• Zur Hauptnavigation springen
  • Zum Inhalt springen
  • Zur Seitenspalte springen
  • Zur Fußzeile springen

Paartherapie Odendahl & Kollegen

Paartherapie | Sexualtherapie | Trennungsberatung

Mobil: +49 174 3139636 | +49 221 93297588 | [email protected] | 

 

  • Paartherapie & Eheberatung
    • Eheberatung
    • Paartherapie für schwule und lesbische Paare
    • Paartherapie für heterosexuelle Paare
    • Ressource Partnerschaft
    • Intensiv-Training Wochenende für Paare
  • Sexualtherapie
  • Familientherapie
  • Trennungsberatung
  • Team
    • Helga Odendahl
    • Claudia Brinkmann
    • Lara Wieczorek
    • Ricarda Christine
    • Pia van Ooyen
    • Lara Wieczorek
    • Karen Zettelmeyer
  • Kosten
  • Blog
    • Beziehung
    • Kommunikation
    • Liebe
    • Partnerschaft
    • Persönlichkeitsentwicklung
    • Psychologie Allgemein
    • Seitensprung
    • Therapieverlauf
    • Redaktion
  • Seminare
  • Kontakt
  • Jobs
  • English
Aktuelle Seite: Start / Archiv für Beziehungskrise

Beziehungskrise

Paare und ihr Kinderwunsch: eine schwierige Balance

10. August 2021 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

paare-und-kinderwunsch

Vom Paar zur Familiengründung

Viele junge Paare äußern nach längerer Zeit den Wunsch, eine eigene Familie zu gründen. Damit geht die Vorstellung einher, den nächsten Schritt in der Beziehung zu machen und ein gemeinsames Kind zu bekommen. Dieser Wunsch ist vollkommen natürlich. Er dient dazu, die eigenen Gene weiterzugeben und erfüllt damit einen biologischen Sinn. Die Familie stellt den Raum dafür dar. Dieser ist für viele Paare erstrebenswert, auch wenn das klassische Familienmodell „Mama, Papa, Kind“ gesellschaftlich längst ausgedient hat.

Ein Kind bekommen, eine Familie gründen: Was genau bedeutet das?

Ein gemeinsames Kind verändert alles. Insbesondere die Prioritäten jedes / jeder Einzelnen verschieben sich. Auch wenn in der aktuellen Genderdebatte die Rollen von Vater und Mutter oder Vater und Vater oder Mutter und Mutter gleichermaßen verteilt werden sollten, ist es dennoch oftmals die Aufmerksamkeit der biologischen Mutter, die sich in den ersten Wochen zu einhundert Prozent auf das Kind richtet.

Das kann in einer Beziehung zu Konflikten führen, die sich oft erst später zeigen. „Das Paar gerät schleichend in eine Situation, die für beide Partner, Partnerinnen unüberwindbar scheint“, berichtet Helga Odendahl, erfahrene Paartherapeutin bei Paartherapie Köln im MVZ Köln für Psychotherapie GmbH Odendahl & Kollegen. „Die biologische Mutter versorgt das Kind rund um die Uhr. Frühere Rituale, gemeinsame Zeiten und Unternehmungen kommen zu kurz. Der Partner, die Partnerin fühlt sich vernachlässigt und ist frustriert.“ So entstehen Spannungen, die sich gar nicht recht in Worte fassen und daher nur schwer kommunizieren lassen. Oft fühlt sich der Partner, die Partnerin der Mutter, als würde diese sich sehr verändern. Dies ist nicht nur eine subjektive Wahrnehmung sondern tatsächlich biologisch zu erklären. In der ersten Zeit, nach dem das Kind geboren wurde, werden viele unterschiedliche Botenstoffe im Gehirn der Mutter ausgeschüttet, die das Gehirn einer Frau für lange Zeit verändern. Dadurch ändert sich auch zwangsläufig der Charakter eines jeden Menschen, der ein Kind bekommen hat. „Bei einigen Menschen fällt diese Veränderung, gekoppelt mit dem Stress, den ein Kind bedeutet, und der Tatsache,  dass man sich in einer anderen Lebensphase befindet als zuvor, stärker aus als bei anderen. Dennoch ist sie für die Partner oder Partnerinnen oft unerklärlich, auch weil vielen nicht bewusst ist, dass sich vieles im Gehirn unbewusst ändert,“ erklärt Odendahl.

