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Aktuelle Seite: Start / Archiv für Bindung

Bindung

Beziehungskrisen

22. August 2017 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Wenn wir in Beziehungen verletzt werde, erleben wir ein ganze Bandbreite von Gefühlen: Erstaunen, Traurigkeit, Wut, Verwirrung, Sorge, Ängste, Frust, Panik, Unwohlsein, Verlust.

Wer verletzt ist hat das Bedürfnis eine Lösung für sein Problem zu finden. Man möchte etwas haben oder erleben, mit dem man sich besser fühlt. Auch hier gibt es eine große Bandbreite von Aktivitäten, die wir ergreifen, wie Essen, Einkaufen oder Alkohol. Und manchmal wird der Konflikt auf einen Gedanken reduziert, der die perfekte Lösung zu sein scheint: Wenn der andere sich ändern würde, dann würde es mir besser gehen. Oft erwarten wir unbewusst, dass der andere sich ändert, damit wir bekommen, was wir uns wünschen. Damit wird der Partner beides: das Problem und die Lösung. Der rote Faden, der sich durch dieses Denken zieht, lässt sich mit zwei Worten beschreiben: unangemessene Erwartungen. Die Erwartung, dass Menschen unsere Wünsche erfüllen, kann nur enttäuscht werden. Immer wenn man die Hoffnung auf Hilfe an die falsche Person bindet, wird nur eines dabei herauskommen: Angst. Denn der andere ist nicht die Lösung für das eigene Problem.

Ein Konflikt, der starke Emotionen, wie Verletztsein auslöst, rührt auch an speziellen Ängsten. Wenn man eine Beziehung in Ordnung bringen und Nähe wiederherstellen möchte, kommt auch die Angst: „Vielleicht bin ich nicht attraktiv, kompetent oder schlau genug.“ Man möchte akzeptiert werden, aber man fürchtet sich, nicht gut genug zu sein. Man möchte respektiert werden, aber man fürchtet sich, dass andere auf einen herabschaut. Man möchte die Situation unter Kontrolle haben, aber man fürchtet sich, sich selbst als ohnmächtig zu erleben. Unsere Ängste spiegeln zugleich unsere Wünsche und Bedürfnisse wieder. Wenn wir das Gefühl haben, dass unsere Bedürfnisse nicht erfüllt werden, erleben wir Angst.

Viele unserer Reaktionen mögen ungesund und falsch sein, trotzdem dienen sie einem bestimmten Zweck: Wir fühlen uns in gewisser Weise besser, auch wenn die Beziehung Schaden nimmt. Beispielsweise reagieren viele Männer mit Rückzug, wenn in ihnen Ängste ausgelöst werden. Sie fliehen vor dem Konflikt, physisch oder emotional. Diese Reaktion stellt einen Schutzmechanismus dar, der für die Beziehung jedoch verheerende Folgen haben kann, denn fast immer wird der Rückzug bei der Frau ebenfalls Angst auslösen, dass die Verbindung abreißt. Wenn Wünsche nicht erfüllt werden, versuchen wir, verloren geglaubt Kontrolle wiederzuerlangen und wir klammern uns an Beziehungen, die zu zerbrechen drohen. Wir streben verzweifelt daran, zu bekommen, was wir wollen, um die Lage souverän zu meistern und unsere Hilflosigkeit zu überwinden. Doch nur wenn wir unsere Ängste erkennen und verstehen, dass nicht der andere das Problem ist, können wir anfangen neue Schritte zu lernen. Paarberatung kann helfen Krisen zu überwinden und gesunde Beziehungen aufzubauen.

 

Quellenhinweis: Smalley, G. (2008). Beziehungen. Was sie schwierig macht. Wie sie gelingen. Brunnen Verlag, Gießen.

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Kategorie: Kommunikation Stichworte: Ängste, Bindung, Paarberatung

Ist „Bindung“ Definitionssache?

19. Juli 2017 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

In Zeiten von Tinder, Parship & Co. gibt es immer häufiger Liebesbeziehungen die keiner klaren Definition unterliegen.

