als wären sie ständig auf der Reise zum anderen und nur zu Besuch. Es findet keine Integration in die Routinen des oder der anderen statt“, weiß Helga Odendahl, erfahrene Paartherapeutin bei Paartherapie Köln im MVZ für Psychotherapie Odendahl und Kollegen. Das ist insbesondere bei sehr großen Entfernungen der Fall. Außerdem sind die Trennungsmomente häufig mit Schmerz und Trauer verbunden, aber auch die Momente des Wiedersehens sind von emotionalem Chaos begleitet. Dies kann ebenso belastend sein wie die fehlende Nähe in vielen alltäglichen Momenten, die man so gerne mit seinem/seiner Partner/in teilen würde. In Zeiten des Internets ist es inzwischen deutlich leichter geworden, einander auch in der Ferne nah zu sein und das Gegenüber an eigenen wichtigen Momenten teilhaben zu lassen. Doch die körperliche Nähe kann dadurch nicht ersetzt werden. Fernbeziehungen haben nur dann eine Chance auch auf Dauer zu bestehen, wenn beide Seiten auch zu Kompromissen bereit sind und insbesondere die Bedürfnisse des jeweils anderen nicht aus dem Blick verlieren.

Immer wieder freitags

In Studien konnte gezeigt werden, dass Paare in Fernbeziehungen in wiederkehrenden Abständen kleine Episoden von Trauer erleben. Ebenso kommen Gefühle wie Hoffnungslosigkeit, Eifersucht, Sehnsucht, Wut und Einsamkeit in Fernbeziehungen besonders häufig zum Vorschein. Besonders bedauerlich ist es, wenn sich all diese Gefühle entladen, sobald sich das Paar dann endlich wiedersieht. Das sogenannte „Freitags-Syndrom“ bezeichnet das Phänomen, dass sich Paare dann streiten, sobald sie sich wiedersehen, was in der Regel an den Wochenenden der Fall ist. Beim Aufeinandertreffen freitags entlädt sich der Streit, als Reaktion ist der Samstag ein Tag voller Liebe und Zuneigung (man möchte die gemeinsame Zeit nutzen und nicht mit Konflikten verbringen). Diese Hochstimmung ist dann leider am darauffolgenden Tag, dem Sonntag, meist schon vorüber, wenn der Abschied voneinander sich nähert. Was folgt ist eine Woche voller Einsamkeit und Traurigkeit, was nicht selten zu Missstimmungen beim Paar führt.

Distanz als Chance

Neben diesen Schwierigkeiten kann eine Fernbeziehung aber auch bereichernd sein. Durch die Entfernung haben beide Partner/innen die Möglichkeit, sich ganz unabhängig voneinander zu entwickeln und ein Selbstbewusstsein aufzubauen, das auch ohne den/die Partner/in existiert. Besonders in langen Paarbeziehungen kann eine Dynamik entstehen, dass sich die beiden Seiten nur noch als „Paar“ erleben und ihren Wert über ihre/n Partner/in definieren. Fernbeziehungen bieten die Chance, dass sich beide Partner/innen zu starken Persönlichkeiten entwickeln und einander auf dern zwischenmenschlichen emotionalen Ebene sehr nah zu kommen. Durch die Barrieren, die man gemeinsam überwindet, kann sich ein sehr tiefes Verständnis füreinander entwickeln, dass Pärchen in räumlicher Nähe so nicht unbedingt entwickeln.

Sich in der Ferne lieben: Kommunikation und Vertrauen

Aber wie kann eine erfüllende Fernbeziehung nun gelingen? Genau wie jede andere Beziehungsform: Mit Arbeit. Nicht jede/r ist gleichermaßen dafür geeignet: Legt man viel Wert auf körperliche Nähe oder neigt zu starker Eifersucht, kann die Fernbeziehung mit all ihren Schwierigkeiten auf Dauer zu hoher psychischer Belastung führen und alles Arbeiten führt nicht zum Glück. Ist die Liebe aber stark und Trennung keine Option, gibt es Möglichkeiten, die Fernbeziehung auf Dauer frisch zu halten und zu einer Zufriedenheit auf beiden Seiten zu gelangen.

Eine der größten Hürden ist das Alltägliche: Beziehungen bestehen zu einem großen Teil daraus, dass man den Alltag miteinander teilt. In einer Fernbeziehung ist das schwieriger, weil der/die Partner/in viel weniger „einfach dabei“ ist, wenn man seinen Alltag bestreitet. Umso wichtiger ist es in einer Fernbeziehung gerade auch die kleinen alltäglichen Dinge miteinander zu teilen. Erscheinen sie auf den ersten Blick zu banal und irrelevant, sind es gerade diese Kleinigkeiten, die einen Alltag ausmachen und damit vielleicht doch berichtenswert sind. Das stärkt das Gefühl von Nähe und Vertrautheit. Auch gemeinsame Rituale können helfen, das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken. Sei es der der obligatorische Anruf am Abend, oder ein immer wiederkehrendes Abschiedsritual. Was genau, muss jedes Paar für sich selber festlegen.

