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Aktuelle Seite: Start / Archiv für Beziehung

Beziehung

Selbstdarstellung bei der Partnersuche auf Online-Kontaktbörsen

13. Februar 2018 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Die Anzahl der Nutzer von Online-Kontaktbörsen hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen.

Das größte Marktsegment im Bereich der Online-Kontaktbörsen sind Dating-Plattformen, sog. „Singlebörsen“. Die Profile der Teilnehmer werden dem Nutzer hier wir ein durchsuchbarer Katalog bereitgestellt, so dass potenzielle Partner eigenständig gesucht und selektiert werden können. Während im nicht-virtuellen Alltag häufig unklar ist, welche Personen am Partnermarkt tatsächlich „verfügbar“ sind und die Partnersuche eher auf zufälligen Begegnungen in sozialen Kontaktnetzwerken beruht, können potenzielle Partner am Online-Markt ganz gezielt ausgewählt werden.

Das lässt die Online-Partnersuche besonders effizient erscheinen. Ein weiterer Vorteil der virtuellen Partnersuche ist die weitaus größere Anzahl und Heterogenität gleichzeitig verfügbarer Kandidaten. Dies suggeriert dem Nutzer, dass für jeden, zu jedem Zeitpunkt und in jeder Lebenssituation, ein passender Partner verfügbar ist.

Dadurch wird es allerdings auch wahrscheinlicher, dass die Suche nicht abgebrochen wird, sobald ein zufriedenstellender Kandidat gefunden wurde. Vielmehr wird häufig parallel zu bereits bestehenden Kontakten immer weiter nach dem idealen Partner gesucht. Es besteht schließlich immer die Möglichkeit, dass zukünftig doch noch ein Kandidat gefunden wird, der noch besser zum Nutzer passt oder dessen Ansprüche noch besser erfüllt. Der Selbstdarstellung im Nutzerprofil kommt damit eine entscheidende Bedeutung zu. Hier besteht die Möglichkeit, sich auf den erste Eindruck hin, von seiner besten Seite zu zeigen, um die anderen Nutzern von der eigenen Attraktivität als potenzieller Partner zu überzeugen.

Der erste Eindruck entscheidet darüber, wie häufig ein Nutzer kontaktiert oder bereits vor der Kontaktanbahnung ausselektiert wird.

Ziel ist es daher, sich im Wettbewerb um Kontaktchancen bestmöglich zu präsentieren, wobei unaufrichtige Selbstdarstellungen im Online-Markt sehr viel wahrscheinlicher werden. Eine zu starke Optimierung der Selbstdarstellung reduziert wiederum die Wahrscheinlichkeit auf ein persönliches Treffen und damit auch auf das langfristige Ziel vieler Nutzer, der Realisierung einer Paarbeziehung im Offline-Alltag. Ein potenzieller Partner erwartet bei der ersten persönlichen Begegnung schließlich, dass sein gegenüber der Person entspricht, die er durch das Profil und den Nachrichtenaustausch auf der Dating-Plattform kennengelernt hat. Einschlägige Studien diesbezüglich zeigen, dass Personen, die auf der Suche nach einer langfristigen Beziehung sind und Offline-Treffen mit dem potenziellen Partner auch tatsächlich anstreben, in den Angaben ihrer Selbstdarstellung ehrlicher sind und auch mehr persönliche Informationen offenbaren als diejenigen Nutzer, für die das Online-Flirten im Vordergrund steht.

Gleichzeitig konnte jedoch auch gezeigt werden, dass Nutzer, die zugaben, weniger ehrlich in ihrer Selbstdarstellung zu sein, in ihrer subjektiven Wahrnehmung auch begehrenswerter auf andere Nutzer wirken. Es wird weiterhin davon ausgegangen, dass etwa 80% der Nutzer von Singlebörsen in Bezug auf physische Attraktivitätsmerkmale wie Alter, Gewicht und Körpergröße falsche Angaben machen. Dabei überschätzen Männer offenbar systematisch ihre Körpergröße und Frauen unterschätzen systematisch ihr Gewicht. Viele dieser Abweichung dürften bei einem Treffen im Offline-Alltag allerdings nur schwerlich bemerkt werden und es gilt festzuhalten, dass eine notwendige Voraussetzung für die Etablierung einer Paarbeziehung die Verlagerung des Online-Flirts in den Offline-Alltag ist. Darüber sind sich die meisten Partnersuchenden durchaus bewusst und entsprechend auch an einem ehrlichen Selbstbild interessiert, um ein mögliches Offline-Treffen nicht in einer Enttäuschung enden zu lassen.