Man fühlt sich wohl, verbringt viel gemeinsame Zeit und lebt monogam. Trotzdem ziert sich meist einer der Partner, oder beide, es als Beziehung zu bezeichnen, oder wenn eine längere Zeit vergangen ist, vermeiden es beide das Thema anzusprechen und eine Wolke des Schweigens hängt über der undefinierten Konstellation.

Meist weist dies darauf hin, dass gegenseitig nicht klar ist, was man für den Anderen ist und früher oder später macht die Ungewissheit mindestens einer Partei zu schaffen. Liebt er mich? Steht er auch in schlechteren Zeiten zu mir? Möchte er mich wirklich? Bin ich austauschbar? Eine Definition würde diese Fragen klären, doch so bleiben Bedenken und eine gewisse Skepsis und belasten das Selbstverständnis und das Wohlbefinden.

Inzwischen gibt es allerlei neuzeitliche Begriffe, die diese unverbindlichen oder undefinierten Bindungen beschreiben sollen um so den Anschein zu erwecken, es gäbe eine Definition. Freunde mit gewissen Vorzügen, Mingels, Sexbeziehungen, Nicht-Beziehungen und Affären um nur ein paar zu nennen, haben alle gemeinsam, dass Bindungen möglichst unverbindlich bleiben, selbst wenn man monogam ist. Bezeichnet man jemanden erst einmal als seinen Partner oder Lebensgefährten ist es nicht mehr so einfach und vor allem emotional belastend, sich von ihm wieder zu lösen. Auch muss man bei unverbindlichen Verbindungen seiner Familie und seinem Umfeld keine Erklärungen bieten, wieso man sich nicht mehr trifft.

Trotzdem ist der Wunsch nach der Definition eines Beziehungskonstruktes meist groß.

Dahinter steckt das Bedürfnis nach Bindung und Bestätigung, dass aber bei manchen Menschen in der Kindheit nicht zufriedenstellend gestillt wurde. Dies kann sich auf ein suboptimales Bindungsmuster auswirken und führt zu einem schwächeren Bedürfnis sich zu binden oder zu stärkeren Ängsten des Verlassenwerdens, weswegen erst gar keine Verbindung eingegangen werden möchte. Die Beziehungs-Unverbindlichkeit kommt Menschen mit solchen Bindungsmustern entgegen, da sie dadurch die Vorteile einer langfristigen Beziehung genießen, aber eine zu enge Bindung vermeiden. Um herauszufinden, woher die Angst vor Verbindlichkeit kommt, kann es hilfreich sein einen Paartherapeuten aufzusuchen und eine Partnerberatung zu machen.

Auch Menschen die im Grunde Stolz darauf sind unabhängig und ungebunden zu sein haben oftmals den Wunsch eine definierte Bindung einzugehen. Dieses Bedürfnis sollte nicht als schwach und durch ein übertriebenes Sicherheitsbedürfnis begründet abgetan werden, sondern vielmehr als Chance der Weiterentwicklung der Gefühle zum Partner gesehen werden. Denn damit Liebe entstehen und wachsen kann, braucht es Verbindlichkeit und eine gewisse Beständigkeit.

 

Quellenhinweis: „Liebe auf Dauer – Was Partnerschaft lebendig hält“ von Hans Jellouschek (4. Auflage, 2013). Herder.

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Aktuallisiert: 16.08.2017

Kategorie: Beziehung Stichworte: Bindung, Kommunikation, Liebe, Partner

Liebe und Bindung in der Beziehung wiederbeleben

6. Juni 2017 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Wenn eine Beziehung aufgrund von Streitigkeiten auf der Kippe steht, erkennen die Partner einander oft nicht wieder. Oftmals suchen die Partner verzweifelt eine Paartherapie auf und fragen sich, ob sie einander überhaupt noch lieben. Im Laufe einer meist länger andauernden Beziehungskrise verlieren die Partner meistens den Blick dafür, was sie ursprünglich zusammengebracht hat. Tatsächlich müssen in einer Paartherapie zunächst andere Aspekte bearbeitet werden, etwa Missverständnisse in der Kommunikation zwischen den Partnern oder offene Rechnungen, die durch die vorangegangene Krise entstanden sind. Wenn Paare bereits zu Beginn der Therapie die Frage äußern, ob sie einander noch lieben, sollten sie in Ihrem Tatendrang etwas gebremst werden, bis die anderen bestehenden Probleme geklärt sind. Natürlich ist der Wunsch der Partner nach einer sofortigen Wiederherstellung von Nähe und Zärtlichkeit absolut verständlich, denn meist ist dies der erste Bereich einer Beziehung, der während einer Krise wegfällt. Allerdings geraten danach andere Probleme in den Vordergrund und verhindern durch ihre bloße Existenz, dass Partner zueinander zärtlich seien und ihre Liebe ausdrücken können. Um den Paaren dies zu verdeutlichen, eignet sich die sogenannte Licht-Metapher:

