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Paartherapie Odendahl & Kollegen

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Aktuelle Seite: Start / Archiv für Paartherapie

Paartherapie

Wichtige Kriterien einer glücklichen und stabilen Beziehung

25. Dezember 2016 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Glückliche Beziehung, stabile Partnerschaft oder dauerhafte Liebe sind laut Umfragen immer noch die wichtigsten Ziele und gleichzeitig Herausforderung vieler Menschen. Eine langandauernde Partnerschaft streben die meisten Männer und Frauen an, jedoch gelingt es bei weitem nicht allen die Liebe aufrecht zu erhalten und dauerhaft miteinander glücklich zu sein. Mehr als jede dritte deutsche Ehe wird hierzulande nach etwa 15 Jahren geschieden. Nicht destotrotz schaffen es viele Paare, die aufkommenden Hürden zu überwinden und auf die Dauer eine glückliche und zufriedene Beziehung zu führen. Forscher unterschiedlichster verwandter Fachrichtungen treibt die Frage rum, wie sie es schaffen? Was machen diese Paare anders? Wie verhalten sie sich? Worauf achten sie, um auch noch nach Jahren mit der Beziehung zufrieden zu sein?

Die Untersuchungen von dem amerikanischen Psychologen John Gottman decken ein wichtiges Kriterium einer langfristig zufriedenen Beziehung auf: Die Kompetenz des Paares Konflikte auszutragen. Wer lange in einer Beziehung lebt, wird zwangsläufig früher oder später mit Konflikten und streitigen Auseinandersetzungen konfrontiert. In langandauernden Beziehungen wird häufig über den Umgang der Partner miteinander, die Erziehungspraktiken und über sonstige Aufgabenteilungen gestritten. Die scheinbar alltäglichen und banalen Anlässe können aber auch sehr heftige Debatten entzünden und sich auf die Zufriedenheit und das Glück von Paaren auswirken. In der Paartherapie haben die Betroffenen die Möglichkeit ihre Konfliktdynamik näher zu analysieren und die vier typischen Verhaltensweisen in Konfliktsituationen, die besonders destruktiv und gefährlich sind, herauszufinden. Die Forscher haben nämlich herausgefunden, dass für das Fortbestehen und die Qualität einer Beziehung gar nicht die Lösung eines Konflikts oder das Resultat eines Streits relevant ist sondern die Art und Weise, wie Konflikte zwischen den Partnern ausgetragen werden. Wer beispielsweise das eigene Anliegen in Form eines Vorwurfs anbringt, – wie zum Beispiel: „Nie räumst du auf. Schon wieder hast du keine Zeit“ – riskiert eine Eskalation des Konfliktes. Wenn das einer Ihrer Hauptprobleme in der Beziehung ist, seien sie guter Dinge. Zwar sind die Konfliktdynamiken schwer zu verändern aber eben nicht unmöglich. Eine weitere destruktive Art auf Konflikte einzugehen kann die rechtfertigende Art sein, also wenn die Partner auf Kritik nur mit Rechtfertigung und Verteidigung reagieren. Dieses Konfliktmuster kann zu einem Teufelskreis von Angriffen und Gegenangriffen kommen. Nicht selten werden die Partner dabei verbal übergriffig und zeigen auf diese Weise Verachtung füreinender. Abwertende Angriffe oder Bemerkungen sind Gift für eine dauerhafte und glückliche Beziehung. Was jedoch nicht bedeuten soll, dass die Paare dem Streit aus dem Weg gehen sollen. Das Ignorieren oder einfaches Weggehen aus der akuten Streitsituation oder sich demonstrativ verweigern an einem Streitgespräch weiter Teil zu haben, destabilisiert auf die Dauer die Beziehung.

Paare, die in einer langfristig glücklichen Partnerschaft sind, schaffen es diese konfliktfördernde Verhaltensweisen zu vermeiden. Diese Paare entwerten einander nicht während eines Streites, im Gegenteil, sie signalisieren Verständnis und belehren nicht den anderen. In der Paartherapie erleben die Therapeuten häufig, dass einer der Partner den anderen zu belehren oder zu erziehen versucht. Die Ernte einer solchen Kommunikationsweise ist in der Regel bittere Gegenwehr. Wer die konstruktive Kommunikationskompetenz beherrscht, hat schon mal einen großen Vorteil. Paare, die eine stabile Beziehung führen, können noch mehr. Sie schaffen es zu erkennen, wann eine Auseinandersetzung aussichtslos ist und wann es an der Zeit ist den Streit zu unterbrechen, weil es zum Beispiel destruktiv wird. Außerdem verschwenden diese Paare nicht ihre ganze Energie darauf alle Differenzen auszuräumen. Sie praktizieren viel mehr eine akzeptierende Haltung, schrauben auch mal eigene Ansprüche zurück oder nehmen die Meinungsverschiedenheit des anderen auch an und können auf diese Weise ihren eigenen Horizont erweitern.

Ob in der Beziehung viel diskutiert wird oder nicht, in jedem Fall ist ein wertschätzender Umgang für eine stabile Beziehung von großer Relevanz und stellt einen der wichtigsten Kriterien für eine langandauernde und glückliche Partnerschaft dar. Wertschätzender Umgang miteinander meint aber nicht nur den gegenseitigen Respekt und die Achtung voreinander in einer Konfliktsituation sondern eine Grundhaltung in der Beziehung, die in jeder Lebenslage praktiziert wird. Eine wertschätzende Haltung ist besonders für langanhaltende Beziehungen eine wichtige Voraussetzung, denn auf diese Weise schaffen die Paare es ihre Liebe zu vertiefen und ihre Beziehung auf dem Nährboden von Nähe und Vertrauen aufzubauen. Wertschätzung ist der Schlüssel zur stabilen Beziehung. Am Anfang einer Partnerschaft stehen die Leidenschaft und die Verliebtheit im Vordergrund. Frisch Verliebte nehmen ihre Umwelt und vor allem ihren Partner durch eine rotarose Brille wahr. In dieser Phase konzentrieren sich die Paare stark aufeinander und blenden dabei ihre Umwelt bis zu einem gewissen Grad aus. Die Partner gehen in einem Übermaß auf die Bedürfnisse des anderen ein und verbringen möglichst jeden Moment miteinander. Diesen Ansprüchen kann auf die Dauer keiner genügen. Mit der Zeit – in der Regel nach ein bis zwei Jahren – werden auch die schwierigen und unliebsamen Eigenschaften des Partners sichtbar. Eine Ernüchterung ist dabei häufig nicht zu vermeiden. Wichtig an dieser Stelle ist der Umgang mit der sich verändernden Beziehung. Wenn die Paare dann nach wie vor die Partner und die Beziehung mit der Idealvorstellung der ewig andauernden Leidenschaft vergleichen, hat dies häufig zur Folge, dass sie sich trennen, weil die Leidenschaft der Verliebtheitsphase häufig vermisst wird. Leidenschaft wird jedoch in dem Maß empfunden, in dem auch die Nähe und Intimität zunimmt. Von dem ersten Kontakt über die erste Umarmung und den ersten Kuss bis hin zur sexuellen Begegnung nimmt sowohl die Intimität als auch die dabei entstehende Leidenschaft und Hingabe zu. Kennen sich die Partner schon länger, erleben die Betroffenen keinen signifikant größeren Zuwachs an Intimität mehr und spüren dann auch berechtigterweise, dass die Leidenschaft, das Kribbeln und das sexuelle Begehren abnehmen.