 

Quellenhinweise: Zillmann, D. (2016). Von kleinen Lügen und kurzen Beinen. Selbstdarstellung bei der Partnersuche im Internet. Wiesbaden: Springer VS. Doi: 10.1007/978-3-658-13881-3

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Kategorie: Partnerschaft Stichworte: Beziehung, Kontakt

Wie Gesprächstechniken den Teufelskreis durchbrechen können

12. Januar 2018 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Was ist wohl das häufigste Problem in einer Beziehung?

Diese Frage stellten sich auch Wissenschaftler in einer Studie und die Antwort lautet: das Gesprächsverhalten. Viele Paare sind völlig unzufrieden mit dem immer mal öfters aus den Fugen geratenen Gesprächsverhalten, dabei ist die Kommunikation eine der wichtigsten Säulen innerhalb einer funktionierenden Partnerschaft. Fällt die Kommunikation weg oder verläuft immer nur holprig und auf unwegsamen Pfaden, leidet auch die Zufriedenheit innerhalb der Beziehung deutlich. Trotzdem landen Paare zu oft in dem Teufelskreis aus Streit, Abwertungen und gedrücktem Schweigen. Doch wie kann es sein, dass „Kritik, Verachtung, Rechtfertigung und Mauern“ plötzlich zum Alltag gehören und der trauten Zweisamkeit einen Strich durch die Rechnung macht?

Kommunikations- und Gesprächstechniken lernen wir bereits in unserer Kindheit. Die Erfahrungen, die wir in frühen Jahren mit der Familie zum Beispiel sammeln prägen uns bis ins Erwachsenen Leben. Wenn man in eine Familie reingeboren wird, die schon grundsätzlich einen gesunden Kommunikationsumgang pflegt, das heißt eine Gesprächskultur zeigt, in der jedes Familienmitglied sagen kann was ihm wichtig ist und was ihn stört, lernt man gute Grundsäulen für das spätere Beziehungsleben.

Leider wachsen viele in Familien auf, wo nicht mit jedem Thema möglichst offen verfahren wird und jeder gleichermaßen beachtet wird. So wird oft gelernt, dass es ganz normal ist, dass auf gewisse Bedürfnisse nicht eingegangen werden muss oder diese gar wahrgenommen werden müssen. Solche eher missgünstigen Verhaltensweisen bringt man dann aus der Wiege praktisch mit in den Beziehungsalltag.

Sie laufen meist unbewusst und automatisch ab und führen letztendlich zur Eskalationen von Streits und führen bei einem selber zu einem Gefühl der Hilflosigkeit und dem Verlust der Kontrolle. Und ist es erstmal dazu gekommen, versuchen Partner sich oftmals gegenseitig zu erziehen nach ihren eigenen Vorstellungen und versuchen durch Druck den Partner zu verändern. Das klassische Schweigen und sich aus dem Weg gehen, was offensichtlicher weise nicht zur Klärung des Konflikts beiträgt, ist letztlich eine Vermeidungsstrategie, um weitere Streits zu vermeiden.

Aber nicht das Gespräch zu suchen ist hier auch nicht der goldene Weg, denn letztlich führt das zu keiner aktiven Aufschlüsselung der Probleme, sondern trägt zu dem Teufelskreis des vergifteten Beziehungsklimas bei.

Folglich lebt man sich auseinander und entfremdet sich nur mehr und mehr und lernt ohne den Anderen leben zu können. Kommunikationskompetenztrainings intervenieren an diesem Punkt und vermitteln viele wichtige Grundregeln. Zum Beispiel wird gelernt, dass man sich immer öffnen sollte und über sich selbst sprechen sollte wie man sich mit einer bestimmten Situation fühlt. So werden Vorwürfe mit der Du-Botschaft vermieden. Zusätzlich sollte über konkrete Sachverhalte gesprochen werden, um Verallgemeinerungen zu verhindern und Missverständnisse vorzubeugen. Trainiert man als zu zweit diese Grundregeln führt dies oft zu einem stärkeren Zusammengehörigkeitsgefühl und der Teufelskreis des ewigen Anklagens, Streitens und Schweigens kann durchbrochen werden.

 

Quellenhinweis: Psychologie Heute. 45. Jahrgang, Heft 2. Februar 2018. Beltz

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Kategorie: Kommunikation Stichworte: Beziehung, Gesprächsverhalten

Wie wirkt sich die Beziehung auf die Gesundheit aus?

5. Dezember 2017 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Für die meisten Menschen ist die Paarbeziehung ein großer Teil ihres Lebens.