Kommunikation ist ein wesentlicher Aspekt in jeder Paarbeziehung und häufig Anlass für Streitigkeiten und Trennungen. In einer Fernbeziehung ist einer gesunden und offenen Kommunikation jedoch ein ganz besonderer Stellenwert einzuräumen. Häufig kommunizieren die Partner/innen über das Telefon, Email oder SMS. Das persönliche Gespräch findet dann meist nur an den Wochenenden statt, weil es unter der Woche schwieriger sein kann, den/die Partner/in zu erreichen. Beide Seiten haben ihren ganz eigenen, voneinander unabhängigen Rhythmus. Daher ist es in einer Fernbeziehung ganz besonders wichtig, klare Absprachen zu treffen, beispielsweise in Form von festen oder zumindest vorher terminierten Telefonzeiten. Erfahrene Paartherapeutin Helga Odendahl empfiehlt den Paaren auch, sich eine sehr klare Kommunikation anzugewöhnen: „Durch das Fehlen nonverbaler Signale wie der Körpersprache und Mimik werden geschriebene oder gesprochene Worte häufig fehlinterpretiert. Die gefühlte Distanz in der Kommunikation kann zusätzlich belastend sein.“ Die heute gängige Videotelefonie kann hier Abhilfe schaffen, weil zumindest die visuelle Kommunikationsebene wieder hergestellt ist.

Vertrauen in die Partnerschaft zu haben stellt einen weiteren ganz wesentlichen Aspekt dar. Da beide Seiten einen Großteil ihrer Zeit allein im eigenen Bezugsrahmen leben, ist es wichtig, dass sie einander vertrauen. Nicht selten stellt das Thema Eifersucht einen wesentlichen Aspekt in Fernbeziehungen dar. Vertrauen in den Partner und die Beziehung zu haben geschieht nicht von jetzt auf gleich, das Vertrauen muss auf beiden Seiten aufgebaut werden. So wie die Kennenlernphase in Fernbeziehungen häufig länger dauert, kann es auch dauern, bis man dem/der Partner/in wirklich vertraut. Auch hier ist das Zauberwort Kommunikation, man darf nicht erwarten, dass der/die andere Gedankenlesen kann. Grenzen und Gefühle sollten einander mitgeteilt und besprochen werden. Häufig versuchen Paare in Fernbeziehungen Konflikte und Streitigkeiten zu vermeiden. Das ist aber nicht immer möglich und auch nicht hilfreich. Konstruktive Problemlösungen können dabei helfen, das Paar weiterzubringen und eine tiefergehendes Gefühl von Nähe und Zusammengehörigkeit zu schaffen. Versucht man dagegen in jedem Fall Streitigkeiten zu vermeiden, schafft man sich den metaphorischen Elefanten im Raum. Spricht man die Konfliktthemen an, ist es wichtig, die eigenen Gefühle authentisch und ehrlich auszuprechen. Vorwürfe und Anschuldigungen sollten dabei vermieden werden. Sie und Ihr/e Partner/in kämpfen nicht gegeneinander, sondern gegen das Problem und für eine gemeinsame Wohlfühlzeit.

Nicht alle Probleme in einer Fernbeziehung sind nur durch Kommunikation zu bewältigen, manchmal braucht man einen Blick von außen. Haben Sie das Gefühl, Ihre Fernbeziehung leidet? Kontaktieren Sie uns gerne, wir bieten auch die Beratung per Videocall an.

Kategorie: Beziehung, Kommunikation, Liebe Stichworte: Distanz, Fernbeziehung, Paartherapie

Alte Liebe, neue Liebe – Der Einfluss vergangener Beziehungen

14. Juni 2022 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Der Einfluss vergangener Beziehungen

Zwar wünschen sich Paare das bei Beginn der ersten Beziehung meist nicht und können es sich auch gar nicht vorstellen, aber die meisten Menschen gehen im Laufe ihres Lebens mehrere Beziehungen ein und trennen sich wieder. Manche dieser Beziehungen sind oberflächlich und nach einer kurzen Zeit vorbei. Einige halten länger und prägen uns auf positive und negative Weisen.. Und wieder andere kommen an den Punkt, an dem man glaubt, dass man den einen Partner/die eine Partnerin gefunden hat, mit dem/der man den Rest seines Lebens verbringen möchte. Die Erfahrungen, die wir in vorangegangenen Beziehungen gemacht haben, nehmen wir oft mit in die neue Partnerschaft. Nicht immer ist das etwas schlechtes, meist möchte man vor allem vorher gemachte Fehler vermeiden, ein/e gute/r Partner/in sein.

Menschen blicken auf verschiedene Arten und Weisen auf vergangene Beziehungen zurück. Einige sind geprägt von Verdruss, andere von Frust und Enttäuschung. Manche Menschen haben insgesamt positive Erinnerungen an vergangene Beziehungen, in denen nicht das Ende betrauert, sondern die gemeinsame Zeit gefeiert wird. Wieder andere blicken auf ihre Beziehungen zurück und kommen zu dem Schluss, dass es gute und negative Seiten gab. Für gewöhnlich schaffen es die meisten Leute aber nach einiger Zeit, mit einem gebührenden Abstand auf ihre Beziehungen zu blicken. Was aber, wenn die Ex-Partner/innen immernoch (passiven) Einfluss auf die neue Beziehung ausübt?

Du, ich, deine Ex

In den meisten Fällen trennen sich Paare, verarbeiten die Trennung auf unterschiedlichen Wegen und sind früher oder später wieder dazu bereit, eine neue Beziehung zu einem Menschen einzugehen. Was jedoch, wenn der/die neue Partner/in das Gefühl bekommt, eigentlich nur eine Art Trostpflaster zu sein, eine Übergangslösung um die eigenen emotionalen Bedürfnisse zu befriedigen? Eine Partnerschaft der Partnerschaft wegen, und nicht der Person wegen. Das Gefühl, man könne den/die vorherige Partner/in nie wirklich ersetzen und sei weniger wert, schleicht sich ein.

