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Paartherapie Odendahl & Kollegen

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Aktuelle Seite: Start / Archiv für Kommunikation

Kommunikation

Eltern und Beziehungen

15. Januar 2017 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Eltern zu werden ist für viele junge Paare ein Schritt, den viele gehen um in ihrer Beziehung zu wachsen. Die Rollenverteilung ist generell nicht mehr so eindeutig zu definieren wie noch vor ungefähr 50 Jahren oder vielleicht sogar 30 Jahren, jedoch gibt es auch heute noch einige Bereiche der Rollenverteilung, die noch Bestand haben, auch vor einem evolutionären Standpunkt.
Die Rolle des Vaters in der Erziehung in heterosexuellen Beziehungen ist sehr essentiell für die Entwicklung des Kindes, jedoch nicht so eindeutig definiert. Beide Eltern sollten schließlich nicht genau die gleiche Rolle erfüllen, das wäre weniger effektiv in der Erziehung als zwei Eltern die jeweils etwas individuelles mitbringen, um dem Kind bei der Erziehung zu begleiten.
Die Rolle der Mutter ist generell eindeutiger definiert. Die Nähe zum Kind ist oft anders, bedingt durch das Stillen z.B. Väter haben in ihrer Rollenverteilung eine etwas flexibeler Aufgabe. Das ist für viele junge Väter zu Beginn schwierig, denn sie müssen sich die Nähe zu ihrem Kind auf eine andere Art und Weise erarbeiten als die Mutter. Daher haben sehr viele Väter auch eine etwas distanziertere Beziehung zu ihren Kindern, weil von einem evolutionären Standpunkt her der Vater eigentlich nicht für die Beziehung der Kinder verantwortlich war.
Es wird oft gesagt, dass Männer erst wirklich erwachsen werden, wenn sie Väter werden und die Verantwortung annehmen. Das ist natürlich sehr einfach dargestellt und nicht sehr wissenschaftlich, jedoch zeigt die Aussage, dass es für die meisten Männer eine Art der Verantwortung darstellt, mit der sie so vorher noch nicht in ihrem Leben konfrontiert worden sind.
Nicht jeder Vater reagiert aber gleich gut oder gleich schlecht auf seine neue Rolle. Wenn man von dem Fall ausgeht, dass das Kind gewollt war, fällt es natürlich den meisten Vätern leichter in ihre Rolle hineinzuwachsen. Bei Kindern die nicht gewollt waren ist die Reaktion oft ambivalent. Viele Menschen freuen sich, viele wissen auch erst einmal nicht wie sie mit dieser Nachricht umgehen sollen. Das interessante von unserer Perspektive ist jedoch, wie sich die Rolle des Vaters, und wie der Mann diese Rolle auch annimmt, auf die Paarbeziehung auswirkt.
Viele Paare berichten, dass sich ihre Beziehung fundamental verändert nachdem sie ihr erstes Kind bekommen. Die Mutter ist sehr auf das Kind fokussiert, der Vater steht oft aussen vor und muss sich seine Aufmerksamkeit erarbeiten. Sowohl von dem Kind als auch von der Mutter.
Viele Väter berichten, dass sie das Gefühl haben ihre Beziehung sei schwierig. Die Zweisamkeit die vorherrschte sei, verständlicherweise sekundär, und beide müssten erstmal ihren Weg finden.