Die Mutter zwischen Parnter und Kind: eine schwierige Balance

Während sich der Partner oder die Partnerin der biologischen Mutter vernachlässigt fühlt, spürt die Mutter die Veränderung kaum. Ihre Aufmerksamkeit gilt dem Kind. Fordert der Partner oder die Partnerin seine bzw. ihre gewohnten Ansprüche, fällt es der Mutter schwer, ihre Aufmerksamkeit zu teilen. Erst jetzt spürt sie, dass sie den Partner, die Parnterin vernachlässigt hat. Hätte sie dies nicht getan, würde sie dem Kind nicht genug Aufmerksamkeit schenken. Es käme zu Bindungsschwierigkeiten zwischen Mutter und Kind. Die Balance, die vor allem von Seiten der Mutter aus notwendig ist, um zu verhindern, dass sich entweder die Beziehung zum Partner, zur Partnerin oder die Bindung zum Kind problematisch entwickeln, ist äußerst schwierig zu finden.

Paarzeit oder Familienzeit: Erfahrungen aus der Paartherapie

Einige Paartherapeutinnen und Paartherapeuten gehen davon aus, dass Paare und Familien zwei unterschiedliche Dinge seien, die nicht miteinander kombinierbar sind. In dieser Theorie schließen sich die Insitutionen Paar und Familie aus. Entweder akzeptieren Paare, dass ihre Zweisamkeit durch das Entreffen des Kindes vorbei ist. Oder: Sie lassen sich auf ein Leben ohne Kind ein und konzentrieren sich auf die Paargestaltung. Es ist hierbei wichtig, zu betonen, dass dies der Eindruck von Paartherapeutinnen und Paartherapeuten ist, die aus ihrer Erfahrung sprechen. Wissenschaftliche Studien zu diesem Thema gibt es nur wenige. Das liegt vor allem daran, dass es schwer ist, wissenschaftlich valide Fragebögen zu erstellen, die eine gute Basis für wissenschaftliche Arbeit liefern.

Über solch klare Entscheidungen hinaus -Kind ja oder nein- gibt es zahlreiche problematische Kombinationen, z.B.:

  • Sie wünscht sich ein Kind, er möchte auschließlich mit ihr in die Zukunft planen
  • Sie wünscht sich ein Kind, ist aber nicht davon überzeugt, dass er dies auch möchte
  • Er wünscht sich ein Kind, traut sich aber nicht, dies anzusprechen
  • Beide wünschen sich ein Kind, sind aber unsicher, ob sie gute Eltern wären
  • Das Paar hat einen großen Altersunterschied
  • Zwei Frauen wünschen sich ein Kind, wissen aber nicht, ob dies gesellschaftlich akzeptiert wird
  • Zwei Männer wünschen sich ein Kind und stehen vor der Herausforderung zahlreicher behördlichen Auflagen
  • u.v.m.

Sind sich die Partner, Partnerinnen nicht einig über den Kinderwunsch, müssen sie mit dieser Diskrepanz umgehen. Können diese Unterschiede überwunden werden? Also kann der Teil, der lieber zu zweit bleiben möchte, sich doch vorstellen, ein Kind groß zu ziehen? Oder: Kann der Teil mit Kinderwunsch auf dessen Erfüllung verzichten? Oft lautet die Antwort auf diese Frage leider: Nein.