Es macht daher Sinn, dass sie sich auch auf vielfältige Weise auf die Gesundheit auswirkt. Eine gute, gegenseitig unterstützende Beziehung wirkt sich positiv aus, während eine schlecht laufende, konfliktreiche Beziehung der Gesundheit unter Umständen massiv schaden kann.

Jedoch nehmen positive und negative Paarinteraktionen auf ganz unterschiedliche Weise Einfluss auf die Gesundheit, da sie an ganz unterschiedlich Punkten der vielfältigen Gesundheitsprozesse ansetzen.

Die Gesundheitsforscher Robels und Kollegen beschreiben Gesundheit als einen Prozess in drei Teilen: Am Anfang steht das Gesundheitsverhalten einer Person, zum Beispiel ob sie raucht, wie sie sich ernährt, oder ob sie bei Bedarf regelmäßig ihre Medikamente nimmt. Dieses Gesundheitsverhalten ist der Teil der Gesundheit, auf die ein Mensch den meisten Einfluss hat. Hier kann am besten eingegriffen werden. Gerade hier kann sich aber eine schlechte Beziehungsqualität negativ auswirken. Konflikte mit dem Partner, Kritik oder Abwertung führen häufig dazu, dass die schlechten Gewohnheiten, wie Rauchen oder Trinken stärker werden und die guten Gewohnheiten, wie Sport, gesunde Ernährung oder ausreichend Schlaf eingeschränkt werden.

Dieses Gesundheitsverhalten wiederum hat direkte Einflüsse auf die biologischen Prozesse in unserem Körper, welche die Gesundheit fördern verschlechtern können. Dazu gehören unter anderem das Immunsystem und der Herz-Kreislauf. Hierauf haben Paarinteraktionen keinen direkten Einfluss.

Ganz am Ende steht das Gesundheit-Outcome.

Hier können positive Paarinteraktionen helfen. Erfahren die Partner in der Partnerschaft gegenseitige Unterstützung, konstruktives Konfliktverhalten, Lob und Anerkennung, so kann das einen direkten positiven Einfluss auf den Blutdruck, die Herzgesundheit und das Stresslevel haben, und sogar die Lebenszeit verlängern.

Selbstverständlich gibt es keine Beziehung, die immer nur aus positiven Momenten besteht. Was uns diese Forschung jedoch nahelegt, ist das Beziehungen, in denen die schönen, sich gegenseitig unterstützenden Momente überwiegen nicht nur für die Beziehung selbst und für das Lebensglück der Partner, sondern nachweislich auch für die körperliche Gesundheit besser sind.

Besondere Bedeutung erhält dies, wenn einer der Partner schwer erkrankt, was an und für sich einen Härtetest für die Beziehung darstellen kann. In solchen Lebenskrisen ist die Unterstützung durch den Partner oder die Partnerin wichtiger denn je, da diese sowohl direkte Einflüsse auf die Gesundheit hat, also auch indirekt durch Ermutigung des Gesundheitsverhaltens (zum Beispiel die regelmäßige Einnahme der Medikamente) die Heilungschancen verbessert.

Paartherapie kann dabei helfen Beziehungen, die durch solchen schweren Lebenskrisen erschüttert sind zu stärken und damit nicht nur die Beziehung selbst sondern auch die Gesundheit beider Partner langfristig unterstützen.

 

 

Quellenhinweis: Frisch, Aguilar-Raab, Eckstein & Ditzen (2017). Einfluss von Paarinteraktion auf die Gesundheit: Implikationen für die Psychotherapie. Psychotherapeut 62(59), S. 59-75.

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Kategorie: Partnerschaft Stichworte: Beziehung, Paartherapie

Mit Neugier das Anderssein beobachten

3. November 2017 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Den Partner kennenzulernen gleicht zu jedem Zeitpunkt einem Abenteuer.

Der Prozess des Kennenlernens beginnt schon bei der ersten Kontaktaufnahme, beim ersten Date oder erstem Telefongespräch. Anfangs ist die Neugier noch ganz natürlich und man kann es kaum erwarten mehr und mehr über den anderen zu erfahren. Abenteuerlustig und motiviert versucht man die Geheimnisse des anderen zu erfahren und plötzlich zeigt man selbst Interesse an Dingen, die einen sonst nie gereizt hätten. Die Erfahrung ist spannend und aufregend, oft kommt man aus dem Staunen gar nicht heraus. Vorsichtig erkundet man die Welt des anderen und wägt ab, ob derjenige zu einem passt.