Die Mutter versucht sich in ihrer neuen Rolle als Mutter. Vielen Vätern fällt es aber erst einmal schwer, das im gleichen Ausmaß zu tun wie ihre Partner. Das ist auch erst einmal nicht weiter verwunderlich, denn wie vorhin schon angesprochen, ist der Mann evolutionär nicht darauf ausgelegt seine Ressorucen auf die Erziehung des Kindes zu setzen, sondern auf die Versorgung der Familie. Natürlich ist das ein urzeitaltlich überholtes System und für heute nicht mehr wirklich gültig. Jedoch funktionieren Beziehungen heutzutage auch anders als damals. Die Erwartungen und Dynamiken die in modernen Beziehungen sind dementsprechend auch anders als noch vor z.B. 50 Jahren. Das ist auch einer der Hauptgründe, weshalb Paarbeziehungen heute mit anderen Problemen zu kämpfen haben als noch vor einigen Generationen.
Viele Paare berichten, dass sich ihre Kommunikation oft verschlechtert nachdem sie ein Kind bekommen. Schlechte Kommunikation führt oft zu destruktivem Streit, welcher sich wiederrum weiter negativ auf die Beziehung auswirkt. Dazu ein Beispiel aus unserer Paartherapie:
Max und Anne (Namen geändert), Anfang 30 , haben seit ca einem Jahr einen kleinen Sohn. Zu Beginn, berichtete Max, war alles aufregend und spannend für beide. Jeder versuchte die neue Situation mit dem Kind zu meistern und beide verstanden sich auch als stolze Eltern. Jedoch berichtete Max, dass er seine Frau auf die Art und Weise, wie er sie lieben und leben gelernt hatte irgendwie vermisse. Sie sei nicht mehr so zugänglich für ihn und er habe auch das Gefühl das Interesse an ihm sei stark zurückgegangen. Er fühle sich dadurch verletzt. Dadurch käme es oft zu Beschuldigungen im Alltag, welche Anne, aus ihrer Sicht überhaupt nicht nachvollziehen könne. Für sie käme es eher so rüber als sei er eifersüchtig auf ihr gemeinsames Kind, was sie als „lächerlich“ betitelte. Sie sagte auch, dass ihr Mann ihr gegenüber immer ungeduldiger und aggressiver geworden sei und sie auch das Gefühl habe, dass Max, seit sie Eltern geworden sind, nicht mehr der selbe sei.
In einem Gespräch während der Paartherapie wurde erst einmal deutlich was das eigentliche Problem zwischen Max und Anne war. Beide hatten zwar nur die besten Intentionen ihrer Elternrolle gerecht zu werden. Jedoch hatten beide übersehen, dass ihre persönliche Beziehung natürlich nicht einfach aufhört, wenn man ein Kind bekommt. Max hatte diese Realisation teilweise gemacht und war deshalb aufgebracht und enttäuscht. Anne war noch nicht so weit in dieser Realisation. Mithilfe der Paartherapie war es beiden möglich zu sehen welche Schritte sie unternehmen mussten, um in ihrer Beziehung wieder mehr das Paar in den Vordergrund stellen zu können, und nicht automatisch das Kind. So berichteten beide, nach einigen Sitzungen, dass sich ihre Kommunikation verbessert habe. Beide waren mehr in der Lage Techniken, die sie in der Paartherapie gelernt hatten einzusetzen um ihren alten Beziehungsstil wieder in den Vordergrund rücken zu lassen. Jedoch gaben auch beide an, dass sie ihrer Rolle als Eltern immer noch gerecht werden konnten.