Uneinigkeit über den Kinderwunsch führt oft zur Trennung

Der Wunsch nach Kindern ist bei den meisten Menschen tief im Unterbewusstsein verankert. Viele Paare, die diesen Wunsch nicht gleichermaßen empfinden, signalisieren nonverbal das Thema Trennung. Es geht letztlich um die persönliche Zukunftsplanung und eigene Verwirklichung und damit um eine unüberwindbare Differenz, auch wenn das Paar in vielen Bereichen des Lebens hervorragend miteinander harmonisiert.

Eine Paartherapie kann helfen, die Problematiken auszusprechen, die mit dem Thema Kinderwunsch einhergehen. Sei es die verschobene Priorität junger Eltern, der unausgesprochene Kindewunsch oder die Uneinigkeit über das Thema Kinder. Auch das Thema Trennung können Paartherapeutinnen und Paartherapeuten begleiten. Dabei ist wichtig zu betonen, dass der Erfolg einer Paartherapie maßgeblich von der Bereitschaft des Paares abhängt.

Für Leserinnen und Leser, die sich in diesem Text an irgendeiner Stelle wiedererkannt haben, kann eine Paartherapie durchaus eine Option darstellen. Zögern Sie nicht, einen Termin zu vereinbaren. Warten Sie nicht, bis Sie das Gefühl haben, dass es zu spät ist. Je früher Sie sich mit ihrem Partner, ihrer Partnerin für eine Paartherapie entschließen, umso höher sind die Erfolgsaussichten. Hier steht natürlich die Kommunikation mit Ihrem Partner im Vordergrund.

 

 

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Kategorie: Partnerschaft, Beziehung, Beziehungskrise, Familientherapie, Gründe für eine Beziehungskrise, Kommunikation, Paartherapie Stichworte: Balanca, Familie, Familie gründen, Kinder, Kinderwunsch, Konflikte, Paar, Paartherapie, Prioritäten

Ein Seitensprung… und dann?

15. Juni 2021 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

seitensprung-beziehung-umgang

Scherbenhaufen, Vorwürfe, Enttäuschung und Sehnsucht

Ein Seitensprung stellt ein extrem belastendes Ereignis dar: sowohl für den, die Fremdgehenden als auch für den, die Betrogene/n. Nach einem Seitensprung steht das Paar häufig vor einem Scherbenhaufen. Es stellt sich die Frage, ob sich das verloren gegangene Vertrauen wieder aufbauen lässt und ob der betrogene Partner, die betrogene Partnerin den Seitensprung verzeihen kann. Nicht selten quält sich der, die untreue Partner, Partnerin mit großen Schuldvorwürfen, insbesondere wenn ihm, ihr das Ausmaß seiner, ihrer Handlung bewusst wird. Aber auch sehnsüchtige Gedanken an den Seitensprung seitens des, der untreuen Partners, Partnerin können auftreten.

Bei wiederholenden Eskalationen empfiehlt sich eine Paartherapie

In dieser Situation kommt es häufig zu sehr heftigen Emotionen, die sich in der gemeinsamen Auseinandersetzung aufschaukeln können. Häufig entstehen extreme Wutgefühle, aber auch Insuffizienzgedanken bei dem, der betrogenen Partner, Partnerin. „Wenn ein Paar merkt, dass es immer wieder zu deutlichen Eskalationen kommt und das Paar nicht in der Lage ist, die Verletzung eigenständig aufzuarbeiten, sollten sie lieber früher als später professionelle Unterstützung einholen“, rät Paartherapeutin Helga Odendahl.

Mit negativen Gefühlen umgehen, Erwartungen und Kommunikationsmuster verstehen

Im Rahmen einer Paartherapie geht es in solchen Fällen zunächst darum, gemeinsam mit dem Paar Strategien zu erarbeiten, wie sie mit diesen aufkommenden Gefühlen umgehen können. So dass diese nicht noch weiteren Schaden anrichten, die dann in eine Negativspirale münden, in der die Trennung den letzten Ausweg darstellt.