„Als Sie sich kennelernten und ineinander verliebten, war es, als schiene ein helles Licht auf Sie beide, das Licht der Liebe. Mit der Zeit warfen Missverständnise, Konflikte und Verletzungen immer mehr Schatten, bis Sie unsicher wurden, ob überhaupt noch genug Licht vorhanden war. Unsere Aufgabe in der Paartherapie ist es, die Schatten zu beseitigen und herauszufinden, ob das Licht immer noch da ist. Meistens stellen wir fest, dass es einfach nur verdeckt ist von Konflikten und Verletzungen. Lassen Sie uns also so lange nichts bezüglich Ihrer Liebe entscheiden, bis wir die Probleme beiseite geräumt haben.“

Anschließend sollten in der Therapie alle Dinge angesprochen werden, die in der Beziehung mit der Zeit für Konflikte gesorgt und so die Liebe der Partner zueinander beeinträchtigt haben. Sind diese für beide Partner ausreichend bearbeitet (und im Idealfall auch ganz gelöst) worden, kann das Thema Liebe angesprochen werden. Um Konflikte aufzudecken, sind dabei sogenannte „Landkarten der Liebe“ besonders hilfreich. Mit diesen Karten, die entgegen ihrem Namen meistens in Form eines Videos festgehalten werden, stecken die Partner ab, was für sie „Liebe“ bedeutet. Auf diese Weise erfährt der jeweils andere Partner, wie er sich verhalten kann, um dem Partner eine Freude zu machen und die Beziehung wieder zu verbessern. Im letzten Schritt lautet die Aufgabe der Partner dann, die in der Landkarte geäußerten Bedürfnisse anzuerkennen und daran zu arbeiten, mehr von dem Verhalten zu zeigen, dass für den anderen Liebe bedeutet.

 

Quellenhinweis: Redaktion MVZ Köln für Psychotherapie GmbH Odendahl & Kollegen 

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Aktuallisiert: 16.08.2017

Kategorie: Liebe Stichworte: Beziehung, Bindung, Liebe, Paartherapie

Vertrauen in der Beziehung

2. Juni 2017 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

 

Vertrauen ist in unserem Alltag eine wichtige allumgebende Komponente. Wir vertrauen darauf, dass das Essen im Restaurant frisch zubereitet wurde, dass der Pilot bei der Landung einen guten Job macht oder dass der Benzinverbrauch bei einem neuen Auto tatsächlich so hoch ist, wie vom Hersteller angegeben. Da dieses Vertrauen in einigen Fällen missbraucht wird, zum Beispiel wenn ein Politiker nicht hält was er versprochen hat, kann es zu Vertrauenskrisen kommen. Auch in Beziehungen passiert es ab und zu, dass das aufgebaute Vertrauensverhältnis erschüttert wird. Ist dies einmal geschehen, erfordert es eine oft als anstrengend empfundene Initiative des Partners, die enge Bindung wiederherzustellen. Bei dem Versuch den Status Quo zurückzuerlangen, trifft man beim Partner durch den Vertrauensbruch auf Widerstände und Konflikte entstehen. Ob es möglich ist das Vertrauen in der Beziehung wiederherzustellen, kommt auf den Auslöser des Vertrauensbruchs an. Ein aus Unachtsamkeit entstandener Fehler lässt sich leichter verzeihen als einer der mutwillig begangen wurde.