 

Quellenhinweis: Redaktion MVZ Köln für Psychotherapie GmbH Odendahl & Kollegen 

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Aktuallisiert: 16.08.2017

Kategorie: Paartherapie, Kommunikation Stichworte: Eltern, Kommunikation, Paartherapie

Keine Liebe mehr Vorhanden – Was kann ich tun?

12. Januar 2017 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Insbesondere in lang andauernden Beziehungen schleicht sich häufig der Alltag ein. Das erste Verliebtheitsgefühl hat bereits lange nachgelassen, stattdessen herrschen nun alte Gewohnheiten und die Routine des Alltags vor. Es ist für Paare nicht immer leicht, das Glück der ersten Zeit auf Dauer aufrechtzuerhalten. Wenn von beiden Seiten aus der ehemals blühenden Liebe nur noch eine freundschaftliche Zuneigung übrig geblieben ist, ist der nächste logische Schritt meist die einvernehmliche Trennung. Dies kann insbesondere dann gelingen, wenn noch freundschaftliche Gefühle vorherrschen und sich das Paar nicht in Konflikten und Streitigkeiten verrannt hat. Ansonsten kann es sehr hilfreich sein, sich an diesem Punkt die Unterstützung durch eine Paartherapie zu suchen. Diese kann helfen, dass die Schwierigkeiten, die eine Trennung mit sich bringt, gemeinsam bearbeitet werden und neue Regelungen für den Umgang miteinander vereinbart werden. Dies ist insbesondere dann von großer Bedeutung, wenn auch Kinder eine Rolle spielen. Nicht immer sind sich beide Seiten jedoch klar darüber, dass sie füreinander keine Gefühle mehr hegen. Häufig fühlt sich eine der beiden Seiten noch stark an den Partner gebunden und möchte für die Beziehung kämpfen. Auch in diesem Fall kann eine Paartherapie eine hilfreiche Unterstützung bieten. Blicken beide Partner noch einmal tiefergehend in ihre Beziehung hinein, wird häufig deutlich, dass die wirklichen Gründe und Ursachen für das Schwinden der Liebe dem „sich entliebten“ Partner häufig nicht wirklich bewusst sind. Meist sind es immer wiederkehrende Verletzungen durch nicht enden wollende Konflikte und Streitigkeiten, die sich regelrecht wie ein Nebel über das frühere Gefühl der Liebe legen. Sie lassen die Liebe langsam aber sicher immer weiter verschwimmen, bis der Partner das Gefühl hat, sein Gegenüber nicht mehr zu lieben. Es beginnt dann ein Teufelskreis aus Desinteresse und Umorientierung. Neue Hobbies oder auch alte Freunde können wieder in den Vordergrund drängen und nicht selten verliebt sich der Partner dann auch neu. Aber warum sollte dann eine Paartherapie hilfreich sein? Nicht immer sind die fehlenden Gefühle wirklich geklärt. Oft stellt sich das Verlieben in einen neuen Menschen dann nur als eine Flucht vor den Konflikten und Schwierigkeiten der Beziehung dar, denen sich der Partner nicht stellen wollte oder konnte. Die vielen gemeinsamen Erlebnisse und früheren Gefühle geraten dann so weit in den Hintergrund, dass sie zunächst nicht mehr spürbar sind. Häufig ist dies bei Personen der Fall, die von einer in die nächste Beziehung „springen“. Dem liegt dann kein reifer Trennungsprozess, sondern eine Flucht aus einer unangenehm erlebten Situation zugrunde. In der Paartherapie kann es dann zunächst um einen zentralen Klärungsprozess gehen. Es ist wichtig zu ergründen, wann und warum die Gefühle verloren gingen. Und natürlich auch die Frage aufkommen zu lassen, ob der Partner prinzipiell ein Interesse hat, sich dieser Situation und eines möglichen Neuanfangs stellen zu wollen. Dieser Weg ist meist nicht leicht und bedeutet auf beiden Seiten viel Kraft und Energie. Ist der Entschluss jedoch erst einmal gefasst, kann im Rahmen einer Paartherapie an der Beziehung und den Schwierigkeiten konkret gearbeitet werden. Zu Beginn ist es ganz wesentlich, dass sich beide Partner zunächst über gemeinsame Vorstellungen und Erwartungen verständigen. Was erhoffen sie sich von der Paartherapie, was sind aber vielleicht auch Ängste und Befürchtungen? Der geschützte Rahmen einer Paartherapie kann dabei helfen, dass sich die Paare trauen auch einmal unliebsame, schwierige Themen anzusprechen. Die Sorge wieder einmal vom Partner verletzt zu werden kann durch den geschützten Rahmen und die Unterstützung des Therapeuten ein wenig abgefangen werden. Somit ist es möglich, an Themen heranzukommen und zu bearbeiten, die in der alltäglichen Kommunikation keinen Raum finden. Hat sich das