Die quälende Frage, warum es zu einem Seitensprung gekommen ist, drängt sich häufig bei dem Betrogenen auf. Es können eigene Schuldvorwürfe oder auch tiefe Verletzungen aus der eigenen Vergangenheit zum Vorschein treten, die in dieser Situation nun aktualisiert werden. In der Regel spielen bei einem Seitensprung verschiedene Faktoren eine Rolle. Zum einen ist es im Rahmen der Paartherapie wichtig, die individuellen Hintergründe des Paares herauszufinden, warum es zu einem Seitensprung gekommen ist. Diese können zum Beispiel in unerfüllten Erwartungen oder auch ungünstigen Kommunikationsmustern liegen. Zum anderen spielen neben der partnerschaftlichen Situation, die den Nährboden für das Zustandekommen eines Seitensprungs gelegt hat, auch weitere Faktoren auf Seiten des Untreuen eine Rolle. Was hat den untreuen Partner dazu bewogen, den Ausweg des Seitensprungs zu wählen? Werden die verschiedenen Faktoren gemeinsam mit dem Paar erörtert, so besteht auch für beide Paare zukünftig die Möglichkeit, solche Situationen zu verändern und zu kontrollieren, so dass es in der Zukunft nicht erneut zu einem Seitensprung kommen muss.

Von der Theorie zur Praxis

Hat das Paar erst einmal Hintergründe aufdecken können, die zu ihrer Situation geführt haben, so geht es im weiteren Schritt darum, diese Erkenntnisse auch in den Alltag zu integrieren und somit langfristig eine Veränderung ihrer Paarbeziehung herbeizuführen. Ob eine Paartherapie nach einem Seitensprung erfolgreich verläuft, hängt nicht zuletzt von der Bereitschaft des Paares ab, sich auf die Therapie einzulassen.

Kategorie: Seitensprung, Beziehung, Beziehungskrise, Gründe für eine Beziehungskrise, Kommunikation, Liebe, Paartherapie, Partnerschaft Stichworte: Eskalation, Paaetherapie, Partner, Seitensprung, Verletzung

Der richtige Zeitpunkt für eine Paartherapie

9. Januar 2021 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Beziehungsprobleme frühzeitig angehen

Viele Paare trauen sich über eine Paartherapie überhaupt erst nachzudenken, wenn die Krise schon weit fortgeschritten ist und ein Gefühl der Ohnmacht beide Partner übermannt. Es ist zwar ratsam eine therapeutische Unterstützung aufzusuchen, bevor die Situation aussichtslos erscheint, doch es gibt kaum ein Beziehungsproblem, das nicht bewältigt werden kann. Bei Paartherapie Köln im MVZ Köln für Psychotherapie GmbH Odendahl & Kollegen können die Lösungsansätze für ein- und dasselbe Problem sehr unterschiedlich sein, je nachdem was sowohl für das Individuum als auch für die Partner gemeinsam das Beste ist.

Unterschiedliche Lösungen für verschiedene Probleme

Die Herangehensweise an eine Krisensituation und ihre Bewältigung müssen für jedes Paar individuell erarbeitet werden. So gibt es Paare, die uns aufsuchen, weil die gegenseitige Zuneigung und ihre Gefühle abflammen und beide Partner unter der angespannten Beziehungssituation leiden. Hier kann die Lösung darin bestehen, die unterschiedlichen Bedürfnisse beider bewusst werden zu lassen und ggfs. auch eine Trennung  in Betracht zu ziehen. Andere Paare streiten sich von Anfang an. Sie können in der Paartherapie lernen, richtig miteinander zu kommunizieren.

Wann sollte eine Paartherapie in Betracht gezogen werden?

Obwohl die Beziehungsprobleme und ihre Lösungsansätze bei jedem Paar sehr individuell betrachtet werden, gibt es erfahrungsgemäß Partnerschaftsproblematiken, die in den Therapien häufig behandelt werden. Unsere Paartherapeuten begleiteten und unterstützen viele Paare und Eheleute bei der Bewältigung ihrer Krisen.