Um trotzdem eine langfristige glückliche Beziehung zu führen und diese scheinbar demoralisierende Phase in der Beziehung zu überwinden, können Paare ihre Erwartungshaltung an die Beziehungsgestaltung und –veränderung anpassen. Genau das machen die Paare, die auch längerfristig zufrieden mit ihrer Beziehung sind. Paare mit realistischer Erwartungshaltung gehen nicht davon aus, dass jede Begegnung Herzklopfen verursachen muss, auch die schwierigen Eigenschaften des Partners werden nicht versüßt oder idealisiert, sondern bis zu einem gewissen Grad akzeptiert. Diese Paare lieben sich nicht nur, sie werden richtige Partner, unterstützen und helfen sich gegenseitig, können sich aufeinander verlassen und genießen eine vertrauensvolle Nähe. Paare, die diese Herausforderung schaffen und über die Verliebtheitsphase hinaus eine glückliche und zufriedene Beziehung aufrechterhalten können, sind nicht nur ein Liebespaar sondern einander auch gute und enge Freunde. Dieser Umstand trägt auch dazu bei, Krisen gemeinsam und konstruktiv zu meistern, denen Paare in einer langjährigen Beziehung unvermeidlich begegnen. Tiefgreifende Liebe, die von Wertschätzung geprägt ist, stellt einen wichtigen Faktor für die Bewältigung von gemeinsamen oder individuellen Lebenskrisen dar. Natürlich spielt die Sexualität und Intimität in der Partnerschaft auch eine wichtige und zentrale Rolle. Die Liebe und Hingabe sollte auch in langjährigen Beziehungen nicht zum Erliegen kommen. Genau das ist häufig die Herausforderung in langandauernden Beziehungen. In der Paartherapie wird gemeinsam mit dem Therapeuten häufig genau daran auch gearbeitet. Paare werden angehalten, sich an die aufregenden schönen Ereignisse aus ihrer Beziehung zu erinnern, um die Liebe zu beleben. Ganz konkret wird den Paaren empfohlen regelmäßige und aufregende Unternehmungen zu wagen, um die Leidenschaft erneut zu entfachen. Häufig berichten die Paare, dass sie auf diese Wiese ganz neue Seiten an dem Gegenüber entdecken und sich so wieder neu kennenlernen, fernab von der alltäglichen Routine. Auch als Individuum erfahren sie in einer Paartherapie, wie wichtig Autonomie und Selbstvertrauen auch für die Beziehung ist. Sich in Selbstliebe zu üben, scheint für die Liebe langfristig nützlicher zu sein.

 

Quellenhinweis: Redaktion MVZ Köln für Psychotherapie GmbH Odendahl & Kollegen 

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Aktuallisiert: 16.08.2017

Kategorie: Beziehung, Liebe Stichworte: glückliche Beziehung, Liebe, Paartherapie, Wertschätzung

Faktoren einer Beziehung

22. Dezember 2016 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Beziehungen sind ein komplexes Konstrukt. Es gibt viele verschiedene Bereiche die einer Beziehung zugehörig sind. Jedes Paar ist etwas anders, vor allem weil es viele Bereiche gibt, die bei einigen Beziehungen eine Rolle spielen, bei anderen wiederrum nicht so wichtig sind. Anders ausgedrückt: die Prioritäten was von einer Beziehung erwartet wird, beziehungsweise vom Partner sind von Person zu Person unterschiedlich. Menschen die in einer langfristigen Beziehung sind haben für gewöhnlich ähnliche Prioritäten, was sie erwarten und was sie auch bereit sind zu investieren.

Für gewöhnlich geht es dabei um einige Kernbereiche, die sich bei den meisten Menschen ähneln. Die Priorität dieser Kernbereiche kann durchaus verschieden sein. Es ist jedoch gut möglich einen Einblick in die Interaktion von Menschen zu bekommen, wenn man diese Kernbereiche zur Hilfe zieht. Generell geht es hierbei um Zusammenhalt, Selbstständigkeit, Kontrolle, Leistungsorientierung, kulturelle Orientierung, Organisation, Konfliktneigung, Offenheit, und aktive Freizeitgestaltung. Bei den meisten dieser Bereiche gilt, umso ausgeprägter und wichtiger sie sind, umso positiver ist das für eine Beziehung. Zusammenhalt ist für die meisten Paare ein Kernaspekt. Für gewöhnlich ist es beiden Partnern wichtig, dass man ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl hat und dem Partner gegenüber solidarisch ist. Das hat auch seine Vorteile wenn es um Situationen geht, die herausfordernd sind, wie zum Beispiel Berufswechsel oder Kindergeburt. Paare die wenig Zusammenhalt verspüren gehen mit Konflikten wahrscheinlich nicht konstruktiv um. Dies ist ein Bereich an dem Paare generell arbeiten sollten.

Der nächste Bereich, der der Selbstständigkeit, ist generell etwas komplizierter. Generell bewahren Menschen einen gewissen Anteil an Autonomie. Zu viel Selbstständigkeit ist aber generell ein schlechter Prädiktor für Beziehungen. Eine Beziehung lebt immerhin von den gemeinsamen Erlebnissen, zu wenig Selbstständigkeit ist aber auch manchmal Gift für Beziehungen, vor allem dann, wenn der eine Partner gerne etwas selbstständiger wäre als der andere. Dann können Konflikte entstehen, die von Natur aus kompliziert sind. Der nächste Bereich ist die Kontrolle. Kontrolle ist stark verwandt mit Selbstständigkeit. Oft bedeuten wenige Regeln viel Selbstständigkeit. Auch hier verhält es sich von den Maßen genauso. Etwas Kontrolle ist angebracht und auch oft notwendig. Verbindlichkeit ist für Beziehungen wichtig. Zu viele Regeln sind aber auf der anderen Seite auch oft nicht weiter förderlich.

Der nächste Aspekt, der in Beziehungen oft eine Rolle spielt ist die Leistungsorientierung. Die Leistungsorientierung ist generell erst einmal ein individueller Faktor. Wie weit man es in seinem Beruf schaffen möchte ist stark von der eigenen Motivation und vom Selbstverständnis abhängig. Der nächste Punkt, welcher bei Paaren von Bedeutung sein kann, ist die kulturelle Orientierung. Kulturelle Orientierung ist ein Faktor der helfen kann Beziehungen zu vertiefen. Gemeinsame Interessen, die kultureller Natur sind, führen zu gemeinsamen Abenden und zu neuen Gesprächsinhalten. Vor allem bei den höheren Bildungsschichten ist diese Komponente oft wichtig, denn sie erlaubt Tiefgang. Diese Komponente zählt zu denen, die im Endeffekt relativ neutral sind. Es muss nichts bedeuten, wenn die kulturelle Orientierung eher weniger stark ausgeprägt ist. Sie kann aber durchaus hilfreich sein.