Damit man schließlich nicht eines Tages böse Überraschungen erlebt ist es also schon von Vornherein ratsam sich mit einer bestimmten Entdeckerlust auf den anderen einzulassen. Dazu gehört allerdings nicht nur reine Interesse an dem anderen zu zeigen, sondern auch eine verständnisvolle Haltung ihm gegenüber zu entwickeln. Das heißt anstatt zu erwarten, dass der andere genauso tickt wie man selbst, lässt man sich darauf ein sein Anderssein zu beobachten und zu respektieren. So vermag man vielleicht selbst einen Drang zur Ordnung verspüren oder liebt es pünktlich zu erscheinen, doch dem Partner scheinen diese Verhaltensweisen egal. Jetzt hat man die Wahl, entweder seine Einstellungen zu kritisieren oder mit Interesse festzustellen, dass der andere in diesem Punkt einfach anders tickt. Statt den anderen für sein Anderssein zu kritisieren und zu bewerten, kann man einfach mal einen Schritt aus seinem Universum wagen und einen Blick in das Universum des anderen riskieren. Möglicherweise erweitert man so sogar die eigenen Sichtweisen und Handlungsoptionen. Nach Gründen hinter bestimmten Verhaltensweisen zu suchen und den Versuch zu unternehmen sie zu verstehen ist so vermutlich der beste Weg den anderen in seinen Eigenarten zu erforschen ohne direkt eine Beziehungskrise auszulösen.

Es wird dem anderen gut tun, weil er sich in seinen Eigenarten respektiert und vielleicht sogar verstanden fühlt, und es wird auch einem selbst gut tun, weil man ein Stück mehr über sich selbst lernt.

Wenn man also mit Neugier, Interesse, Entdeckerlust und Staunen dem Anderssein des anderen begegnet, lernt man empathisch und einfühlsam zu werden. Wenn beide Partner diesen Weg verfolgen verstehen sie schon bald die Eigenarten des jeweils anderen und dies ermöglicht Akzeptanz und die Entwicklung weiterer Handlungsmöglichkeiten innerhalb einer Beziehung. Sich in die Situation bzw. das Denken des anderen hineinzuversetzen ist somit ein wichtiges Element für dauerhafte Partnerschaften und man vermeidet so die Entwicklung hin zu ungesunden Beziehungen. Wenn sich beide Partner um diese Haltung bemühen und das Abenteuer, den anderen ausführlicher kennenzulernen, weiterführen und es nicht nur auf die ersten Treffen beschränken, sollte sich die Partnerschaft nur weiter verfestigen und aufblühen.

 

Quellenhinweis: Jellouschek, H. (2013), Liebe auf Dauer – Was Partnerschaft lebendig hält. Herder: Freiburg im Breisgau.

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Kategorie: Partnerschaft Stichworte: Beziehung, Empathie, Interesse, Liebe

Der Zwangsprozess

11. Oktober 2017 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Ein destruktives Beziehungsmuster, welches in der Paartherapie immer wieder aufgedeckt wird, ist der Zwangsprozess.

Er beginnt meist mit dem Wunsch eines Partners, der andere möge etwas an sich ändern. Wird diesem Wunsch gar nicht oder nur vorübergehend Folge geleistet, so gibt der wünschende Partner nicht länger den Vertrauensvorschuss, der in einer Beziehung dabei hilft, sich dem Partner gegenüber auch in schlechten Zeiten positiv zu verhalten.

Dieser Vorschuss ermöglicht in einer gesunden Beziehung, dem Partner schlechte Tage und üblen Launen zu vergeben, weil man darauf vertraut, dass sich das Verhalten schnell bessern wird, und das der Partner im Gegenzug auch die eigenen Fehler und schlechten Tage toleriert. Ist dieses Vertrauen weg, so reagiert der erste Partner nun negativ auf den zweiten, welcher sich nun angegriffen und verletzt fühlt und seinerseits negativ reagiert. Beide Partner befinden sich nun in einer Spirale von negativen Interaktionen, und erwarten jeweils vom anderen den ersten Schritt in Richtung positiver Interaktion, da der andere „am Zug sei“.

Konflikte können zu jedem Zeitpunkt einer Partnerschaft auftreten, besonders vulnerabel für diese Form der Eskalation ist die Partnerschaft jedoch in Phasen der Veränderung.

Hierbei kann es sich um Veränderung der Beziehungsart sein, zum Beispiel der Übergang von fester Partnerschaft in die Ehe, oder auch die Geburt von Kindern oder der Übergang eines Kindes in eine neue Altersstufe, was für das Familienleben und auch für die Beziehung neue Herausforderungen mit sich bringt.