Eine Paartherapie kommt in Frage, wenn:
  • Sie mit ihrem Partner große Kommunikationsschwierigkeiten haben und Ihre Lebensqualität darunter leidet
  • Wünsche, Enttäuschungen und Kritik nicht mehr ausgesprochen werden
  • die gegenseitige Unterstützung fehlt oder ein Partner sich vernachlässigt fühlt
  • wichtige Bedürfnisse eines Partners nicht mehr beachtet und erfüllt werden
  • die individuellen Wünsche sich stark voneinander unterscheiden und kaum noch gemeinsame Interessen bestehen
  • die Partner unterschiedliche Zukunftsvorstellungen haben und sich immer mehr auseinander leben
  • ein Partner sich unverstanden und zurückgewiesen fühlt
  • sexuelle Bedürfnisse nicht mehr in dem Maß erfüllt werden, wie es früher der Fall war oder wenn es sexuelle Störungen gibt
  • ein Partner fremdgeht, sodass ein Vertrauensbruch entsteht
  • die Beziehung zu eintönig wird, man aneinander das Interesse verliert und der Alltag überhand nimmt
  • ein Partner unter einer psychischen Störung leidet, wie Depression, Angststörung, Alkoholabhängigkeit oder ähnliches
  • beide oder einer der Partner Schwierigkeiten haben, sich auf eine neue Lebenssituation einzustellen, wie zum Beispiel die Geburt eines Kindes, eine neuen Arbeitssituation, Krankheiten oder andere Lebenskrisen

Eine Paartherapie hilft Ihnen und Ihrer Partnerin, Ihrem Partner, Konflikte offen anzusprechen. Unsere Paartherapeuten begleiten Sie dabei und schlagen Ihnen Lösungen vor.

Kategorie: Paartherapie, Beziehung, Beziehungskrise, Kommunikation, Partnerschaft Stichworte: Paartherapie, Partnerschaftsproblematiken, Therapiegründe

Wie stressiger Alltag unsere Beziehung beeinflusst

10. Juli 2019 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Durch die digitalisierte Arbeitswelt steigt der Stresspegel in unserer Gesellschaft kontinuierlich an: häufig fühlen wir uns genervt, gehetzt oder sogar zeitweise ausgebrannt.

Der vorgezogene Abgabetermin auf der Arbeit, die nervige Schwiegermutter oder der ungelöste Konflikt mit dem Nachbarn, all das kann Stress erzeugen. Dabei reichen oft die Kleinigkeiten im Alltag, die sich im Laufe des Tages anhäufen und in ihrer Summe zu einer großen Belastung werden.
Erhöhte Anforderungen an Flexibilität und permanente Erreichbarkeit leisten ihren Beitrag im vollen Umfang. Da liegt es nahe, dass ein starkes Stressempfinden und ein hoher Anspannungsgrad die Qualität der Partnerschaft nicht unberührt lassen. Wenn das Abschalten in den eigenen vier Wänden plötzlich schwer fällt, die Gedanken überwiegend bei der Arbeit sind oder um ungelöste Baustellen kreisen, reduzieren sich unsere kognitive Ressourcen für andere relevante Bereiche, z.B. das Beziehungsleben. Neben der gereizten Stimmungslage haben wir also keine Energie mehr, um uns mit den Empfindungen und Gedanken des Partners zu beschäftigen. Es mangelt an Motivation, ein Gespräch zu führen oder Empathie für die Situation des Partners auszudrücken.

Stattdessen passiert es schnell, dass der verspürte Frust in der Beziehung abgeladen wird, es häufiger zu Kritik und Vorwürfen kommt, die zu Streit oder Rückzug führen.