Das kann zu erheblichen Spannungen zwischen den Partner/innen führen, aber auch zu einer hohen psychischen Belastung bei dem/der zweifelnden Partner/in selbst. Das Problem scheint schnell erkannt: Warum überhaupt Zeit und Mühe in eine Beziehung investieren, die scheinbar von Anfang an keine wirkliche Chance auf Beständigkeit hat. „Betroffene fühlen sich dem oder der Ex-Partner/in unterlegen und leiden in ihrem Selbstwert“, weiß Helga Odendahl, erfahrene Paartherapeutin bei Paartherapie Köln im MZV für Psychotherapie Köln Odendahl und Kollegen. Für den/die andere/n Partner/in sind diese Gefühle oft unverständlich. Für ihn/sie schließen sich die Erinnerung an eine vergangene Beziehung und das Eingehen einer neuen Beziehung einander nicht automatisch aus.

Leidensdruck durch Kommunikation auflösen

Hat das Gefühl von Unzulänglichkeit Ausmaße erreicht, die die Psyche und die Beziehung eines Menschen beeinflussen, kann es hilfreich sein, sich mit einer/einem Paartherapeut/in die Partnerschaft genauer anzuschauen und das Problem herauszuarbeiten. Bei ständigen Vergleichen mit den Ex-Partner/innen liegt das Problem vielleicht tatsächlich in nicht-aufgearbeiteten Trennungsgefühlen. Sollen Ex-Partner/innen aber völlig aus der Erinnerung getilgt und nie wieder erwähnt werden, liegt die Ursache wahrscheinlich in Eifersuchts-Gefühlen begründet.

Kurz gesagt ist Eifersucht ein evolutionärer Schutzmechanismus, der uns helfen soll unser genetisches Erbmaterial zu schützen. Bei Frauen kommt die Sorge aus der Angst, das Kind alleine versorgen zu müssen, bei Männern entsteht sie aus der Angst, Energie in ein Kuckuckskind zu stecken. In ihrer Auslebung häufig verletztend und schädigend, ist Eifersucht evolutionär betrachtet also eigentlich eine erwünschte Emotion zum Schutz des Genpools. Tatsächlich haben wir aber seit der Entstehung von Eifersucht weitere Evolutionsschritte gemacht und gelernt, uns unseren Urtrieben nicht gänzlich hinzugeben. Ist eine gewisse Eifersucht für viele Menschen noch ein Zeichen von Liebe, können zu viele Zweifel die Beziehung vergiften, vor allem wenn sie unbegründet sind. Die wenigsten Menschen haben Interesse daran, mit dem/der Ex-Partner/in eine erneute Beziehung einzugehen. Eine Paartherapie kann dabei helfen, die Zweifel auszusprechen und auszuräumen.

Ursache für Eifersucht sind häufig eigene schlechte Beziehungserfahrungen gemacht haben. Endete die letzte Partnerschaft schmerzlich, können positive Gefühle des/der Anderen zu ihren Ex-Partner/innen irritierend wirken und die Erinnerungen wieder hochholen. Das kann zu Misstrauen und Unverständnis führen, weil man selbst keine positiven Gefühle zu seinen Ex-Partner/innen empfindet.

„Bestimmt liebt sie ihn noch!“

So ging es auch Andrea und Simon. Beide Mitte 40, haben sie bereits Beziehungen hinter sich, Andrea war schon einmal verheiratet und hat zwei Kinder mit ihrem Ex-Mann. Aus dieser Ehe stammt auch der Besitz eines Ferienhauses, damals von beiden angeschafft, gehört es nun Andrea. Trotz der Trennung lässt sie ihren Ex-Mann und die gemeinsamen Söhne dort Urlaub machen, wenn sie nicht selbst im Haus ist.

Für Andrea ist das selbstverständlich, sie verbindet die Beziehung zu ihrem Ex-Mann mit positiven Gefühlen, zumal sie durch ihre Kinder weiterhin verbunden sind. Simon hingehen kann diese Zugewandheit nicht nachvollziehen. Bei einem gemeinsamen Ausflug in das Ferienhaus bemerkte er Fotos, auf denen Andrea noch mit ihrem damaligen Ehemann und den Kindern zu sehen ist, und kam zu dem Eindruck, dass Andrea ihren Ex-Mann immer noch liebe und er nur ein Lückenfüller sei.

Abgesehen davon, dass beide ihre Positionen zu dem Thema nicht richtig kommuniziert hatten, wurde deutlich, dass Simon seine alten Beziehungen anders handhabt als Andrea. Aus dieser Sicht erschien es ihm als völlig logisch, dass die alten Bilder ein Zeichen für Andreas Wunsch seien, wieder mit ihrem Ex-Mann zusammen zu kommen. Andrea hingegen brachte im paartherapeutischen Gespräch eine Mischung aus Faulheit und Vertrautheit als Grund an, sie sah das Problem aus ihrer Position heraus ja gar nicht.