Auch andere einschneidende Lebensereignisse, wie ein Todesfall in der Familie oder im Freundeskreis, oder auch der Verlust der Arbeitsstelle, können die Beziehung auf die Probe stellen, und vulnerabel für eine Eskalation von Konflikten in den Zwangsprozess machen. Es ist hilfreich, wenn die Partner für diese Phasen sensibel sind, und in dieser Zeit besonders gegenseitig auf einander Acht geben.
Paare, die sich in diesem Prozess befinden, zeichnen sich durch verminderte, überwiegend negative Kommunikation, verminderte sexuelle Anziehung und verminderte Zufriedenheit mit der gesamten Beziehung aus. Zieht sich diese Muster zu lange hin, können Trennungsgedanken entstehen und ein Umsehen nach neuen Partnern beginnen.
Wird ein solcher Kreislauf in der Eheberatung aufgedeckt, so kann er dadurch gebrochen werden, dass einer der Partner dem anderen wieder einen Vertrauensvorschuss einräumt, und dessen mitunter noch für eine Weile negativ geprägtem Beziehungsverhalten mit positiven Interaktionsangeboten begegnet, und darauf vertraut, dass der Partner darauf bald wieder positiv reagieren wird. Wenn diese positive Reaktion bald eintritt, kann die Beziehung aus der Negativ-Spirale rausgeholt werden.

 

Quellenhinweis: Schinder, Hahlweg & Revenstorf (2006) Partnerschaftsprobleme. Heidelberg: Springer.

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Kategorie: Partnerschaft Stichworte: Beziehung, Vertrauen, Zwang

Vergeben – eine bewusste Entscheidung

5. September 2017 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Auch in glücklichen Ehen werden irgendwann bittere Tränen vergossen.

Wir leben in einer Welt, in der Menschen sich gegenseitig verletzten, manchmal unbeabsichtigt, manchmal ganz bewusst. Wir können uns entschließen, alles in unserer Macht stehende zu tun, um eine gestörte Beziehung wieder in Ordnung zu bringen. Wir müssen nicht darauf warten, dass der andere den ersten Schritt tut. Wir können über unsere aufgewühlten Gefühle Regie übernehmen und die schwierige Entscheidung treffen, Menschen, denen wir Unrecht getan haben, um Vergebung zu bitten oder selbst zu vergeben, wenn uns Unrecht geschehen ist.

Vergebung umfasst zwei Schritte. Zunächst das Verzeihen. Was der andere mit angetan hat, wird ausgelöscht, wie eine Botschaft, die in den Sand am Meer geschrieben wurde und von der nächsten Welle weggewischt wird. Zum Vergeben gehört aber auch, sich um den anderen zu kümmern, den meistens hat auch er einen wunden Punkt, welcher der Heilung bedarf. Häufig zeigen Menschen gerade aufgrund ihrer wunden Punkte verletzendes Verhalten. Vergebung hilft nicht nur dem, der verletzt hat, sondern besonders dem, der verletzt wurde.

Jedoch sind nicht immer wir diejenigen, die verletzt werden, auch wir verletzten anderen Menschen in Beziehungen. Das Bitten um Vergebung kann die Wogen wieder glätten, denn Vergebung heilt Beziehungen. Manchmal reicht auch schon ein kleiner Satz: „Es tut mir leid, dass ich dich so angeschrien habe. Ich hätte das, was ich gesagt habe, nie sagen dürfen.“ Ist es einfach, jemanden um Vergebung zu bitten? Nein, es ist nie einfach, aber absolut notwendig, wenn wir den Weg frei machen wollen für gute Beziehungen.

Paarberatung kann dabei unterstützen persönliche Verantwortung zu übernehmen.

Persönliche Verantwortung zu übernehmen heißt, eigene Fehler einzugestehen und um Vergebung zu bitten sowie sich nicht nur auf den anderen zu konzentrieren, denn der einzigen Mensch, den ich verändern kann, bin ich selbst. Ich kann bestimmen, wie es in der Beziehung weitergeht, denn für einen Streit braucht es immer zwei, aber es reicht einer um den Streit zu beenden. Wir haben die Wahl, wie wir in jeder Situation reagieren, wenn wir verstehen, dass wir die Kontrolle über unsere eigenen Gedanken, Gefühle und unser Handeln übernehmen können. Auch wenn Verantwortung zu übernehmen und den Entschluss zu fassen, zu vergeben, eine schwierige Entscheidung ist, so ist sie doch lohnenswert, denn das Leben dreht sich um Beziehungen, alles andere sind Nebensächlichkeiten.

 

Quellenhinweis: Smalley, G. (2008). Beziehungen. Was sie schwierig macht. Wie sie gelingen. Brunnen Verlag, Gießen.

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Kategorie: Kommunikation Stichworte: Beziehung, Paarberatung, Streit, Vergeben

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