Selbst eine sonst stabile, gut funktionierende Partnerschaft kann unter diesen Bedingungen ins Wanken geraten. Schleichend stellt sich eine negative Grundstimmung ein, die die Beziehung irgendwann dominiert. Laut den Ergebnissen der Längsschnittstudie von Guy Bodenmann schadet Stress dem Beziehungsleben: chronisch überlastete Paare bewerteten ihre Beziehung wesentlich schlechter als weniger beanspruchte Paare. Das Trennungsrisiko ist in solchen Fällen zudem deutlich erhöht. Doch ist man diesem Schicksal in einer beschleunigten Welt mit all ihren Stressfaktoren einfach hilflos ausgeliefert? Was können Paare tun, damit die Beziehungsqualität nicht unter dem Alltagsstress leidet? Zunächst einmal ist es wichtig mithilfe einer eigenen Inventur festzustellen, wo die persönlichen Prioritäten liegen: ist jede Messlatte, die man sich gesetzt hat, realistisch erreichbar oder erzeugt sie in der Tat nur weiteren Stress? Ist das 2. Ehrenamt wirklich notwendig? Reichen manchmal nicht auch 80 %, um einen guten Job zu erledigen? Muss es wirklich das neueste Modell sein? Unnötige Belastungen zu reduzieren und klare Grenzen zu setzen ist ein guter Anfang, um Stress präventiv vorzubeugen.

In der Beziehung selbst ist es trotz reduzierter kognitiver Ressourcen wichtig, sich Zeit für den Partner zu nehmen.

Anstatt auf dem Sofa vor der Lieblingsserie zu versinken, sollte die Zeit für einen regelmäßigen Austausch genutzt werden. Dieser ermöglicht den sogenannten dyadischen Stressabbau, der dabei hilft Anspannung zu verringern. Dafür genügt es dem Partner aktiv zuzuhören, sich über sein Innenleben zu informieren, aber auch von den eigenen Erlebnissen, Bedürfnissen oder Sorgen zu berichten – ganz ohne Kritik oder implizite Vorwürfe. Im Zentrum stehen hier Aufmerksamkeit und Empathie. Täglich 30 Minuten zu investieren, kann ein gutes Ritual für die Beziehungspflege sein, die gerade in stressigen Zeiten umso wichtiger ist. Im Idealfall kann die Partnerschaft dann eine Entlastung für beide darstellen. Eine Auszeit aus dem stressigen Alltag anstatt ein Teil dessen.

Quelle: Psychologie heute, 46. Jahrgang, Heft 8, August 2019

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet

Das könnte Sie auch interessieren:

  • Checkliste für die Liebe, zu hohe Ansprüche ein k.o. für zukünftige Beziehungen
  • Fremdgehen verzeihen?
  • Liebe braucht Verbindlichkeit

Kategorie: Paartherapie, Beziehung, Beziehungskrise, Gründe für eine Beziehungskrise, Überlastung

Was gibt der Partnerschaft einen Sinn? Die Wichtigkeit von gemeinsamen Zielen

15. September 2017 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Vielen krisenbelastete Paare kennen diese Sätze: „Wir haben uns nichts mehr zu sagen“ oder „Wir haben uns auseinandergelebt“.

Auffallend bei dieser Art von Problematik ist, dass die Partner kaum von Konflikten und Problemen berichten. Vielmehr hat sich das Gefühl eingeschlichen, dass man mit dem Gegenüber nichts mehr gemeinsam hat und sich die Beziehung leer anfühlt. Die romantischen Gefühle sind abhandengekommen, das Paar scheint das Interesse am Gegenüber verloren zu haben und gemeinsame Aktivitäten wirken belanglos. Doch wie kann so etwas passieren?

Typisch ist dies bei Paaren, die wenig gemeinsame Interessen haben, in verschieden Berufsfeldern arbeiten und nur auch sonst nur wenige gemeinsame Aktivitäten und Freunde haben. Zwar wird allgemein behauptet, dass sich Ungleiches anzieht, doch tatsächlich betonen zahlreiche Umfragen eher die Gemeinsamkeiten zweier Partner als maßgeblich die für eine langfristige Beziehung. Wenn über die Jahre die anfängliche Verliebtheit verschwindet entsteht oft eine Leere, die die Beziehung belastet. Solche Paare berichten auch selten von Konflikten, es scheint eher, dass man sich gar nichts mehr zu sagen hat und nichts mit dem Partner mehr anzufangen weiß. Im Extremfall beschrieben die Partner die Beziehung als substanzlos, sinnlos oder ziellos. Schafft das Paar es nicht diese Leere sinnstiftend zu füllen, droht das Ende der Beziehung.