Paar voneinander entfernt, kann es sehr hilfreich sein, wenn sie sich noch einmal bewusst machen, was sie aneinander schätzen und lieben oder geliebt haben. Die Rückbesinnung auf frühere Gefühle, kann dabei helfen, diese auch wieder zu reaktivieren. Gemeinsame Unternehmungen und gemeinsame freie Zeiten sind zudem sehr wichtig, um sich wieder anzunähern. Im stressigen Alltag ist hier eine gewisse Verbindlichkeit von großer Bedeutung. Auch wenn es zunächst etwas seltsam anmuten kann, ist es häufig sehr hilfreich, wenn sich das Paar zu festen Zeiten zum gemeinsamen Essen oder Spaziergängen oder anderen Aktivitäten verabredet. Diese gemeinsamen Unternehmungen können das Gefühl von Geborgenheit wieder beleben. Parallel dazu sollten auch die schwierigen, konfliktreichen Themen angegangen werden. Dies muss mitunter allerdings sehr behutsam geschehen, insbesondere dann, wenn einer der beiden Seiten diese Themen meidet oder zu blockieren versucht. Nicht selten haben Paare auch „verlernt“ vernünftig miteinander zu kommunizieren. Oft sind es Verletzungen und fehlende Wertschätzung, die im Vordergrund stehen. Nicht selten kommt es aber auch zu einem scheinbaren Desinteresse des Partners. Dies kann unterschiedliche Ursachen haben, die es zu ergründen gilt. Wichtig ist es, dass beide Seiten dem jeweils anderen Partner den Raum und die Freiheit für die eigenen Bedürfnisse und Wünsche lassen. Dies erweist sich als nicht immer sehr einfach. Besonders dann, wenn es auch darum geht, das Arbeitsleben, die Bedürfnisse der Kinder und andere Verpflichtungen unter einen Hut zu bekommen. Wenn dann auch noch Anforderungen von Seiten des Partners oder der Partnerin hinzukommen, werden die eigenen Wünsche meist stark vernachlässigt. Dies führt auf lange Sicht jedoch zu einer großen Unzufriedenheit, die sich dann auch auf das gesamte weitere Leben und im Besonderen auf die Paarbeziehung niederschlagen kann. Wenn Personen selbst stark überlastet sind und die eigenen Probleme über Hand nehmen, so wirkt sich dies früher oder später auch auf die Paarbeziehung aus. Stressbedingte Symptome, umgangssprachlich auch häufig als „Burnout“ betitelt, sind heutzutage keine Seltenheit mehr. In diesem Fall ist es von großer Bedeutung, dass auch das familiäre-soziale Netz unterstützend zur Seite steht. Wenn dies jedoch fehlt, kommt es schnell zu einer Teufelskreisspirale. In der Paartherapie kann es dann auch darum gehen, zu klären wo die Prioritäten der Personen liegen und wie die verschiedenen, manchmal auch miteinander konkurrierenden Bedürfnisse miteinander in Einklang gebracht werden können. Nicht immer dient eine Paartherapie jedoch dazu, eine Beziehung aufrechtzuerhalten. Der Entschluss, dass die Liebe für eine Liebesbeziehung nicht mehr ausreicht, kann sehr wohltuend sein, wenn diesem ein reifer Entscheidungsprozess zugrunde liegt. Gemeinsam kann dann erarbeitet werden, wie beide Seiten mit der Entscheidung umgehen. Aufkommende Gefühle von Trauer oder Wut können aufgefangen und in dem geschützten therapeutischen Rahmen bearbeitet werden. Dieser Klärungsprozess am Ende der Beziehung bietet die Chance, in der Zukunft auf wertschätzende Art und Weise miteinander umzugehen, auch wenn es in der Vergangenheit zu Verletzungen auf beiden Seiten gekommen ist. Desweiteren kann ein solcher Klärungsprozess hilfreiche Erkenntnisse für den Umgang in späteren Beziehungen bieten. So berichtete Susanna aus unserer Paartherapie beispielsweise, dass sie zunächst tief verletzt war von der Erkenntnis, dass sich ihr Partner von ihr trennen wollte. Sie wollte ihn um jeden Preis halten, obwohl schon lange keine tiefen Gefühle mehr vorhanden waren, wie ihr erst später bewusst wurde. Lediglich die Angst vor dem Alleinsein hat sie dazu gebracht an einer unglücklichen Beziehung festzuhalten. Im gemeinsamen Gespräch wurde ihr deutlich, dass sie dieses Muster bereits aus ihren früheren Beziehungen kennt. In der Regel waren es die Männer, die sich von ihr getrennt hatten. Nach einer Trennung war sie dann nie lange allein. Nun versteht sie auch besser, warum sie sich oftmals so lange unglücklich in ihren Beziehungen gefühlt hat. Im Anschluss an die Paartherapie hat sie den Entschluss gefasst, nun erst einmal allein sein zu wollen und ihre persönlichen Themen aufzuarbeiten, bevor sie sich in die nächste Beziehung stürzt.