Vertrauen stärkt die Bindung und führt zu einer harmonischen Beziehung, die Konflikte und Enttäuschungen verhindern soll. Der Vertrauende geht für sein emotionales Innenleben jedoch ein hohes Risiko ein, da er dem Gegenüber Kontrolle darüber gibt. Wird dieses Vertrauen missbraucht schürt das Ängste, die die Beziehung gefährden können. Kommt es in einer Partnerschaft zum Beispiel zu einer Affäre, wendet sich der Betrogene oft intuitiv an Freunde oder die Familie, daher Menschen denen er vertraut. An dieser Stelle kann eine Paartherapie ein wichtiger Schritt sein gemeinsam das verlorene Vertrauen wiederaufzubauen. Ist eine Beziehung erst einmal stark belastet, ist ein Wiederbeleben des Vertrauensverhältnisses sehr schwierig. Reue allein reicht nicht aus.

In dieser Zeit ist es nötig möglichst viele Situationen herzustellen, in denen die Chance hoch ist, dass die Erwartungen an die andere Person nicht enttäuscht werden. Besonders das Gefühl der Bestätigung trägt einen wichtigen Teil zur Wiederherstellung des Vertrauens bei. Auch Berührungen sind ein nicht zu unterschätzender Schlüssel um Vertrauen aufzubauen. Wenn der Körper positive Empfindungen verarbeitet die durch Berührungen im Idealfall entstehen, lindert dies Angstgefühle und erzeugt Bindung.

Erst wenn der Partner bereit ist aktiv zu werden, indem er Erklärungen ermöglicht, Wiedergutmachung leistet und Zuwendung anbietet, hat der Betrogene die Möglichkeit mit seiner Verletzung auf seine Art und Weise umzugehen. ‚Taten statt Worte’ lautet hier das Motto: Dem Betrogenen muss demonstriert werden, dass er sich auf den Partner verlassen kann. Erst wenn sich der Partner erwartungstreu verhält, kann nach und nach die Kränkung verdaut und das Vertrauensverhältnis wieder verbessert werden.

 

Quellenhinweis: Redaktion MVZ Köln für Psychotherapie GmbH Odendahl & Kollegen 

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Aktuallisiert: 16.08.2017

Kategorie: Liebe Stichworte: Bindung, Paarberatung, Reue, Treue, Vertrauen

Was hindert mich daran eine Beziehung zu führen?