Was hält also eine Beziehung langfristig zusammen?

Von essentieller Bedeutung sind gemeinsame Ziele und Projekte die beide Partner als wichtig erachten. Bei vielen Paaren sind Kinder dieses „Gemeinsame Projekt“, daher berichten kinderlose Paare oft, dass sie den Kontakt zueinander verloren haben und nichts mehr füreinander empfinden. Natürlich sind Kinder nicht das einzige Projekt, das einer Partnerschaft den Sinn gibt und ihr Leben einhaucht. Solche gemeinsamen Projekte können auch gemeinsame Reisen sein oder ein Hobby dem man zusammen nachgeht. Vielmehr geht es darum die gemeinsame Zeit für beide Partner als erfüllend und sinnstiftend empfunden wird. Das gemeinsame Ziel beider Partner hält die Partnerschaft lebendig und gibt ihr eine Perspektive. Dadurch sieht das Paar eine gemeinsame Zukunft und hat eine konkrete Idee hat, wie man in den nächsten Jahren zusammenleben möchte. Vielen Paare, die schon lange zusammen sind und die sich auseinandergelebt haben, fehlt es an einer gemeinsamen Vision für die Zukunft – Sie haben entweder gar keine oder völlig verschiedene Vorstellung, wie die Beziehung in der kommenden Zeit weiterlaufen sollte. Das birgt die Gefahr, dass sie Beziehung irgendwann einen toten Punkt erreicht und die Partner nichts mehr miteinander anzufangen wissen.

Es sind als weniger die tatsächlichen Gemeinsamkeiten als der gemeinsame Blick in die Zukunft, der einer Partnerschaft langfristig halt gibt.

 

Quellenhinweis: Redaktion MVZ Köln für Psychotherapie

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Kategorie: Partnerschaft, Beziehung, Beziehung retten, Beziehung stärken, Gründe für eine Beziehungskrise Stichworte: Auseinandergelebt, Kommunikation, Partnerschaft, Ziele

Warum Zweisamkeit trotz Elternschaft wichtig ist

14. Juni 2017 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Wenn sich in einer Beziehung Kinder ankündigen kommt es oft zu ehelichen Problemen, da die Elternrolle ein hohes Spannungspotenzial mit sich bringt. Unterschiedliche Vorstellungen der Kindererziehung und Zuständigkeiten fördern Konflikte zutage, die in einer ehelichen Beziehung ohne Kinder vielleicht nie Thema geworden wären. Auch tritt die romantische Zweisamkeit in den Hintergrund und der Fokus wird oftmals nur noch auf die Bedürfnisse des Nachwuchs gerichtet.

Hier ist es wichtig klare Grenzen zwischen der ehelichen Beziehung und der Paarbeziehung zu ziehen. Passiert dies nicht oder verschwimmen die Grenzen, führen Dreiecksbeziehungen zwischen Eltern und Kindern häufig zu Konflikten bei denen eine Familienberatung sinnvoll sein kann.

Auch wird durch eine Elternschaft oft die Paarbeziehung stark vernachlässigt und dem eigentlichen Miteinander zu wenig Raum gegeben. Schon Kleinigkeiten, wie das abendliche Abschließen des Elternschlafzimmers oder das gemeinsame Festlegen der Regeln für die Kinder, können dabei helfen sich ab und an mehr auf die Ehe zu konzentrieren. Auch geplante oder regelmäßige Abende zu zweit, fernab der Kinder, sind wichtig um zu verhindern ausschließlich in der Rolle der Eltern zu fungieren. Besonders zwischen Eltern und Einzelkindern entsteht eine sehr enge Bindung, die häufig nur schwer aufgelöst werden kann und die dann der Aufrechterhaltung der ehelichen Bindung entgegensteht.