 

Quellenhinweis: Redaktion MVZ Köln für Psychotherapie GmbH Odendahl & Kollegen 

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Aktuallisiert: 16.08.2017

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Kategorie: Kommunikation, Trennung Stichworte: Gefühle, Liebe, Paartherapie

Wichtige Kriterien einer glücklichen und stabilen Beziehung

25. Dezember 2016 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Glückliche Beziehung, stabile Partnerschaft oder dauerhafte Liebe sind laut Umfragen immer noch die wichtigsten Ziele und gleichzeitig Herausforderung vieler Menschen. Eine langandauernde Partnerschaft streben die meisten Männer und Frauen an, jedoch gelingt es bei weitem nicht allen die Liebe aufrecht zu erhalten und dauerhaft miteinander glücklich zu sein. Mehr als jede dritte deutsche Ehe wird hierzulande nach etwa 15 Jahren geschieden. Nicht destotrotz schaffen es viele Paare, die aufkommenden Hürden zu überwinden und auf die Dauer eine glückliche und zufriedene Beziehung zu führen. Forscher unterschiedlichster verwandter Fachrichtungen treibt die Frage rum, wie sie es schaffen? Was machen diese Paare anders? Wie verhalten sie sich? Worauf achten sie, um auch noch nach Jahren mit der Beziehung zufrieden zu sein?

Die Untersuchungen von dem amerikanischen Psychologen John Gottman decken ein wichtiges Kriterium einer langfristig zufriedenen Beziehung auf: Die Kompetenz des Paares Konflikte auszutragen. Wer lange in einer Beziehung lebt, wird zwangsläufig früher oder später mit Konflikten und streitigen Auseinandersetzungen konfrontiert. In langandauernden Beziehungen wird häufig über den Umgang der Partner miteinander, die Erziehungspraktiken und über sonstige Aufgabenteilungen gestritten. Die scheinbar alltäglichen und banalen Anlässe können aber auch sehr heftige Debatten entzünden und sich auf die Zufriedenheit und das Glück von Paaren auswirken. In der Paartherapie haben die Betroffenen die Möglichkeit ihre Konfliktdynamik näher zu analysieren und die vier typischen Verhaltensweisen in Konfliktsituationen, die besonders destruktiv und gefährlich sind, herauszufinden. Die Forscher haben nämlich herausgefunden, dass für das Fortbestehen und die Qualität einer Beziehung gar nicht die Lösung eines Konflikts oder das Resultat eines Streits relevant ist sondern die Art und Weise, wie Konflikte zwischen den Partnern ausgetragen werden. Wer beispielsweise das eigene Anliegen in Form eines Vorwurfs anbringt, – wie zum Beispiel: „Nie räumst du auf. Schon wieder hast du keine Zeit“ – riskiert eine Eskalation des Konfliktes. Wenn das einer Ihrer Hauptprobleme in der Beziehung ist, seien sie guter Dinge. Zwar sind die Konfliktdynamiken schwer zu verändern aber eben nicht unmöglich. Eine weitere destruktive Art auf Konflikte einzugehen kann die rechtfertigende Art sein, also wenn die Partner auf Kritik nur mit Rechtfertigung und Verteidigung reagieren. Dieses Konfliktmuster kann zu einem Teufelskreis von Angriffen und Gegenangriffen kommen. Nicht selten werden die Partner dabei verbal übergriffig und zeigen auf diese Weise Verachtung füreinender. Abwertende Angriffe oder Bemerkungen sind Gift für eine dauerhafte und glückliche Beziehung. Was jedoch nicht bedeuten soll, dass die Paare dem Streit aus dem Weg gehen sollen. Das Ignorieren oder einfaches Weggehen aus der akuten Streitsituation oder sich demonstrativ verweigern an einem Streitgespräch weiter Teil zu haben, destabilisiert auf die Dauer die Beziehung.