Im Gespräch mit beiden wurde nach einiger Zeit deutlich, dass Simon bereit war an ihrer Eifersucht zu arbeiten und zu akzeptieren, dass Andrea seine alten Beziehungen anders handhabt als sie. Das bedeutet nicht automatisch, dass ihre Vorhergehensweise besser ist, sondern, dass sie unterschiedlich sind. Simon sah ein, dass übermäßige Eifersucht nicht gesund sein kann und sie schließlich nun auch in einem Alter sind, wo ein größerer Anteil von Menschen schon einmal eine Ehe geschlossen hatte. Nach einiger Zeit lernte er die Bilder im Haus zu akzeptieren. Es gelang ihm besser sich auf seine neue Beziehung einzulassen und die Vergangenheit von Andrea als eben das zu sehen: Vergangenes.

 

Ein/e Ex-Partner/in geistert immer noch in Ihrer Beziehung rum, oder Sie haben häufiger Streit wegen vergangener Partnerschaften? Kontaktieren Sie uns gerne um einen Blick von Außen zu bekommen!

Zwar wünschen sich Paare das bei Beginn der ersten Beziehung meist nicht und können es sich auch gar nicht vorstellen, aber die meisten Menschen gehen im Laufe ihres Lebens mehrere Beziehungen ein und trennen sich wieder. Manche dieser Beziehungen sind oberflächlich und nach einer kurzen Zeit vorbei. Einige halten länger und prägen uns auf positive und negative Weisen.. Und wieder andere kommen an den Punkt, an dem man glaubt, dass man den einen Partner/die eine Partnerin gefunden hat, mit dem/der man den Rest seines Lebens verbringen möchte. Die Erfahrungen, die wir in vorangegangenen Beziehungen gemacht haben, nehmen wir oft mit in die neue Partnerschaft. Nicht immer ist das etwas schlechtes, meist möchte man vor allem vorher gemachte Fehler vermeiden, ein/e gute/r Partner/in sein.

Menschen blicken auf verschiedene Arten und Weisen auf vergangene Beziehungen zurück. Einige sind geprägt von Verdruss, andere von Frust und Enttäuschung. Manche Menschen haben insgesamt positive Erinnerungen an vergangene Beziehungen, in denen nicht das Ende betrauert, sondern die gemeinsame Zeit gefeiert wird. Wieder andere blicken auf ihre Beziehungen zurück und kommen zu dem Schluss, dass es gute und negative Seiten gab. Für gewöhnlich schaffen es die meisten Leute aber nach einiger Zeit, mit einem gebührenden Abstand auf ihre Beziehungen zu blicken. Was aber, wenn die Ex-Partner/innen immernoch (passiven) Einfluss auf die neue Beziehung ausübt?

Du, ich, deine Ex

In den meisten Fällen trennen sich Paare, verarbeiten die Trennung auf unterschiedlichen Wegen und sind früher oder später wieder dazu bereit, eine neue Beziehung zu einem Menschen einzugehen. Was jedoch, wenn der/die neue Partner/in das Gefühl bekommt, eigentlich nur eine Art Trostpflaster zu sein, eine Übergangslösung um die eigenen emotionalen Bedürfnisse zu befriedigen? Eine Partnerschaft der Partnerschaft wegen, und nicht der Person wegen. Das Gefühl, man könne den/die vorherige Partner/in nie wirklich ersetzen und sei weniger wert, schleicht sich ein.

Das kann zu erheblichen Spannungen zwischen den Partner/innen führen, aber auch zu einer hohen psychischen Belastung bei dem/der zweifelnden Partner/in selbst. Das Problem scheint schnell erkannt: Warum überhaupt Zeit und Mühe in eine Beziehung investieren, die scheinbar von Anfang an keine wirkliche Chance auf Beständigkeit hat. „Betroffene fühlen sich dem oder der Ex-Partner/in unterlegen und leiden in ihrem Selbstwert“, weiß Helga Odendahl, erfahrene Paartherapeutin bei Paartherapie Köln im MZV für Psychotherapie Köln Odendahl und Kollegen. Für den/die andere/n Partner/in sind diese Gefühle oft unverständlich. Für ihn/sie schließen sich die Erinnerung an eine vergangene Beziehung und das Eingehen einer neuen Beziehung einander nicht automatisch aus.

Leidensdruck durch Kommunikation auflösen

Hat das Gefühl von Unzulänglichkeit Ausmaße erreicht, die die Psyche und die Beziehung eines Menschen beeinflussen, kann es hilfreich sein, sich mit einer/einem Paartherapeut/in die Partnerschaft genauer anzuschauen und das Problem herauszuarbeiten. Bei ständigen Vergleichen mit den Ex-Partner/innen liegt das Problem vielleicht tatsächlich in nicht-aufgearbeiteten Trennungsgefühlen. Sollen Ex-Partner/innen aber völlig aus der Erinnerung getilgt und nie wieder erwähnt werden, liegt die Ursache wahrscheinlich in Eifersuchts-Gefühlen begründet.

Kurz gesagt ist Eifersucht ein evolutionärer Schutzmechanismus, der uns helfen soll unser genetisches Erbmaterial zu schützen. Bei Frauen kommt die Sorge aus der Angst, das Kind alleine versorgen zu müssen, bei Männern entsteht sie aus der Angst, Energie in ein Kuckuckskind zu stecken. In ihrer Auslebung häufig verletztend und schädigend, ist Eifersucht evolutionär betrachtet also eigentlich eine erwünschte Emotion zum Schutz des Genpools. Tatsächlich haben wir aber seit der Entstehung von Eifersucht weitere Evolutionsschritte gemacht und gelernt, uns unseren Urtrieben nicht gänzlich hinzugeben. Ist eine gewisse Eifersucht für viele Menschen noch ein Zeichen von Liebe, können zu viele Zweifel die Beziehung vergiften, vor allem wenn sie unbegründet sind. Die wenigsten Menschen haben Interesse daran, mit dem/der Ex-Partner/in eine erneute Beziehung einzugehen. Eine Paartherapie kann dabei helfen, die Zweifel auszusprechen und auszuräumen.