Der nächste Punkt ist die Organisation. Der Wille sich selbst und seine Beziehung zu organisieren ist bei allen Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt. Auch hier gilt ein gesundes Mittelmaß ist meistens sinnvoller als extreme. Zu chaotische Beziehungen führen oft zu Frust. Zu organisierte und durchgeplante zu Langeweile und zu merkwürdigen Erwartungen, die im Endeffekt nur enttäuschen können.

Ein sehr wichtiger Bereich der in allen Beziehungen eine Rolle spielt, ist die Konfliktneigung. Konfliktneigung beschreibt generell wie oft Paare miteinander streiten. Generell kann man sagen, dass wenige Konflikte positiv sind. Es geht aber vor allem um die Art des Streits. Konstruktive Konflikte sind in der Regel lösbar durch die Partner. Eine destruktive Vorhergehensweise ist dagegen immer kontraproduktiv und erschwert es zu einer Problemlösung zu kommen. Für gewöhnlich ist es vielen Partnern wichtig sich nicht oft zu streiten und es ist auch oft ein Indiz dafür, ob die Beziehung aktuell einen guten Stand hat, oder eher nicht. Der letzte Bereich beinhaltet die aktive Freizeitgestaltung. Aktive Freizeitgestaltung bedeutet im Endeffekt nur, dass man zusammen aktiv etwas unternimmt. Das bedeutet nicht, dass beide Partner besonders sportlich aktiv sein müssen. Es geht hier vielmehr darum, man aktiv etwas zusammen unternimmt und nicht zuhause sitzt.

All diese Faktoren sind natürlich losgelöst voneinander nicht genug um eine Beziehung korrekt darzustellen. Generell sind diese Faktoren auch nur als Querschnitt anzusehen.

Für einen Paartherapeuten ist es jedoch wichtig diese Faktoren zu berücksichtigen. Insbesondere weil es dem Therapeuten erlaubt um ein vollständigeres Bild einer Beziehung zu bekommen und auch um zu verstehen wo die Prioritäten der beiden liegen. Ebenso kann es interessant sein festzustellen, ob die Problematik, die besteht, daraus entstanden ist, dass es eine Diskrepanz gibt zwischen den verschiedenen Faktoren und wie wichtig sie für die einzelnen Personen sind. Ein Beispiel hierzu aus unserer Paartherapie:

In einem Erstgespräch unserer Therapeutin mit dem Paar Klaus und Helga wurden Spannungen deutlich zwischen den beiden. Die Kommunikation war schwierig. Beide stritten häufig. Es wurde im Verlaufe der Therapie deutlich, dass die beiden viele der oben angesprochenen Faktoren als wichtig in einer Beziehung betrachteten. Jedoch waren viele der Prioritäten bei den beiden unterschiedlich. Für Klaus war kulturelle Orientierung ein wichtiger Punkt, in dem er sich auch aus früheren Beziehungen gerne mit seinem Partner identifizieren konnte. Für Helga stand aktive Freizeitgestaltung im Vordergrund. Spontan verreisen zum Beispiel war etwas was sie gerne tat. Für Klaus hingegen war der Begriff von Spontanität schwierig. Er mochte es sich zu organisieren und betrachtete es als logisch, dass auch in seiner Beziehung Dinge geplant werden müssten. Beide gaben jedoch an, dass Offenheit für sie extrem wichtig sei und dass eine niedrige Konfliktneigung auch ein Punkt war, den beide als ähnlich wichtig ansahen. Durch die Gemeinsamkeiten war es möglich ein Gespräch aufzubauen, um zu hinterfragen an welchen anderen Bereichen gearbeitet werden konnte auf beiden Seiten. Dieses Vorhergehen ist eine von vielen Möglichkeiten, um in ein Gespräch zu kommen. Natürlich ist eine Therapie damit nicht geklärt, dass man auf einen gemeinsamen Nenner in einigen Bereichen kommt. Es ist viel Arbeit notwendig um eine Beziehung, die stark vorbelastet ist, wieder in die richtige Wege zu leiten. Der Therapeut kann Ihnen in einer Paartherapie verschiedene Grundlagen zeigen und Ihnen dabei helfen sich wieder besser und verständlicher anzunähern. Dennoch muss der Weg natürlich von dem Paar selber gegangen werden. Der Therapeut dient nur als Mediator und soll Ihnen die Veränderungen erleichtern beziehungsweise ermöglichen. Die entscheidenden Veränderungen müssen aber selbstverständlich vom Paar selber angenommen und ausgeführt werden.

 

Quellenhinweis: Redaktion MVZ Köln für Psychotherapie GmbH Odendahl & Kollegen 

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Aktuallisiert: 16.08.2017

Kategorie: Paartherapie Stichworte: Faktoren, Paartherapie, Psychologie

Wie das Internet unsere Beziehungen beeinflusst

19. Dezember 2016 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Die digitalen Medien ermöglichen den Menschen in einer vielfältigen Form eine Beziehung anzufangen, aufzubauen und zu führen. 95% der modernen Bevölkerung benutzt ein Smartphone, welches es einem ermöglicht, konstant, unbegrenzt und kostengünstig Nachrichten zu verschicken. Viele, vor allem junge Paare, haben ständig Kontakt über Facebook, WhatsApp, Telegram oder ähnlichem. Es hat den Alltag sehr stark verändert. Nicht nur, dass Menschen sich immer öfters über Textnachrichten, Fotos und Videos kennenlernen, vielen ermöglicht die digitale Nutzung von Smartphones und co. auch die Aufrechterhaltung einer Beziehung. Selbst in Fernbeziehungen sind die Lebenspartner jederzeit erreichbar. Rein theoretisch betrachtet, ist das Internet für die Beziehung eine Erleichterung. Man kann sich besser verständigen, Aob das ein Vorteil oder ein Nachteil ist, hängt ganz davon ab, wie mit dieser Möglichkeit der ständigen Erreichbarkeit umgegangen wird. In der Paartherapie kann beispielsweise der Umgang mit digitalen Medien in der Partnerschaft ganz konkret eingesetzt werden, um an der Beziehung zu arbeiten und die Kommunikationsqualität zu verbessern. Die Möglichkeiten, die uns die digitale Vernetzung bieten, sind vielseitig nutzbar. Sie birgt jedoch auch viele Gefahren, daher ist das Einüben von bewusster und achtsamer Nutzung dieser Medien oft sinnvoll und hilfreich für die Paarbeziehung.