Paare, die in einer langfristig glücklichen Partnerschaft sind, schaffen es diese konfliktfördernde Verhaltensweisen zu vermeiden. Diese Paare entwerten einander nicht während eines Streites, im Gegenteil, sie signalisieren Verständnis und belehren nicht den anderen. In der Paartherapie erleben die Therapeuten häufig, dass einer der Partner den anderen zu belehren oder zu erziehen versucht. Die Ernte einer solchen Kommunikationsweise ist in der Regel bittere Gegenwehr. Wer die konstruktive Kommunikationskompetenz beherrscht, hat schon mal einen großen Vorteil. Paare, die eine stabile Beziehung führen, können noch mehr. Sie schaffen es zu erkennen, wann eine Auseinandersetzung aussichtslos ist und wann es an der Zeit ist den Streit zu unterbrechen, weil es zum Beispiel destruktiv wird. Außerdem verschwenden diese Paare nicht ihre ganze Energie darauf alle Differenzen auszuräumen. Sie praktizieren viel mehr eine akzeptierende Haltung, schrauben auch mal eigene Ansprüche zurück oder nehmen die Meinungsverschiedenheit des anderen auch an und können auf diese Weise ihren eigenen Horizont erweitern.

Ob in der Beziehung viel diskutiert wird oder nicht, in jedem Fall ist ein wertschätzender Umgang für eine stabile Beziehung von großer Relevanz und stellt einen der wichtigsten Kriterien für eine langandauernde und glückliche Partnerschaft dar. Wertschätzender Umgang miteinander meint aber nicht nur den gegenseitigen Respekt und die Achtung voreinander in einer Konfliktsituation sondern eine Grundhaltung in der Beziehung, die in jeder Lebenslage praktiziert wird. Eine wertschätzende Haltung ist besonders für langanhaltende Beziehungen eine wichtige Voraussetzung, denn auf diese Weise schaffen die Paare es ihre Liebe zu vertiefen und ihre Beziehung auf dem Nährboden von Nähe und Vertrauen aufzubauen. Wertschätzung ist der Schlüssel zur stabilen Beziehung. Am Anfang einer Partnerschaft stehen die Leidenschaft und die Verliebtheit im Vordergrund. Frisch Verliebte nehmen ihre Umwelt und vor allem ihren Partner durch eine rotarose Brille wahr. In dieser Phase konzentrieren sich die Paare stark aufeinander und blenden dabei ihre Umwelt bis zu einem gewissen Grad aus. Die Partner gehen in einem Übermaß auf die Bedürfnisse des anderen ein und verbringen möglichst jeden Moment miteinander. Diesen Ansprüchen kann auf die Dauer keiner genügen. Mit der Zeit – in der Regel nach ein bis zwei Jahren – werden auch die schwierigen und unliebsamen Eigenschaften des Partners sichtbar. Eine Ernüchterung ist dabei häufig nicht zu vermeiden. Wichtig an dieser Stelle ist der Umgang mit der sich verändernden Beziehung. Wenn die Paare dann nach wie vor die Partner und die Beziehung mit der Idealvorstellung der ewig andauernden Leidenschaft vergleichen, hat dies häufig zur Folge, dass sie sich trennen, weil die Leidenschaft der Verliebtheitsphase häufig vermisst wird. Leidenschaft wird jedoch in dem Maß empfunden, in dem auch die Nähe und Intimität zunimmt. Von dem ersten Kontakt über die erste Umarmung und den ersten Kuss bis hin zur sexuellen Begegnung nimmt sowohl die Intimität als auch die dabei entstehende Leidenschaft und Hingabe zu. Kennen sich die Partner schon länger, erleben die Betroffenen keinen signifikant größeren Zuwachs an Intimität mehr und spüren dann auch berechtigterweise, dass die Leidenschaft, das Kribbeln und das sexuelle Begehren abnehmen.