Diese klaren Grenzen zwischen der Elternrolle und der Paarrolle sind auch relevant, falls eine Ehe beendet wird. Die elterliche Rolle sollte hier beibehalten werden können, auch wenn die eheliche Beziehung aufgelöst wird. Hier kann es sinnvoll sein mit einem Ehetherapeuten die Vorstellungen und Wünsche der zukünftigen Exehepartner abzustecken um Probleme von Anfang an zu umgehen. Die Themen dieser Anliegen könnten dabei unter anderem finanzielle Angelegenheiten, gesundheitliche Aspekte oder die Erziehung der Kinder sein. Ziel ist es dabei die Kommunikation zwischen den Expartnern zu fördern und eine ‚grausame’ Scheidung zu verhindern, unter der vor allem die Kinder leiden würden.

Zu einer Paarberatung kommen aber auch häufig Eltern, die über ihre Konflikte untereinander bei der Erziehung reden möchten. In der Paartherapie können dann diese Themen aufgegriffen und zwischen den Partnern vermittelt werden. Oft stellt sich gerade bei Themen der Kindererziehung heraus, dass die einzelnen Elternteile eine sehr unterschiedliche und oft ungenaue Vorstellung davon haben, wie Dinge, wie z.B. ein aufgeräumtes Kinderzimmer, auszusehen haben. Erst wenn man seine Wünsche und Standpunkte angemessen verbalisiert hat, bietet das dem Gegenüber eine Chance darauf einzugehen und eventuelle Kompromisse zu finden. Gerade für Kinder ist es wichtig klar strukturierte Regeln und Grenzen zu haben an denen sie sich orientieren können.

 

Quellenhinweis: Redaktion MVZ Köln für Psychotherapie GmbH Odendahl & Kollegen 

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Aktuallisiert: 16.08.2017

Kategorie: Beziehung, Familientherapie, Gründe für eine Beziehungskrise, Kommunikation, Partnerschaft Stichworte: Eltern, Kommunikation, Paarberatung, Zweisamkeit

  • « Vorherige Seite aufrufen
  • Seite 1
  • Seite 2
  • Seite 3
  • Seite 4
  • Nächste Seite aufrufen »

Seitenspalte

Kontaktaufnahme

Telefon: 0221 – 93297588

Mobil: 0174 – 313 96 36

Sprechzeiten: 9 – 14 Uhr , 15 – 17 Uhr

E-Mail: [email protected]

Zum Kontaktformular

Hauptsitz Köln Bayenthal
Schönhauser Straße 62
50968 Köln

Suche

Neueste Beiträge

  • Warum eine Paarberatung oder Paartherapie?
  • O du niedergeschlagene – Streit an Weihnachten und wie man ihn vermeiden kann
  • Beziehungskrise: Noch nicht das Ende der Welt
  • Deutsch
  • English

Footer

Paartherapie Köln
im MVZ Köln für Psychotherapie GmbH
Odendahl & Kollegen

Paarberatung Köln
Sexualtherapie Köln
Trennungsberatung Köln

Impressum | Datenschutz | Jobangebote

Es betreuen Sie spezialisierte Paartherapeut:innen und Paarberater:innen.

Sie erhalten von uns zeitnah einen Beratungstermin und Unterstützung sowie ein individuelles paartherapeutisches Angebot.

Hauptsitz Köln Bayenthal
Schönhauser Straße 62
50968 Köln

Sekretariat:
Telefon: +49 221 93297588
Mobil: +49 174 3139636
E-Mail: [email protected]

Montag bis Freitag, 9 bis 17 Uhr

  • Impressum
  • Datenschutzerklärung

© 2025 - Paarberatung | Sexualtherapie | Paartherapie Odendahl & Kollegen in Köln | Cookie Einstellungen

Rückrufbitte


Teilen Sie uns Ihre Telefonnummer mit und wir rufen Sie so bald wie möglich zurück.
Ups, da ist was schiefgelaufen....
Danke, wir rufen Sie sobald wie möglich zurück.