In den modernen Zeiten ist es immer selbstverständlicher geworden, den ganzen Tag erreichbar und vernetzt zu sein. Auch auf Beziehungen haben das Internet und die damit verbundene ständige Erreichbarkeit einen großen Einfluss. Obwohl diese Entwicklung der digitalen Vernetzung vielen Paaren bessere Möglichkeiten, sich nahe zu sein, bietet, hat sie gleichzeitig auch das Problem der Eifersucht und des Misstrauens geschaffen. Wir können unseren Partner/ unsere Partnerin nicht nur rund um die Uhr erreichen, sondern ebenfalls rund um die Uhr kontrollieren. Sieht der eine zum Beispiel, dass der Partner online war aber trotzdem nicht auf die Nachricht geantwortet hat, entsteht Misstrauen, Verletzung und kann häufig zu Streit oder gravierenden Konflikten führen. Das Problem dabei ist die Erwartungshaltung. Oftmals wird erwartet, dass Nachrichten schnell beantwortet werden sollen, ansonsten gibt es Stress vom Partner und destruktive kreisende Gedanken tauchen auf wie: Warum antwortet der Partner nicht, was macht er / sie, ignoriert er mich, ist er / sie wütend auf mich? Oft kommt es zu Streit wegen solcher Kleinigkeiten was für den Partner, der wahrscheinlich einfach nur mit etwas anderem beschäftigt war, sehr stressig werden kann aber auch auf Unverständnis stößt. Daran kann sich von beiden Seiten sehr schnell Misstrauen entzünden.

Dies wirft die Frage auf, ob es sich wirklich lohnt mit dem Partner den ganzen Tag zu kommunizieren, oder ob es besser wäre wenn man zwar sporadisch schreibt, aber generell nicht erwartet, dass der Partner sofort und ausgiebig antwortet. Die Antwort liegt – wenn es so formuliert wird – natürlich auf der Hand. Es ist sinnvoller nur sporadisch zu schreiben. Natürlich ist es schön die ungeteilte Aufmerksamkeit seines Partners zu haben, auch dann wenn man sich nicht gegenüber sitzt. Jedoch kann es dann dazu führen, dass man sich abends gegenüber sitzt und schon das Gefühl hat, alles darüber zu wissen, was der Partner an dem Tag gemacht, mit wem gesprochen, was gedacht und wie reagiert hat. Ein solcher ausführlicher Bericht kann dazu führen, dass an dem besagten Abend – wenn man sich gegenüber sitzt – Langeweile entsteht. Als Resultat der Langeweile beziehungsweise der Stille schlussfolgert man irrtümlicherweise schnell, dass man sich ja nichts mehr in dieser Beziehung zu sagen hat. Ein solches Gefühl oder ein solcher Gedanke wird häufig so missinterpretiert, dass mit der Beziehung etwas nicht in Ordnung ist, was über kurz oder lang zu Streit und Konflikt führt. Im schlimmsten Fall kann sich die Spirale so zuspitzen, dass die Beziehung tatsächlich nicht mehr als tragfähig bewertet wird und nicht selten trennen sich die Paare daraufhin. In einer Paartherapie kann ihnen geholfen werden diesen Zyklus zu durchbrechen und ihnen Strategien an die Hand zu geben, die ihnen helfen können so miteinander umzugehen, dass die Zeit, die sie online in Kontakt treten, sich vermindert, ohne dass man das Gefühl hat, der Partner verliere das Interesse an einem. Und dass die Zeit, die man dann tatsächlich zusammen verbringt, gefüllt ist mit Gesprächsthemen. Die Wahrscheinlichkeit, dass man sich anschweigt, weil man sich nichts zu sagen hat, sollte schwinden. Dadurch sollte dann auch im logischen Fall die Wahrscheinlichkeit nach Konflikt und Streit zurückgehen, denn es wird keine Problematik wahrgenommen, man hatte sich schließlich was zu sagen.

Die Internetnutzung führe vor allem im Bereich der Partnersuche zu tiefgreifenden Veränderungen. Heutzutage werden Online Programme wie „Tinder“, bei denen man schnell neue Bekanntschaften schließen kann, immer häufiger benutzt. Das Programm ist simpel und sehr beliebt. Man bekommt Fotos von Menschen zu sehen, die per Algorithmus zu einem passen könnten. Die andere Person bekommt ebenfalls Fotos von einem zu sehen. Wenn beide den anderen gut finden, öffnet sich ein Chat Fenster und man kann ganz unverbunden und ohne irgendwelche Konsequenzen mit dem Menschen kommunizieren. Viele Menschen benutzen diese Programme für unverbindliche schnelle Beziehungen. Dadurch werden Beziehungen und Bekanntschaften viel schnelllebiger. Es ist einfach eine Person auszutauschen, wenn einem die neue Bekanntschaft Probleme macht oder zu kompliziert erscheint.

Dadurch verändern sich bei, vor allem jungen Menschen, die Erwartungshaltung an Beziehungen. Es erscheint einfacher eine unverbindliche Beziehung zu jemanden durch eine neue, aufregendere auszutauschen. Dadurch sind Paare weniger gewillt an Beziehungen zu arbeiten und auch weniger interessiert an ernsthaften, langfristigen Beziehungen. Die heutige Generation verschiebt also ihre Prioritäten was in Beziehungen für sie wichtig ist. Die Erfahrung steht heute im Vordergrund, nicht mehr die Aufrechterhaltung einer langfristigen Beziehung. Es ist auch interessant zu sehen, dass das Interesse an ständigem Kontakt mit einer Person stark abnimmt, umso länger man diese Person kennt. Viele Menschen geben auch an, dass sie durch das Internet verlernt haben langfristige Beziehungen einzugehen.

Alles in allem ist das Internet, was Beziehungen beziehungsweise Paartherapie angeht, ein zweiseitiges Schwert. Es gibt viele Anwendungsmöglichkeiten, die es einem ermöglichen an Beziehungen, vor allem an solchen, in denen man sich nicht regelmäßig sehen kann, zu arbeiten. Auf der anderen Seite desensibilisiert es uns und wir geben leichter auf. Das ist nicht automatisch negativ, jedoch sind Durchsetzungs- und Durchhaltevermögen zwei Fähigkeiten, die in unserer Gesellschaft hoch anerkannt sind.

Bei uns in der Paartherapie können wir Ihnen helfen, den Umgang mit dem Medium Internet besser zu begreifen und besser in den Griff zu bekommen, damit es Ihnen als Werkzeug für Ihnen Beziehung dienen kann und nicht als Hindernis, welches dazu führt, dass mehr und mehr Spannungen und Konflikt zwischen zwei Partnern entstehen.

 

Quellenhinweis: Redaktion MVZ Köln für Psychotherapie GmbH Odendahl & Kollegen 

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Aktuallisiert: 16.08.2017

Kategorie: Kommunikation Stichworte: Beziehungen, Internet, Paartherapie

Wie kann es gelingen, Liebeskummer zu überwinden?

10. Dezember 2016 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Jeder, der schon ein mal eine Trennung von einer nahestehenden Person oder einem geliebten Partner durchlebt hat, kennt diesen Schmerz des Verlustes. Die Trauerphase dauert bei jedem unterschiedlich lange und kann sich auf diverse Art und Weise äußern. Selbstzweifel, Einsamkeit sowie quälende Gedanken und Erinnerungen sind häufige Bestandteile einer Phase, die man nach einer gescheiterten Liebe durchlebt. Im besten Fall vergeht der Schmerz wieder, nachdem man ausgiebig getrauert, geweint und sich für eine Zeit lang zurückgezogen hat. Doch im schlimmsten Fall kann das Ende einer Beziehung bei Betroffenen auch eine traumatische Krise auslösen. Aus dieser Situation alleine herauszukommen ist eine große Herausforderung und nicht selten benötigen die Betroffenen auch therapeutische Hilfe, um Depressionen und schmerzhafte und zerstörerische Gefühle wie Hass und Ohnmacht zu überwinden. So kann beispielsweise ein therapeutischer Auftrag in einer Paartherapie auch die Realisation und Unterstützung einer einvernehmlichen Trennung sein, um die Symptome einer traumatischen Krise oder Störung vorzubeugen. In diesem Artikel stellen wir Ihnen die möglichen Folgen einer Trennung vor und wie die Menschen mit einer Trennung normalerweise umgehen oder wie sich die Betroffenen verhalten, die an starkem Liebeskummer leiden. Sie erfahren in diesem Text aber auch, wie es gelingen kann, eine Trennung zu überwinden.