25. Januar 2017 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Jeder kennt wahrscheinlich mindestens eine Person in seinem Leben, bei der man nicht versteht warum sie keine Beziehung führt. Sie vermittelt einem den Eindruck, dass sie gerne in einer Beziehung wäre. Oft ist das, wenn sie sich mit der Person treffen ein Gesprächsthema. Sätze wie „Ich habe noch nicht den/die Richtige gefunden“ und „gefühlt ist irgendwie jeder/jede vergeben“, haben Sie bestimmt schon öfters gehört. Wenn sie dann wieder alleine sind fragen sich viele Leute: “Warum ist der/die eigentlich alleine?”. Es kann verschiedene Ursachen geben dafür.
Zunächst einmal, muss man natürlich jede Person ausschließen, die in keiner Beziehung ist, weil sie keine Beziehung möchte. Generell sind wir als Menschen zwar darauf ausgelegt einen Partner zu finden, jedoch trifft das nicht auf jeden zu. Es gibt durchaus genug Menschen, die in keine Beziehung eintauchen möchten und damit auch glücklich sind. Warum jemand keine Beziehung führen möchte kann wiederrum unterschiedliche Gründe haben. Einige dieser Gründe decken sich auch durchaus mit den Gründen weshalb Menschen, die eigentlich eine Beziehung führen möchten, keine führen können.
Einer der Hauptgründe, weshalb es für einige Menschen schwierig ist eine Beziehung zu führen, sind die Erfahrungen, die sie früher gemacht haben. Das bezieht sich auf ihre früheren Beziehungen, aber auch auf die Eltern. Wenn sie früher oft enttäuscht wurden in ihren ersten Beziehungen, dann ist es wahrscheinlich, dass sie sehr vorsichtig sind in neuen Beziehungen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich öffnen können und einem potentiellen Partner etwas persönliches mitteilen können ist geringer. Dadurch kann die Person den Anschein bekommen, dass sie nicht interessiert sind, oder das irgendetwas nicht stimmt, dass man selber etwas falsches getan hat. Sie wiederrum bekommen den Eindruck, dass sie etwas falsches getan oder gesagt haben, obwohl sie eigentlich nur vorsichtig sein wollten. So entsteht nach einiger Zeit ein Kreislauf, in dem sie, obwohl sie nur vorsichtig sein wollen Menschen abschrecken und dadurch immer vorsichtiger werden, aus Angst verletzt zu werden. Den kognitiven Fehler den viele Menschen machen, ist dass man sich schützen muss um nicht emotional verletzt zu werden. Natürlich schützt man sich so vor emotionalem Schmerz, jedoch sind sie dann auch nicht in der Lage einer anderen Person genug von sich preiszugeben, damit diese interessiert bleibt. Die richtige Reaktion wäre also sich zu öffnen und mit Verletzung besser umzugehen.
Der nächste Faktor, der bei vielen Menschen dazu führt, dass sie keine Beziehung führen können, sind die Erfahrungen der Eltern. Scheidungen und Rosenkriege sind heutzutage keine Seltenheit. Für viele Kinder ist es ein traumatisches Erlebnis, um festzustellen, dass die eigenen Eltern ihren eigenen Weg gehen möchten. Viele Kinder machen sich Vorwürfe, ob man selber der Grund sei, dass die Eltern sich scheiden lassen. Das ist natürlich in den allermeisten Fällen niemals der Grund, trotzdem machen sich viele Kinder Vorwürfe. Das traumatische Erlebnis kann dazu führen, dass sie selber nicht in die gleiche Situation kommen möchten, die sie damals miterlebt hatten. Dadurch verhalten sich viele Menschen vorsichtig und sind dann nicht in der Lage eine Beziehung zu führen. Sie sabotieren sich sozusagen selber, bevor es wirklich etwas ernsteres wird. Viele tun das, in dem sie ihren Partner dann betrügen, aus Angst dass es zu schnell geht. Andere wiederrum beenden die Beziehung bevor es zu ernst wird.
Wiederrum andere suchen sich unbewusst Partner, von denen sie wissen, dass sie früher oder später enttäuscht werden. Trotzdem sitzen diese Menschen dann auch oft in Therapie und fragen sich, warum sie nicht in der Lage sind eine Beziehung zu führen.
Um eine Beziehung führen zu können, muss man ein Stück weit auch mit sich selber im Reinen sein. Es ist schwierig eine Beziehung zu führen, wenn man primär mit sich selber beschäftigt ist. Das sind aber Strukturen und Ressourcen, die man vielen Menschen erst einmal beibringen muss, beziehungsweise es mit ihnen erarbeiten muss.
Die heutige Generation wird häufig als beziehungsunfähig angesehen. Das ist natürlich stark polemisch und übertrieben, aber es stimmt generell schon, dass wir heutzutage als Menschen viel schnelllebiger und häufiger unsere Beziehungen führen und unsere Partner wechseln. Starke Nähe wird oft als Bedrohung wahrgenommen und als Grund dafür angesehen um eine Beziehung zu beenden. Vieles hängt auch damit zusammen, dass Menschen das Gefühl haben sie würden etwas verpassen, wenn sie sich zu stark und zu früh an eine Person binden. Für die heutige Generation ist das Streben etwas Besonderes zu sein, oder das Streben individueller sein zu wollen viel stärker ausgeprägt als noch vor einigen Generationen. Dadurch sind wir in der Wahl unserer Partner wählerischer geworden. Wir haben das Gefühl, dass unsere Partner auch etwas Besonderes darstellen müssen, um uns gerecht zu werden. Diese generelle Selbstüberschätzung führt dazu, dass wir uns nicht gerne binden, auch an Menschen die eigentlich ein geeigneter Partner wären.
Ein weiterer Bereich, in dem sich viele Menschen schwer tun, ist es eine positive Ausstrahlung zu vermitteln. Menschen, die einem vermitteln können, dass das Leben positiv ist und das Menschen etwas Besonderes sind, haben eher Chancen einen Partner zu finden, als Menschen die eher eine negative Grundeinstellung haben.
Ein weiterer Bereich ist, dass viele Menschen die professionelle Karriere in den Vordergrund stellen. Eine Beziehung ist etwas, was zum Wohle der Karriere bereitwilliger geopfert wird als früher. Das liegt vor allem daran, dass die Rollenverteilung heutzutage nicht mehr so eindeutig ist wie früher und kaum jemand eine Familiengründung in den Vordergrund stellen möchte. Das ist nicht wertend, sondern eher der aktuelle Eindruck der vermittelt wird, vor allem unter jüngeren Paaren. Viele Menschen versuchen auch alte Thematiken und Probleme, die sie in früheren Beziehungen hatten in ihren neuen zu verarbeiten. Wenn man zum Beispiel in früheren Beziehungen häufig betrogen wurde, kommt es bei vielen Menschen vor, dass sie sich Partner suchen, die sie wieder betrügen. Das ist ein neurotischer Ansatz, denn natürlich verletzt man sich immer wieder selbst durch diese Vorhergehensweise. Dadurch kommen sie dann zum Beispiel in gewisse Denkmuster wie „ Alle Männer/Frauen sind schlecht, alle betrügen“, obwohl sie selber einen Teil dazu beigetragen haben, dass es so weit kommt. In einer Therapie können diese fehlgeleiteten Denkstrukturen aufgebrochen und erarbeitet werden. Wir können Ihnen die Möglichkeit und Werkzeuge geben um Ihre Verhaltens- und Denkmuster zu hinterfragen und zu sehen was sie tun können um aus dem Kreislauf, wo immer er auch sein mag, herauszubrechen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie nicht Beziehungsfähig sind oder  gerne wissen würden wodran es bei Ihnen scheitert, dann zögern Sie nicht einen Termin zuvereinbaren.