Ursache für Eifersucht sind häufig eigene schlechte Beziehungserfahrungen gemacht haben. Endete die letzte Partnerschaft schmerzlich, können positive Gefühle des/der Anderen zu ihren Ex-Partner/innen irritierend wirken und die Erinnerungen wieder hochholen. Das kann zu Misstrauen und Unverständnis führen, weil man selbst keine positiven Gefühle zu seinen Ex-Partner/innen empfindet.

„Bestimmt liebt sie ihn noch!“

So ging es auch Andrea und Simon. Beide Mitte 40, haben sie bereits Beziehungen hinter sich, Andrea war schon einmal verheiratet und hat zwei Kinder mit ihrem Ex-Mann. Aus dieser Ehe stammt auch der Besitz eines Ferienhauses, damals von beiden angeschafft, gehört es nun Andrea. Trotz der Trennung lässt sie ihren Ex-Mann und die gemeinsamen Söhne dort Urlaub machen, wenn sie nicht selbst im Haus ist.

Für Andrea ist das selbstverständlich, sie verbindet die Beziehung zu ihrem Ex-Mann mit positiven Gefühlen, zumal sie durch ihre Kinder weiterhin verbunden sind. Simon hingehen kann diese Zugewandheit nicht nachvollziehen. Bei einem gemeinsamen Ausflug in das Ferienhaus bemerkte er Fotos, auf denen Andrea noch mit ihrem damaligen Ehemann und den Kindern zu sehen ist, und kam zu dem Eindruck, dass Andrea ihren Ex-Mann immer noch liebe und er nur ein Lückenfüller sei.

Abgesehen davon, dass beide ihre Positionen zu dem Thema nicht richtig kommuniziert hatten, wurde deutlich, dass Simon seine alten Beziehungen anders handhabt als Andrea. Aus dieser Sicht erschien es ihm als völlig logisch, dass die alten Bilder ein Zeichen für Andreas Wunsch seien, wieder mit ihrem Ex-Mann zusammen zu kommen. Andrea hingegen brachte im paartherapeutischen Gespräch eine Mischung aus Faulheit und Vertrautheit als Grund an, sie sah das Problem aus ihrer Position heraus ja gar nicht.

Im Gespräch mit beiden wurde nach einiger Zeit deutlich, dass Simon bereit war an ihrer Eifersucht zu arbeiten und zu akzeptieren, dass Andrea seine alten Beziehungen anders handhabt als sie. Das bedeutet nicht automatisch, dass ihre Vorhergehensweise besser ist, sondern, dass sie unterschiedlich sind. Simon sah ein, dass übermäßige Eifersucht nicht gesund sein kann und sie schließlich nun auch in einem Alter sind, wo ein größerer Anteil von Menschen schon einmal eine Ehe geschlossen hatte. Nach einiger Zeit lernte er die Bilder im Haus zu akzeptieren. Es gelang ihm besser sich auf seine neue Beziehung einzulassen und die Vergangenheit von Andrea als eben das zu sehen: Vergangenes.

 

Ein/e Ex-Partner/in geistert immer noch in Ihrer Beziehung rum, oder Sie haben häufiger Streit wegen vergangener Partnerschaften? Kontaktieren Sie uns gerne um einen Blick von Außen zu bekommen!

Kategorie: Trennung, Beziehung, Kommunikation, Liebe, Paartherapie, Partnerschaft, Überlastung Stichworte: Beziehungen, Paartherapie, Trennung

Sich zusammen wiederfinden – Verlorene Identität in der Paarbeziehung

10. Juni 2022 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Ich, Du, Wir

Beziehungen sind im Allgemeinen ein Prozess zwischen – zumeist – zwei Personen mit eigener Identität, die in einigen Bereichen ihres Lebens etwas gemeinsam haben, in anderen Belangen dafür nicht. Je länger zwei Personen miteinander zusammen sind, desto mehr nähern sie sich in vielen Bereichen an, sowohl auf Seiten des Charakters als auch im Bezug auf einige Angewohnheiten:
Sprachliche Besonderheiten zum Beispiel werden oft von beiden Partner/innen jeweils übernommen. Hobbies, die früher uninteressant waren werden mehr in den Fokus gerückt, allein dadurch, dass der Partner sie interessant findet. Oft hört man aus Kreisen der Bekannten und Freunde, dass Paare, die viel Zeit miteinander verbringen, sich stark verändern, mehr zu „einer“ Person werden.

Je mehr Zeit man mit einer bestimmten Person verbringt und sich mit ihr auseinandersetzt, desto eher übernimmt man deren Angewohnheiten, das ist im Grunde erstmal nichts negatives oder bedenkliches. Wenn aber die eigene Weiterentwicklung vernachlässigt wird, kann das bedeuten, dass die Individualität der einzelnen Personen schwindet und man anfängt, sich über den/die Partner/in zu definieren.