Gemeinsamkeit einer Trennung und eines Trauma

Wenn die Menschen von Trauma sprechen, denken die meisten an eine außergewöhnliche Bedrohung von katastrophenartigem Ausmaß, die bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde. Bei solchen Bedrohungen denkt man eher an Kriminalität und Opfer von Gewalt an Menschen, die Krieg, Terroranschlag oder Naturkatastrophen überlebt haben, weniger an Menschen, die unter Liebeskummer leiden. Tatsächlich sind solche bedrohlichen, kurz- oder langfristige Ereignisse ein Merkmal einer solchen posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Außerdem gehören zu den typischen Merkmalen einer PTBS aufdrängende Erinnerungen, unruhige Träume oder gar Alpträume aber auch ein dauerndes Gefühl von Betäubtsein und emotionaler Stumpfheit. Ferner werden die Betroffenen gleichgültiger gegenüber ihren Mitmenschen, Freunden und Verwanden. Teilnahmslosigkeit und Freudlosigkeit sowie Vermeidung von Dingen und Aktivitäten, die Erinnerung an das Ereignis hervorrufen können, sind weitere häufige Merkmale. Auch eine Übererregtheit , also eine erhöhte psychische Sensitivität und Erregung, wie Ein- und Durchschlafstörung, Reizbarkeit sowie Schwierigkeiten mit Konzentration und erhöhte Schreckhaftigkeit erleben die Patienten mit einer posttraumatischen Belastungsstörung in der Regel.

Den Therapeuten begegnen aber immer häufiger Patienten, die gleiche oder ähnliche physische Symptome Probleme aufweisen, obwohl sie keine lebensbedrohliche Ereignisse durchlebt haben, sondern „lediglich“ von ihren Partnern verlassen worden sind. Sie leiden auch unter Freudlosigkeit, Gefühl von Leere, Angst, Schlafstörungen bis hin zur Depression. Alles, was an den Expartner erinnert wird entsorgt oder vermieden, also zeigen Menschen, die eine Trennung durchlebt haben auch das für PTBS typische Vermeidungsverhalten. Wie kann es sein, dass Personen, die unter Liebeskummer leiden, ähnliche Symptome und Probleme aufweisen wie Menschen die eine diagnostizierte PTBS habe? In der Regel trifft es diejenigen Personen besonders stark, die von der Trennung überrascht wurden und damit nicht gerechnet haben oder solche, die das Ende einer Beziehung selber nicht wollten. In solchen Fällen fühlen sich die Betroffenen völlig überwältigt – von dem Geschehen überrumpelt und absolut hilflos. Die Reaktion von Menschen, die eine schmerzhafte Trennung erleben, können gravierend sein und gleicht den Symptomen einer PTBS. Die Betroffenen reagieren überreizt, sie kommen nicht zur Ruhe, leiden an Schlaf- und Konzentrationsstörungen. Auch darf das seelische Leiden nicht unberücksichtigt bleiben, wie das machtlose Ausgeliefertsein den schmerzhaften Emotionen und Erinnerungen. Ein relativ großer Anteil entwickelt auch depressive Symptomatik, wie sozialer Rückzug, Freud- und Lustlosigkeit gegenüber angenehmen und schönen Dingen, manche Verlassene entwickeln sogar Suizidgedanken. Ein großes Problem bei der Thematik besteht auch darin, dass der Trennungsschmerz häufig – auch unter Fachleuten – wenig Beachtung findet. Wenn von Liebeskummer die Rede ist, verbinden die wenigsten damit eine tiefgreifende Verletzung des Selbstwertes, bis hin zur Entwicklung einer Depression und gar suizidalen Gedanken, sondern vielmehr ein verniedlichtes Problem der Jugend. Dabei kann dieses seelische Leiden jeden Erwachsenen so stark aus der Bahn werfen, dass sich daraus eine psychische Störung entwickeln kann und sollte daher unbedingt ernst genommen werden.

Viele Patienten und Betroffene fragen sich wie eine Trennung und sich daran anschließende Liebeskummer verläuft. In der Regel wird der Liebeskumme in Phasen verarbeitet, dabei bildet die eigentliche Trennung die erste Phase. Unmittelbar daran schließt sich die Situation der Verleugnung an, in der die Betroffenen nicht akzeptieren wollen, dass der Partner sie verlassen hat und setzen alles daran die Beziehung doch noch zu retten, sie kämpfe um ihre Beziehung. Nachdem die Versuche, die Partnerschaft doch noch zu rettenscheitern, entwickeln die Verlassenen eine Art Widerstand und Protest. Sie fühlen sich unfair und falsch behandelt, Ärger und Rachephantasien kommen auf. Die dritte Phase wird dann dafür genutzt, um über sich die Beziehung als Ganzes und die eigenen Rolle in der Beziehung zu reflektieren. Die abschließende und wünschenswerte Phase bei der Verarbeitung einer Trennung vom Liebespartner zeichnet sich durch eine Neuorientierung und einen Neuanfang aus. Wie lange es dauert bis dieser Punkt erreicht ist, hängt von mehreren Faktoren ab, zum Beispiel von der eigenen Persönlichkeitsstruktur, den eigenen Bewältigungsfähigkeiten und Ressourcen ab aber auch von der Intensität und Dauer der zerbrochenen Beziehung. In der Regel jedoch kann davon ausgegangen werden, dass die vierte Phase nach ein bis zwei Jahren – auch nach einer langjährigen und tiefen Beziehung zu einem Partner, mit dem man sein halbes Leben geteilt hat – erreicht sein kann. Bei manchen Menschen sitzt der Schmerz scheinbar so tief, dass auch die Zeit die Wunden nicht heilen kann und die Betroffenen kommen über die Trennung auch nach mehreren Jahren nicht hinweg. In solchen Fällen ist die Verarbeitung des Verlustes ohne therapeutische Hilfe, aus eigener Kraft, kaum möglich. Auch an dieser Stelle spielen mehrere Faktoren eine Rolle, die Menschen dazu prädisponieren, einen ungewollten Beziehungsabbruch schwer zu verkraften. Auch hier ist die Persönlichkeit des Verlassenen von Relevanz. Menschen, die ein geringes Selbstwertgefühl habe, haben deutlich mehr Schwierigkeit mit einer Trennung umzugehen und sind davon in einem größeren Ausmaß betroffen und erschüttert. Eine abhängige Beziehungsdynamik erschwert es den Betroffenen, ohne schwere Erschütterung des eigenen Lebens, das Ende der eigenen Beziehung zu ertragen. Wenn die Verlassenen beispielsweise ihr Leben ganz auf die Partnerschaft ausgerichtet hatten und stets nur gemeinsame Zukunftspläne geschmiedet haben, dann aber plötzlich verlassen werden, kann es mit der Trauerverarbeitung sehr problematisch werden.