 

Quellenhinweis: Redaktion MVZ Köln für Psychotherapie GmbH Odendahl & Kollegen 

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Aktuallisiert: 16.08.2017

Kategorie: Paartherapie Stichworte: Beziehungen, Bindung, Paartherapie

Körperliche Nähe im Zentrum der Paarbeziehung

4. Dezember 2016 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Sexualität und körperlicher Kontakt sind wichtige und notwendige Bestandteile des menschlichen Lebens. Sexualität ist evolutionsbiologisch unvermeidbar für den Erhalt der menschlichen Spezies. Über die reine evolutionsbiologische Selbsterhaltungsfunktion hat die Sexualität aber auch eine bedeutende psychologische Rolle für die zwischenmenschliche Bindung und Partnerschaft. Ohne den sexuellen Kontakt zu unserem Partner könnten wir die Paarbeziehung nicht von einer guten Freundschaft, inniger Kameradschaft oder einem geschwisterlichen Zusammenhalt unterscheiden. In diesem Artikel soll auf die Bedeutung und die außerordentliche Rolle der Sexualität in partnerschaftlichen Beziehungen ausführlich eingegangen werden. Neben der Wichtigkeit der Sexualität für die Paarbeziehung soll auch die Relevanz körperlichen Kontaktes in der Kindheit für eine gesunde psychische Entwicklung und für eine stabile Bindung im Erwachsenenalter thematisiert werden. Dabei gehen wir sowohl auf einige berühmte psychologische Erkenntnisse als auch auf praktische Erfahrungen ein, die wir aus unserer Praxis kennen.

 

Körperliche Nähe und Bindungsstile

Schon in den 50er Jahren konnten Psychologen mit Hilfe von beeindruckenden Feldforschung zeigen, wie wichtig körperlicher Kontakt und physische Nähe für eine gesunde psychische Entwicklung ist. Bereits in der Kindheit brauchen wir körperlichen Kontakt. Neben der reinen Versorgung mit Nahrung und Flüssigkeit, hat sich auch die körperliche Nähe, – also Kuscheln, Umarmen, Zuneigung und Aufmerksamkeit – als ein fundamentales menschliches Grundbedürfnisse herausgestellt. In Bowlbys (1958) Bindungstheorie wird erklärt, dass Säuglinge das angebotene Bedürfnis haben, in bindungsrelevanten Situationen, wie z.B. bei potenzieller Gefahr oder in einer neuen fremden Umgebung, die Zuwendung, Nähe und Schutz einer vertrauten Person zu suchen. Das heißt, dass die Bindungsverhaltensweisen sich bereits direkt nach der Geburt entwickeln, um bei Bedarf die Nähe zur wichtigen Bindungsperson herstellen zu können. Die Säuglinge sichern sich mit diesem angeborenen Verhalten die Zuwendung einer Bezugsperson und entwickeln auf diese Wiese ein interaktives Bindungssystem. Dabei besteht die wichtigste Funktion der Bindungsperson darin, das Kind in bedrohlichen Situationen reale und emotionale Sicherheit zu geben. Damit nimmt die körperliche Nähe eine überlebenswichtige Funktion ein. Kinder, die in ihrer frühen Kindheit keine liebevolle physische Nähe und Sicherheit erfahren haben, haben ein höheres Risiko eine psychische Störung zu entwickeln, leiden häufiger unter tiefgreifenden Problemen in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen und entwickeln dysfunktionale Bildungsmuster, wie unsicher-vermeidendes Bindungsmuster oder unsicher-ambivalentes Bindungsmuster.