Das kann bei Paaren in eigentlich glücklichen Beziehungen zu Reibungen führen, die dann im Streit enden, wenn der/die eine Partner/in seine/ihre Identitätskrise auf den/die andere projiziert und ihn/sie dafür verantwortlich macht. „Vor allem bei jungen Paaren ist dieser Konflikt häufig zu finden, weil junge Menschen sich selbst meist noch in einer Phase der Identitätssuche befinden“, weiß Helga Odendahl, erfahrene Paartherapeutin bei Paartherapie Köln im MVZ Köln für Psychotherapie Odendahl und Kollegen. Der/die Partner/in kann dann als Belastung beziehungsweise als Hindernis angesehen werden, das die eigene Entwicklung zurückhält. Der Konflikt, der entsteht, ist relativ deutlich: Der/die Partner/in fängt an, sich zu distanzieren, verändert seine/ihre Verhaltensweise gegenüber dem/der Partner/in, geht in sich und grübelt viel. Der/die außen vor gelassene Partner/in ist dann meistens sehr verwirrt über das veränderte Verhalten und kommt schnell zu der Schlussfolgerung, dass etwas nicht stimmt, man vielleicht unbewusst einen schlimmen Fehler gemacht hat oder gar dass der/die Partner/in sich neu verliebt hat.

Zauberwort Kommunikation

Sich das schlechteste Ergebnis auszumalen ist keine verwunderliche Reaktion auf Distanz: Bekommen sie keine Antwort auf ihre Fragen, beginnen Menschen häufig, mögliche Erklärungen zu erdenken, und früher oder später gelangt man bei seinen Gedankenspielen zu den denkbar unangenehmsten Möglichkeiten. Legt der/die Partner/in hier die Karten nicht offen auf den Tisch und kommunziert mit dem/der Anderen, können sich aus dieser Anspannung weitere Konflikte bilden, die gar nichts mit der Grundproblematik zu tun hatten. Die Kommunikation zwischen beiden wird immer schlechter, die Konfliktlösung wird in der Regel destruktiver.

Da sich das Problem einerseits auf der Kommunikationsebene und andererseits auf der persönlichen Ebene abspielt, kann es dem Paar helfen, eine Paartherapie aufzusuchen: Der/die Paartherapeut/in unterstützt dabei, die Kommunikation zwischen beiden Partner/innen wieder herzustellen, sich eigener Bedürfnisse bewusst zu werden und diese auch zu äußern.

Sein Leben mit einem anderen Menschen zu verbringen heißt nicht sich selbst aufgeben zu müssen. Haben Sie das Gefühl, Ihr Ich ist im Wir untergangen? – Kontaktieren Sie uns gerne.[/vc_column_text]

Ich, Du, Wir

Beziehungen sind im Allgemeinen ein Prozess zwischen – zumeist – zwei Personen mit eigenen Identitäten, die in einigen Bereichen ihres Lebens etwas gemeinsam haben, in anderen Belangen dafür nicht. Je länger zwei Personen miteinander zusammen sind, desto mehr nähern sie sich in vielen Bereichen an, sowohl auf Seiten des Charakters als auch im Bezug auf einige Angewohnheiten:
Sprachliche Besonderheiten zum Beispiel werden oft von beiden Partner/innen jeweils übernommen. Hobbies, die früher uninteressant waren werden mehr in den Fokus gerückt, allein dadurch, dass der Partner sie interessant findet. Oft hört man aus Kreisen der Bekannten und Freunde, dass Paare, die viel Zeit miteinander verbringen, sich stark verändern, mehr zu „einer“ Person werden.

Je mehr Zeit man mit einer bestimmten Person verbringt und sich mit ihr auseinandersetzt, desto eher übernimmt man deren Angewohnheiten, das ist im Grunde erstmal nichts negatives oder bedenkliches. Wenn aber die eigene Weiterentwicklung vernachlässigt wird, kann das bedeuten, dass die Individualität der einzelnen Personen schwindet und man anfängt, sich über den/die Partner/in zu definieren.

Das kann bei Paaren in eigentlich glücklichen Beziehungen zu Reibungen führen, die dann im Streit enden, wenn der/die eine Partner/in seine/ihre Identitätskrise auf den/die andere projiziert und ihn/sie dafür verantwortlich macht. „Vor allem bei jungen Paaren ist dieser Konflikt häufig zu finden, weil junge Menschen sich selbst meist noch in einer Phase der Identitätssuche befinden“, weiß Helga Odendahl, erfahrene Paartherapeutin bei Paartherapie Köln im MVZ Köln für Psychotherapie Odendahl und Kollegen. Der/die Partner/in kann dann als Belastung beziehungsweise als Hindernis angesehen werden, das die eigene Entwicklung zurückhält. Der Konflikt, der entsteht, ist relativ deutlich: Der/die Partner/in fängt an, sich zu distanzieren, verändert seine/ihre Verhaltensweise gegenüber dem/der Partner/in, geht in sich und grübelt viel. Der/die außen vor gelassene Partner/in ist dann meistens sehr verwirrt über das veränderte Verhalten und kommt schnell zu der Schlussfolgerung, dass etwas nicht stimmt, man vielleicht unbewusst einen schlimmen Fehler gemacht hat oder gar dass der/die Partner/in sich neu verliebt hat.