 

Wie erträgt man Liebeskummer?

 Trotz vieler Faktoren, die es vielen Menschen erschweren, eine Trennung zu verarbeiten, gibt es auf der anderen Seite auch viele Möglichkeiten mit dem traumatischen Lebensereignis umzugehen und daraus persönliche Stärken zu gewinnen. Zwar kann es in der akuten Trauersituation ganz sinnvoll sein, sich zurückzuziehen und der Trauer ihren freien Raum zu lassen. Zu lange sollte der Rückzug jedoch nicht dauern, um völlige Isolation zu vermeiden. Im Gegenteil, die Leidenden sollten versuchen sich von dem Kummer abzulenken, indem sie zurück unter Menschen und hinaus in die Welt gehen, neue Kontakte knüpfen und sich neue Impulse holen. Man kann beispielsweise auch versuchen, sich der Trauer kontrolliert auszusetzten, indem man sich nur zu einer bestimmten Zeit des Tages der Trauer hingibt und den Rest des Tages Abstand davon nehmen und sich auf die alltäglichen Dinge konzentriert. Auch die negativen Gefühle, die man gegenüber dem Partner zu empfindet, können in der Trauerverarbeitung genutzt werden. Gefühle wie Ärger, Wut und Zorn sowie Rachephantasien können entlastend wirken und dem Betroffenen helfen, sich abzugrenzen und Abstand zu gewinnen – solange diese nicht in die Tat umgesetzt werden.

Präventiv hilft es bereits in der Beziehung mehr bei sich zu bleiben und sich nicht zu 100% abhängig von dem Partner zu machen, eigenen Interessen und Bedürfnissen nachgehen und davon ausgehen, dass man gut ist, so wie man ist. Das sind auch häufig Themen, die Gegenstand einer Paartherapie bilden.

 

Quellenhinweis: Redaktion MVZ Köln für Psychotherapie GmbH Odendahl & Kollegen 

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Aktuallisiert: 16.08.2017

Kategorie: Trennung, Trauma Stichworte: Beziehung, Liebeskummer, Paartherapie, Trennung, Trennungsschmerz

Einsame Zweisamkeit

7. Dezember 2016 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Viele Menschen leiden in ihren Beziehungen daran, dass die Zweisamkeit den Reiz verliert. Die aktuelle Beziehung wird dann für viele belastend. Es kommt zu Konflikten zwischen den Partnern und auch innerlich bei vielen Menschen. Jedoch bedeuten Konflikte nicht automatisch, dass eine Paartherapie notwendig ist. Konflikte sind ein notwendiger Teil von Beziehungen und jede gesunde Beziehung geht auch durch schwierige Konflikte. Der größte Unterschied zwischen gesunden und schwierigen Beziehungen ist die Konfliktbewältigung. Paare, die in einer schwierigen Beziehung stecken streiten sich oft destruktiv. Es geht viel um Schuld und vor allem Schuldzuweisung. Für gewöhnlich haben sich beide Partner auf ihre Position festgebissen und jeder wartet, dass der andere von seiner Position abrückt. Oft kommen Paare in die Therapie um einen Vermittler zu haben, eine dritte neutrale Person, die in der Lage ist einen neuen Blick auf die Problematik zu werfen und beiden die Möglichkeit geben soll sich mit ihren Problemen grundlegend konstruktiv auseinanderzusetzen.

So ist es in einer Therapie von größter Relevanz, dass es einen Dialog zwischen den beiden Partnern gibt. Es wird hinterfragt warum das Paar vorstellig ist, was man erreichen möchte, was man verändern möchte und was geschehen muss, damit die Therapie als Erfolg gewertet wird. Solche grundlegenden Fragen, vom Therapeuten gestellt, führen dann oft automatisch zu einem Dialog und der erste Schritt ist getan. Es gibt bei Streitigkeiten viele verschiedene Themen. Einige davon sind eher trivialer Art, einige grundlegend. Generell aber kann man sagen, dass sich mindestens ein Teil des Paares ungerecht behandelt fühlt. Die eigenen Bedürfnisse und Interessen zu wenig beachtet durch den Partner, aus denen Vorwürfe entstehen. Diese Vorwürfe nehmen dann Einzug in die Beziehung und werden immer und immer wieder fortgeführt. Daraus entsteht ein Konflikt, der durch das Paar selber nicht gelöst werden kann, da beide Partner auf ihre Position beharren. Relativ häufig ist es so, dass die Frau oft Vorwürfe macht und der Mann sich selbst verteidigt, in Verschwiegenheit gerät und sich zurückzieht. Das ist vor Allem dadurch begründet, dass Frauen ihre Beziehungen oft kritischer hinterfragen als Männer. Männer finden es oft in Ordnung, wenn diverse Teile ihrer Beziehung nicht optimal verlaufen. Für Frauen hingegen ist es völlig normal sich über die Details ihrer Beziehung Gedanken zu machen. Dies zeigt sich auch in der Anzahl der Partner, die eine Paartherapie anregen. Dies geht vor allem von Frauen aus. Über 75% der Erstkontakte wird durch den weiblichen Partner hergestellt.

Festgefahrene Konflikte sind nur eine Problematik, die in einer Paartherapie häufig angesprochen werden. Ein weiterer Grund, der bei vielen Paaren dazu führt, dass man in eine Therapie geht, ist die Sexualität. Das Problem ist ein altbekanntes: Zu Beginn einer Beziehung hat man oft Sex, umso länger die Beziehung andauernd, umso weniger regelmäßig hat man Sex. Das Interesse an dem Anderen auf der körperlichen Ebene nimmt ab, obwohl die Beziehung an sich nicht unbedingt schlechter verläuft. Viele deuten dies als Zeichen, dass in der Beziehung etwas schlecht läuft. Jedoch ist dies ein generelles Phänomen. Doch sehr viele Paare geben auch an, dass das verminderte Sexualleben trotzdem zufriedenstellend ist. Das hängt natürlich mit der Erwartungshaltung von den Paaren zusammen. Wenn beide Paare sich sagen, dass es normal ist, dann fühlt sich niemand benachteiligt. Es ist ein häufiger Fehler, dass Menschen glauben, dass die Häufigkeit der wichtigste Faktor sei. In Wirklichkeit geht es mehr um die Intensität, die Qualität und die Bedeutung. Im Endeffekt geht es nämlich darum, dass die Bedeutung des Sex‘ abnimmt, was wiederrum häufig bedeutet, dass auf einer emotionalen Ebene etwas falsch läuft. Viele Menschen die mit Klagen zur Sexualität zu uns kommen leiden an dem Problem, dass der eine Partner Lust verspürt, der andere dagegen weniger. Wenn es zu so einem Ungleichgewicht kommt ist der Konflikt oft vorprogrammiert. Dabei geht es bei diesem Ungleichgewicht nicht immer oder automatisch um die Häufigkeit, sondern viel mehr, dass das Verlangen der Partner nicht mehr übereinstimmt. Die eine Person sehnt sich nach Nähe und Innigkeit. Für den anderen stehen Leidenschaft und das Verlangen etwas Neues auszuprobieren im Vordergrund. Wenn sich der eine Partner auch mal wünscht ganz spontan schnell Sex zu haben und der Partner aber immer das Gefühl hat, dass der Sex zelebriert werden muss mit Abendessen, Kerzen und Wein, da wird der Konflikt offensichtlich. Es geht hier also um eine der wichtigsten Fragen in der Paartherapie. Wie geht man mit dem Partner um, der offensichtlich in einigen Bereichen anders ist als man selbst? Die Paare die zu uns kommen, die sich in einer schwierigen Situation befinden sind fast immer diejenigen, die das Gefühl haben, dass der andere Partner Dinge falsch macht. Introspektion ist eine Fähigkeit, die bei vielen Menschen eher weniger stark ausgeprägt ist. Dadurch sucht man den Fehler im System oft beim Partner und eher selten bei sich selbst. Es ist im Allgemeinen einfacher den Fehler wo anders zu suchen, als in sich zu kehren und über sich selber nachzudenken. Bei solchen Paaren ist es von fundamentalen Belang, dass Interesse an der anderen Person und an der Problematik gezeigt wird. Es ist von höchster Wichtigkeit, dass die Partner verstehen wo die Unterschiede liegen. Dabei wird auch oft deutlich ob der Partner sich überhaupt öffnen möchte.