Der unsicher-vermeidende Bindungsstil zeichnet sich dadurch aus, dass das Kind kein Vertrauen zu der Bindungsperson entwickeln kann und statt Unterstützung stets eine Zurückweisung erwartet. Als Folge unterdrückt das Kind sein Nähe-Bedürfnis und unterlässt weitere Annäherungsversuche. Im Erwachsenenalter äußert sich dieser Bindungsstil in Unterdrückung negativer Gefühle und einer hohen Distanz zu relevanten Bindungsthemen. Partnerschaftliche Beziehungen werden häufig idealisiert und widersprüchliche Muster nicht erkannt. Häufig fällt es den Menschen schwer, sich auch sexuell zu öffnen und das notwendige Sicherheitsgefühl im Umgang mit Sexualität zu entwickeln. Vermeidung, Resignation oder Untergebenheit können häufig in Bezug auf Sexualität die Folge sein.

Bei einem unsicher-ambivalentem Bindungsstil steht die Fixierung auf die Bindungsperson im Vordergrund. Das Bindungssystem ist also permanent aktiviert und das explorative Verhalten dadurch stark eingeschränkt. Das Kind ist einerseits hin und her gerissen zwischen aggressivem und ärgerlichem Verhalten gegenüber der Bindungsperson, andererseits sucht es immer wieder die körperliche Nähe und den Kontakt zu der Mutter oder irgendeiner anderen Bindungsperson. Im Erwachsenenalter sind Menschen mit einem ausgeprägten unsicher-ambivalentem Bindungsstil sehr schwierig in Beziehungen, sie sind sehr bindungsverstrickt und scheinbar auch in ihren früheren Beziehungen gefangen, haben Schwierigkeiten zu verzeihen und die Beziehungen sind oft emotional negativ besetzt. Der Umgang mit negativen Gefühlen fällt den unsicher-ambivalent gebundenen Menschen schwer, sie können diese nicht integrieren.

Bowlbys Bindungstheorie verdeutlicht, wie fundamental die körperliche Nähe für unser gesamtes menschliches Leben ist. Können wir bereits in der Kindheit Vertrauen und Sicherheitsgefühl zu einer Bindungsperson aufbauen, sind wir offen für Neus und fühlen uns auch im beispielsweise sexuellen Kontakt sicherer, fühlen uns also grundsätzlich selbstsicher. In der Kindheit können wir bei Anwesenheit einer Bezugsperson souverän unsere Umwelt explorieren und im Erwachsenenalter sicher und autonom in zwischenmenschlichen Beziehungen sein. Auch die Entwicklung der Sexualität verläuft bei Menschen mit sicherem Bindungsmuster unproblematischer, da sie in der Regel ein autonomes und sicheres Selbstbewusstsein haben.