Zauberwort Kommunikation

Sich das schlechteste Ergebnis auszumalen ist keine verwunderliche Reaktion auf Distanz: Bekommen sie keine Antwort auf ihre Fragen, beginnen Menschen häufig, mögliche Erklärungen zu erdenken, und früher oder später gelangt man bei seinen Gedankenspielen zu den denkbar unangenehmsten Möglichkeiten. Legt der/die Partner/in hier die Karten nicht offen auf den Tisch und kommunziert mit dem/der Anderen, können sich aus dieser Anspannung weitere Konflikte bilden, die gar nichts mit der Grundproblematik zu tun hatten. Die Kommunikation zwischen beiden wird immer schlechter, die Konfliktlösung wird in der Regel destruktiver.

Da sich das Problem einerseits auf der Kommunikationsebene und andererseits auf der persönlichen Ebene abspielt, kann es dem Paar helfen, eine Paartherapie aufzusuchen: Der/die Paartherapeut/in unterstützt dabei, die Kommunikation zwischen beiden Partner/innen wieder herzustellen, sich eigener Bedürfnisse bewusst zu werden und diese auch zu äußern.

Sein Leben mit einem anderen Menschen zu verbringen heißt nicht sich selbst aufgeben zu müssen. Haben Sie das Gefühl, Ihr Ich ist im Wir untergangen? – Kontaktieren Sie uns gerne.

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Kategorie: Persönlichkeitsentwicklung, Beziehung, Kommunikation, Paartherapie, Trennung Stichworte: Identität, Individualität, Konflikt, Paartherapie

Kuscheln statt streiten – Wie Paare ihre Streitigkeiten in der Paartherapie lösen

1. Juni 2022 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Wie entstehen Probleme in einer Paarbeziehung?

Erst sind es nur Kleinigkeiten, über die sich Partnerinnen und Partner streiten. Doch schnell steckt das Paar in einem Strudel voller Anschuldigungen und Vorwürfe. „Hintergrund sind häufig fehlende Fähigkeiten, Konflikte zu erkennen und zu lösen“, erklärt Helga Odendahl, erfahrene Paartherapeutin bei Paartherapie Köln im MVZ Köln für Psychotherapie Odendahl und Kollegen. „Meist stellt nicht die konkrete Situation das Problem dar, sondern es sind immer wieder auftauchende Muster, aus denen das Paar nicht herausfindet“, so Odendahl.

Auswege aus den Streitigkeiten

Wenn das Paar nicht in der Lage ist, selbständig aus dem Streit zu finden, gibt es verschiedene Möglichkeiten und Tipps:

  • Das Paar sollte sich von seinem eigentlichen Problem distanzieren
  • Jede Partnerin / jeder Partner sollte versuchen, sich in die Perspektive der / des anderen hineinzuversetzen
  • Jede Partnerin / jeder Partner sollte bereit für Kompromisse sein

Wie hilft eine Paartherapie bei scheinbar unlösbaren Konflikten?

In der Paartherapie Köln werden diese Fähigkeiten gemeinsam mit dem Paar erarbeitet. Wie ist eine Paartherapie aufgebaut?

  1. Zunächst wird das Paar aufgefordert, ein konkretes Problem anschaulich zu schildern.
  2. Im Anschluss werden beide Partner / Partnerinnen gebeten, Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln. Hierbei ist es wichtig, dass diese zunächst nicht bewertet werden. Es dürfen auch sehr unkonventionelle und ungewöhnliche Lösungsmöglichkeiten eingebracht werden. Diese fördern häufig den kreativen Denkprozess und regen dazu an, nicht nur in den bereits vorhandenen und bekannten Mustern und Schemata zu denken und zu handeln.
  3. Im Weiteren wird das Paar gebeten, die für sie beste Lösungsmöglichkeit auszuwählen. Für diesen Schritt sollte sich das Paar genügend Zeit nehmen und gemeinsam entscheiden, welchen Weg es gehen will. Andere Vorschläge, die zunächst keine Beachtung finden, können später nochmals aufgegriffen und gegebenenfalls ausprobiert werden.
  4. Im Anschluss wird dann die Umsetzung des ausgewählten Lösungsvorschlags durchgesprochen. Deren Durchführung findet dann im gemeinsamen Alltag des Paares statt.
  5. Hat das Paar diverse Lösungsmöglichkeiten erprobt, wird in einer weiteren Behandlungssitzung gemeinsam mit der Therapeutin / dem Therapeuten über die Erfahrungen gesprochen. Das Ergebnis wird erörtert und bewertet. Häufig ist es so, dass Lösungsmöglichkeiten, die von dem Paar zunächst sehr skeptisch betrachtet wurden, in der praktischen Überprüfung deutlich besser bewertet werden.
  6. Nun kann das Paar gemeinsam mit der Therapeutin / dem Therapeuten die Lösung modifizieren und Alternativen für andere Streits ableiten.

Starkes Wir-Gefühl dank Paartherapie

Die Fähigkeit, gemeinsam zu positiven Problemlösungen zu finden, stärkt das Wir-Gefühl des Paares. Mit diesem Vorgehen ist es in der

Lieber kuscheln als streiten

Die meisten Konflikte sind lösbar. Wir verhelfen Ihnen gerne zu mehr Kuschelzeit – kontaktieren Sie uns![/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

Kategorie: Kommunikation, Beziehung, Paartherapie, Partnerschaft Stichworte: Konstruktiv, Lösungsmöglichkeit, Paartherapie, Problemlösung

Winterdepressionen in Beziehungen

18. Januar 2022 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Winterdepressionen in Beziehungen

Im Winter werden die Tage kürzer, draußen wird es kälter und wir sehnen uns nach Rückzug und Entschleunigung. Während manche die dunkle Jahreszeit als angenehm und gemütlich wahrnehmen, können die Wintermonate für andere wiederum sehr einschränkend und stark belastend werden. Wie sich der „Winterblues“ auf die Partnerschaft auswirken kann und was ihr dagegen tun könnt, lest ihr hier!