Ein weiterer Faktor, der bei Paartherapien oft von Belang ist, ist die Ehrlichkeit. Viele Menschen glauben im Allgemeinen, dass Ehrlichkeit immer der richtige Weg ist und immer zu einer guten Problemlösung führt. Das ist aber oft ein Irrglaube, denn oft ist es ein Hin und Her zwischen Offenheit und Schutz des Partners, beziehungsweise der Beziehung. Wenn man als Mann sagt, dass man mit einer Freundin des Partners schlafen möchte, entspricht das dann zwar der Wahrheit, ist aber nicht angenehm für den Partner, und die Ehrlichkeit wird auch mit großer Wahrscheinlichkeit nicht befürwortet werden. In so einem Fall ist es also, zum Schutz der Beziehung und des Partners besser wenn man so etwas nicht anspricht, oder falls man danach gefragt wird zu einer Notlüge zurückgreift.

Oft wird auch nach einem eigentlichen Tabu gefragt, nämlich dem Tabu der Trennung. Vielen Menschen erscheint es unsinnig eine Paartherapie in Anspruch zu nehmen, wenn man doch weiß, dass man auseinander gehen wird. Dennoch kann es sinnvoll sein eine Paartherapie zu beanspruchen. Viele Menschen empfinden es als angenehm sich vom Partner vernünftig verabschieden zu können, losgelöst vom Streit und den Vorwürfen.

Generell ist eine Therapie erfolgreich, wenn beide Partner etwas an ihrer aktuellen Situation ändern möchten. Die Veränderungsmotivation muss bei beiden Partnern ausreichend vorhanden sein um eine Therapie, die erfolgreich ist, ermöglichen zu können. Dabei sind Erfolge in der Paartherapie manchmal auch von kleinerer Natur. Mehr Verständnis für das Verhalten oder das Anderssein des Partners aufbringen zu können, oder mehr Bereitschaft zu zeigen um den Partner besser verstehen zu können.

 

Quellenhinweis: Redaktion MVZ Köln für Psychotherapie GmbH Odendahl & Kollegen 

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Aktuallisiert: 16.08.2017

Kategorie: Paartherapie Stichworte: Beziehung, Konflikte, Paartherapie, Sex

Körperliche Nähe im Zentrum der Paarbeziehung

4. Dezember 2016 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Sexualität und körperlicher Kontakt sind wichtige und notwendige Bestandteile des menschlichen Lebens. Sexualität ist evolutionsbiologisch unvermeidbar für den Erhalt der menschlichen Spezies. Über die reine evolutionsbiologische Selbsterhaltungsfunktion hat die Sexualität aber auch eine bedeutende psychologische Rolle für die zwischenmenschliche Bindung und Partnerschaft. Ohne den sexuellen Kontakt zu unserem Partner könnten wir die Paarbeziehung nicht von einer guten Freundschaft, inniger Kameradschaft oder einem geschwisterlichen Zusammenhalt unterscheiden. In diesem Artikel soll auf die Bedeutung und die außerordentliche Rolle der Sexualität in partnerschaftlichen Beziehungen ausführlich eingegangen werden. Neben der Wichtigkeit der Sexualität für die Paarbeziehung soll auch die Relevanz körperlichen Kontaktes in der Kindheit für eine gesunde psychische Entwicklung und für eine stabile Bindung im Erwachsenenalter thematisiert werden. Dabei gehen wir sowohl auf einige berühmte psychologische Erkenntnisse als auch auf praktische Erfahrungen ein, die wir aus unserer Praxis kennen.

 

Körperliche Nähe und Bindungsstile

Schon in den 50er Jahren konnten Psychologen mit Hilfe von beeindruckenden Feldforschung zeigen, wie wichtig körperlicher Kontakt und physische Nähe für eine gesunde psychische Entwicklung ist. Bereits in der Kindheit brauchen wir körperlichen Kontakt. Neben der reinen Versorgung mit Nahrung und Flüssigkeit, hat sich auch die körperliche Nähe, – also Kuscheln, Umarmen, Zuneigung und Aufmerksamkeit – als ein fundamentales menschliches Grundbedürfnisse herausgestellt. In Bowlbys (1958) Bindungstheorie wird erklärt, dass Säuglinge das angebotene Bedürfnis haben, in bindungsrelevanten Situationen, wie z.B. bei potenzieller Gefahr oder in einer neuen fremden Umgebung, die Zuwendung, Nähe und Schutz einer vertrauten Person zu suchen. Das heißt, dass die Bindungsverhaltensweisen sich bereits direkt nach der Geburt entwickeln, um bei Bedarf die Nähe zur wichtigen Bindungsperson herstellen zu können. Die Säuglinge sichern sich mit diesem angeborenen Verhalten die Zuwendung einer Bezugsperson und entwickeln auf diese Wiese ein interaktives Bindungssystem. Dabei besteht die wichtigste Funktion der Bindungsperson darin, das Kind in bedrohlichen Situationen reale und emotionale Sicherheit zu geben. Damit nimmt die körperliche Nähe eine überlebenswichtige Funktion ein. Kinder, die in ihrer frühen Kindheit keine liebevolle physische Nähe und Sicherheit erfahren haben, haben ein höheres Risiko eine psychische Störung zu entwickeln, leiden häufiger unter tiefgreifenden Problemen in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen und entwickeln dysfunktionale Bildungsmuster, wie unsicher-vermeidendes Bindungsmuster oder unsicher-ambivalentes Bindungsmuster.