 

Körperliche Nähe und Sexualität

Sigmund Freud, einer der bekanntesten Psychologen, entdeckte um die Jahrhundertwende, wie bedeutsam die Sexualität im Leben eines Menschen ist. Er sah darin sogar die gesamte Antriebskraft im Leben eines Menschen. Problematisch wird es dann, wenn die Sexualität unterdrückt oder verdrängt wird. Daraus lassen sich – so Sigmund Freud – viele psychische Störungsbilder ableiten und erklären. Zwar wird heute nicht davon ausgegangen, dass eine auf irgendeine Weise gestörte Sexualität die Ursache aller psychischen Erkrankungen ist, jedoch wird auch in der modernen Psychologie dem Ausleben sexueller Bedürfnisse eine wichtige Rolle für die zwischenmenschliche Bindung zugeschrieben. Während die Sexualität früher rein funktionalisierende Rolle in der Beziehung zwischen einer Frau und einem Mann spielte und ausschließlich auf die Zeugung von Nachwuchs ausgerichtet war, rückte sie seit Sigmund Freund als Gegenstand menschlicher Selbstverwirklichung so in den Mittelpunkt wie noch nie zuvor. Ihr Stellenwert für die Beziehung und die partnerschaftliche Verbundenheit gewann immer mehr an Bedeutung. Die Befriedigung sexueller Lust wird als Höchstmaß oder Inbegriff einer erfüllten und glücklichen Beziehung angesehen. Ob diese Zielsetzung für eine Beziehung auf die Dauer förderlich und realistisch ist, sei erst mal dahingestellt. Fakt ist, dass es unser zutiefst menschliches Bedürfnis ist, Zuneigung und Nähe von uns nahe stehenden Menschen zu erfahren.

Die Sexualität ist für die Liebesbeziehung zwar von zentraler Bedeutung, denn sie macht den Unterschied zu den anderen zwischenmenschlichen Beziehungen, die wir pflegen, jedoch verursacht ihre allgegenwärtige Präsenz heutzutage auch viel Unsicherheit. In der Paartherapie sind sexuelle Probleme  häufig ein zentrales Thema. Denn trotz Aufklärung und Liberalisierung werden Schwierigkeiten, die mit Sexualität in Zusammenhang stehen, häufig und schamhaft verschwiegen. Kein Wunder! Das sexuelle Lusterlebe wird in den Medien, in der Literatur ja sogar unter Fachleuten überbetont. Anleitungen und Tipps zum erfüllten Sexualleben werden nicht unterstützend eingesetzt sondern als Norm verstanden und diese ist hoch. Nur selten wird die Realität und Norm verglichen und die eigenen Ansprüche relativiert, viel häufiger folgt daraus eine unausgesprochene Unsicherheit und eine permanente Konzentration auf das Problem des eigenen Sexuallebens. Diese Überkonzentration setzt viele Paare unter Druck und führt dazu, dass jede sexuelle Begegnung einem Testlauf ähnelt. Damit stürzt sich das Paar unwiderruflich in den Kreislauf der sexuellen Probleme. Es folgen Frust, Resignation und Abgrenzung. Viele Paare geben auf, über die Probleme zu sprechen und stellen ihr Sexleben ein oder gehen fremd. Nicht selten wird auf dieser Basis die gesamte Beziehung in Frage gestellt. Krisen, Trennungen und Scheidungen sind die Folgen.

Sicher ist, dass die Sexualität eine Beziehung zu einer Paarbeziehung macht, ohne diese wäre das Verhältnis mit einer freundschaftlichen, kameradschaftlichen oder geschwisterlichen Beziehung zu vergleichen. Sexualität sorgt für eine einzigartige und charakteristische Verbindung, die sich von jeder anderen Form von menschlicher Beziehung abgrenzt. Eine ständige Konzentration auf die sexuelle Lust und die damit verbundenen Problemen scheint für eine gelöste Sexualität jedoch wenig förderlich zu sein. Eine tiefgreifende und gleichzeitig gelassene Betrachtung der Thematik erwies sich schon in vielen Fällen sehr hilfreich. Schon die Differenzierung zwischen sexueller Lust und sexueller Beziehung ermöglicht einen anderen Blick auf die Thematik. Was die meisten Partner anstreben und für ihre Beziehung verwirklichen wollen, ist in der Regel die sexuelle Partnerschaft und nicht das dauerhafte Erleben von sexueller Lust.

 

Quellenhinweis: Redaktion MVZ Köln für Psychotherapie GmbH Odendahl & Kollegen 

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Aktuallisiert: 16.08.2017

Kategorie: Partnerschaft, Sexualität Stichworte: Bindung, Kontakt, körperliche Nähe, Paartherapie, Sexualität

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