Winterdepressionen

Die Winterdepression wird im Internationalen Klassifikationssystem psychischer Störungen (engl. International Classification System of Diseases: ICD-10) unter F33 als saisonal affektive Störung (engl. seasonal affective disorder: SAD) bezeichnet und dabei als eine Subkategorie der Depression verstanden. Neben typischen depressiven Symptomen wie 

  • Niedergeschlagenheit
  • Freudlosigkeit
  • Melancholie 
  • und Antriebslosigkeit, 

sind bei der Winterdepression 

  • ein erhöhtes Schlafbedürfnis 
  • sowie gesteigerter Appetit charakteristisch. 

Die Winterdepression kennzeichnet sich darin, dass sie in den Herbst- und Wintermonaten beginnt und meist bis zum Frühjahr andauert. Nach dem Diagnostischen und Statistischen Manual Psychischer Störungen (DSM-5) kann ein leichterer „Winterblues“ zu einer Winterdepression werden, wenn die Symptome in zwei aufeinander folgenden Jahren auftreten. 

Insgesamt leiden ca. 2-3% der Bevölkerung unter einer Winterdepression, wobei die Prävalenzraten in nördlichen Regionen höher sind. Wie auch bei der klassischen Form der Depression und anderen affektiven Störungen, sind Frauen häufiger von einer Winterdepression betroffen. 

Ursächlich für die saisonal abhängige Erkrankung scheint unter anderem das reduzierte Sonnenlicht zu sein, das unseren Hormon- und Neurotransmitterhaushalt beeinflusst. Das Hormon Melatonin, auch bekannt als das „Schlafhormon“, reguliert unseren Schlaf-Wach-Rhythmus. Es wird bei Dunkelheit im Körper ausgeschüttet und lässt uns müde werden. Bei Betroffenen einer Winterdepression konnte ein veränderter Melatoninrythmus festgestellt werden, bei dem das Hormon auch noch in den frühen Morgenstunden ausgeschüttet wird und das Aufstehen erschwert. 

Auswirkungen auf Beziehungen

Die gedrückte Stimmung und die allgemein verminderte Energie wirken sich auch auf das private und berufliche Umfeld aus. Vor allem das engere Umfeld ist meist unmittelbar betroffen. Eine Reihe von Studien belegen einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Gesundheit der Partner:innen und der Zufriedenheit in der Beziehung. 

So belasten Depressionen die oder den Betroffene:n, den oder die Partner:in sowie die Beziehungsqualität. Betroffene vermeiden zunehmend soziale Kontakte und ziehen sich oft stark zurück. Alltägliche Aufgaben können zu einer großen Belastung werden und nur mit viel Mühe bewältigt werden. Oft führt dies dazu, dass der oder die Partner:in Aufgaben der oder des anderen übernehmen muss. Nicht selten werten sich Betroffene für ihre reduzierte Leistungsfähigkeit und ihre depressive Verstimmung ab. Für den oder die Partner:in ist es oft schwierig die oder den Betroffene:n nachzuvollziehen und Unterstützung zu leisten, ohne sich dabei selbst zu vernachlässigen. So kann es zu einer chronischen Überforderung in Beziehungen und Familien kommen. 

Unterstützung durch Paartherapie

Um eine Verschlimmerung der Symptome im Verlauf der Zeit zu vermeiden und möglichst wenig destruktive Beziehungsmuster entstehen zu lassen, ist es sinnvoll sich externe Unterstützung zu holen.


Eine ehrliche und wertschätzende Kommunikation bei der beide Partner:innen die eigenen Bedürfnisse und Wünsche kommunizieren können ist in dieser schwierigen Situation essenziell. Hierbei kann der oder die Therapeut:in als Mediator:in vermittelnd wirken, gegenseitige Perspektivwechsel unterstützen und Strategien für alltägliche Herausforderungen an die Hand geben. 

Das Verstehen von Symptomen und deren Ursachen kann entlastend auf die Beziehung wirken und gegenseitiges Verständnis begünstigen. Zusätzlich wirkt viel Tageslicht, frische Luft und Bewegung regulierend auf den Körper und die Psyche. Eine Kombination von Veränderungen im Lebensstil und psychotherapeutischer Unterstützung kann zu einer deutlichen Linderung der Beschwerden, und durchschnittlich bei rund 14-18% sogar zur vollständigen Reduktion der Symptome führen.

Literaturverzeichnis

Zu besseren Ergebnissen, V. (2018). Herbst-Winter-Depression.

Kasper, S., & Möller, H. J. (Eds.). (2011). Herbst-/Winterdepression und Lichttherapie. Springer-Verlag.

Stöckel, B. (2019). Das Leben mit der Depression: Konzepte der Beratung für Familien (Doctoral dissertation, Hochschule).

Kategorie: Beziehung, Burnout, Kommunikation, Liebe, Partnerschaft

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