Der unsicher-vermeidende Bindungsstil zeichnet sich dadurch aus, dass das Kind kein Vertrauen zu der Bindungsperson entwickeln kann und statt Unterstützung stets eine Zurückweisung erwartet. Als Folge unterdrückt das Kind sein Nähe-Bedürfnis und unterlässt weitere Annäherungsversuche. Im Erwachsenenalter äußert sich dieser Bindungsstil in Unterdrückung negativer Gefühle und einer hohen Distanz zu relevanten Bindungsthemen. Partnerschaftliche Beziehungen werden häufig idealisiert und widersprüchliche Muster nicht erkannt. Häufig fällt es den Menschen schwer, sich auch sexuell zu öffnen und das notwendige Sicherheitsgefühl im Umgang mit Sexualität zu entwickeln. Vermeidung, Resignation oder Untergebenheit können häufig in Bezug auf Sexualität die Folge sein.

Bei einem unsicher-ambivalentem Bindungsstil steht die Fixierung auf die Bindungsperson im Vordergrund. Das Bindungssystem ist also permanent aktiviert und das explorative Verhalten dadurch stark eingeschränkt. Das Kind ist einerseits hin und her gerissen zwischen aggressivem und ärgerlichem Verhalten gegenüber der Bindungsperson, andererseits sucht es immer wieder die körperliche Nähe und den Kontakt zu der Mutter oder irgendeiner anderen Bindungsperson. Im Erwachsenenalter sind Menschen mit einem ausgeprägten unsicher-ambivalentem Bindungsstil sehr schwierig in Beziehungen, sie sind sehr bindungsverstrickt und scheinbar auch in ihren früheren Beziehungen gefangen, haben Schwierigkeiten zu verzeihen und die Beziehungen sind oft emotional negativ besetzt. Der Umgang mit negativen Gefühlen fällt den unsicher-ambivalent gebundenen Menschen schwer, sie können diese nicht integrieren.

Bowlbys Bindungstheorie verdeutlicht, wie fundamental die körperliche Nähe für unser gesamtes menschliches Leben ist. Können wir bereits in der Kindheit Vertrauen und Sicherheitsgefühl zu einer Bindungsperson aufbauen, sind wir offen für Neus und fühlen uns auch im beispielsweise sexuellen Kontakt sicherer, fühlen uns also grundsätzlich selbstsicher. In der Kindheit können wir bei Anwesenheit einer Bezugsperson souverän unsere Umwelt explorieren und im Erwachsenenalter sicher und autonom in zwischenmenschlichen Beziehungen sein. Auch die Entwicklung der Sexualität verläuft bei Menschen mit sicherem Bindungsmuster unproblematischer, da sie in der Regel ein autonomes und sicheres Selbstbewusstsein haben.

 

Körperliche Nähe und Sexualität

Sigmund Freud, einer der bekanntesten Psychologen, entdeckte um die Jahrhundertwende, wie bedeutsam die Sexualität im Leben eines Menschen ist. Er sah darin sogar die gesamte Antriebskraft im Leben eines Menschen. Problematisch wird es dann, wenn die Sexualität unterdrückt oder verdrängt wird. Daraus lassen sich – so Sigmund Freud – viele psychische Störungsbilder ableiten und erklären. Zwar wird heute nicht davon ausgegangen, dass eine auf irgendeine Weise gestörte Sexualität die Ursache aller psychischen Erkrankungen ist, jedoch wird auch in der modernen Psychologie dem Ausleben sexueller Bedürfnisse eine wichtige Rolle für die zwischenmenschliche Bindung zugeschrieben. Während die Sexualität früher rein funktionalisierende Rolle in der Beziehung zwischen einer Frau und einem Mann spielte und ausschließlich auf die Zeugung von Nachwuchs ausgerichtet war, rückte sie seit Sigmund Freund als Gegenstand menschlicher Selbstverwirklichung so in den Mittelpunkt wie noch nie zuvor. Ihr Stellenwert für die Beziehung und die partnerschaftliche Verbundenheit gewann immer mehr an Bedeutung. Die Befriedigung sexueller Lust wird als Höchstmaß oder Inbegriff einer erfüllten und glücklichen Beziehung angesehen. Ob diese Zielsetzung für eine Beziehung auf die Dauer förderlich und realistisch ist, sei erst mal dahingestellt. Fakt ist, dass es unser zutiefst menschliches Bedürfnis ist, Zuneigung und Nähe von uns nahe stehenden Menschen zu erfahren.

Die Sexualität ist für die Liebesbeziehung zwar von zentraler Bedeutung, denn sie macht den Unterschied zu den anderen zwischenmenschlichen Beziehungen, die wir pflegen, jedoch verursacht ihre allgegenwärtige Präsenz heutzutage auch viel Unsicherheit. In der Paartherapie sind sexuelle Probleme  häufig ein zentrales Thema. Denn trotz Aufklärung und Liberalisierung werden Schwierigkeiten, die mit Sexualität in Zusammenhang stehen, häufig und schamhaft verschwiegen. Kein Wunder! Das sexuelle Lusterlebe wird in den Medien, in der Literatur ja sogar unter Fachleuten überbetont. Anleitungen und Tipps zum erfüllten Sexualleben werden nicht unterstützend eingesetzt sondern als Norm verstanden und diese ist hoch. Nur selten wird die Realität und Norm verglichen und die eigenen Ansprüche relativiert, viel häufiger folgt daraus eine unausgesprochene Unsicherheit und eine permanente Konzentration auf das Problem des eigenen Sexuallebens. Diese Überkonzentration setzt viele Paare unter Druck und führt dazu, dass jede sexuelle Begegnung einem Testlauf ähnelt. Damit stürzt sich das Paar unwiderruflich in den Kreislauf der sexuellen Probleme. Es folgen Frust, Resignation und Abgrenzung. Viele Paare geben auf, über die Probleme zu sprechen und stellen ihr Sexleben ein oder gehen fremd. Nicht selten wird auf dieser Basis die gesamte Beziehung in Frage gestellt. Krisen, Trennungen und Scheidungen sind die Folgen.

Sicher ist, dass die Sexualität eine Beziehung zu einer Paarbeziehung macht, ohne diese wäre das Verhältnis mit einer freundschaftlichen, kameradschaftlichen oder geschwisterlichen Beziehung zu vergleichen. Sexualität sorgt für eine einzigartige und charakteristische Verbindung, die sich von jeder anderen Form von menschlicher Beziehung abgrenzt. Eine ständige Konzentration auf die sexuelle Lust und die damit verbundenen Problemen scheint für eine gelöste Sexualität jedoch wenig förderlich zu sein. Eine tiefgreifende und gleichzeitig gelassene Betrachtung der Thematik erwies sich schon in vielen Fällen sehr hilfreich. Schon die Differenzierung zwischen sexueller Lust und sexueller Beziehung ermöglicht einen anderen Blick auf die Thematik. Was die meisten Partner anstreben und für ihre Beziehung verwirklichen wollen, ist in der Regel die sexuelle Partnerschaft und nicht das dauerhafte Erleben von sexueller Lust.

 

Quellenhinweis: Redaktion MVZ Köln für Psychotherapie GmbH Odendahl & Kollegen 

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Aktuallisiert: 16.08.2017

Kategorie: Partnerschaft, Sexualität Stichworte: Bindung, Kontakt, körperliche Nähe, Paartherapie, Sexualität

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