Um trotzdem eine langfristige glückliche Beziehung zu führen und diese scheinbar demoralisierende Phase in der Beziehung zu überwinden, können Paare ihre Erwartungshaltung an die Beziehungsgestaltung und –veränderung anpassen. Genau das machen die Paare, die auch längerfristig zufrieden mit ihrer Beziehung sind. Paare mit realistischer Erwartungshaltung gehen nicht davon aus, dass jede Begegnung Herzklopfen verursachen muss, auch die schwierigen Eigenschaften des Partners werden nicht versüßt oder idealisiert, sondern bis zu einem gewissen Grad akzeptiert. Diese Paare lieben sich nicht nur, sie werden richtige Partner, unterstützen und helfen sich gegenseitig, können sich aufeinander verlassen und genießen eine vertrauensvolle Nähe. Paare, die diese Herausforderung schaffen und über die Verliebtheitsphase hinaus eine glückliche und zufriedene Beziehung aufrechterhalten können, sind nicht nur ein Liebespaar sondern einander auch gute und enge Freunde. Dieser Umstand trägt auch dazu bei, Krisen gemeinsam und konstruktiv zu meistern, denen Paare in einer langjährigen Beziehung unvermeidlich begegnen. Tiefgreifende Liebe, die von Wertschätzung geprägt ist, stellt einen wichtigen Faktor für die Bewältigung von gemeinsamen oder individuellen Lebenskrisen dar. Natürlich spielt die Sexualität und Intimität in der Partnerschaft auch eine wichtige und zentrale Rolle. Die Liebe und Hingabe sollte auch in langjährigen Beziehungen nicht zum Erliegen kommen. Genau das ist häufig die Herausforderung in langandauernden Beziehungen. In der Paartherapie wird gemeinsam mit dem Therapeuten häufig genau daran auch gearbeitet. Paare werden angehalten, sich an die aufregenden schönen Ereignisse aus ihrer Beziehung zu erinnern, um die Liebe zu beleben. Ganz konkret wird den Paaren empfohlen regelmäßige und aufregende Unternehmungen zu wagen, um die Leidenschaft erneut zu entfachen. Häufig berichten die Paare, dass sie auf diese Wiese ganz neue Seiten an dem Gegenüber entdecken und sich so wieder neu kennenlernen, fernab von der alltäglichen Routine. Auch als Individuum erfahren sie in einer Paartherapie, wie wichtig Autonomie und Selbstvertrauen auch für die Beziehung ist. Sich in Selbstliebe zu üben, scheint für die Liebe langfristig nützlicher zu sein.

 

Quellenhinweis: Redaktion MVZ Köln für Psychotherapie GmbH Odendahl & Kollegen 

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Aktuallisiert: 16.08.2017

Kategorie: Beziehung, Beziehung stärken, Beziehungskrise, Empathie, Kommunikation, Liebe Stichworte: glückliche Beziehung, Liebe, Paartherapie, Wertschätzung

Wie das Internet unsere Beziehungen beeinflusst

19. Dezember 2016 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Die digitalen Medien ermöglichen den Menschen in einer vielfältigen Form eine Beziehung anzufangen, aufzubauen und zu führen. 95% der modernen Bevölkerung benutzt ein Smartphone, welches es einem ermöglicht, konstant, unbegrenzt und kostengünstig Nachrichten zu verschicken. Viele, vor allem junge Paare, haben ständig Kontakt über Facebook, WhatsApp, Telegram oder ähnlichem. Es hat den Alltag sehr stark verändert. Nicht nur, dass Menschen sich immer öfters über Textnachrichten, Fotos und Videos kennenlernen, vielen ermöglicht die digitale Nutzung von Smartphones und co. auch die Aufrechterhaltung einer Beziehung. Selbst in Fernbeziehungen sind die Lebenspartner jederzeit erreichbar. Rein theoretisch betrachtet, ist das Internet für die Beziehung eine Erleichterung. Man kann sich besser verständigen, Aob das ein Vorteil oder ein Nachteil ist, hängt ganz davon ab, wie mit dieser Möglichkeit der ständigen Erreichbarkeit umgegangen wird. In der Paartherapie kann beispielsweise der Umgang mit digitalen Medien in der Partnerschaft ganz konkret eingesetzt werden, um an der Beziehung zu arbeiten und die Kommunikationsqualität zu verbessern. Die Möglichkeiten, die uns die digitale Vernetzung bieten, sind vielseitig nutzbar. Sie birgt jedoch auch viele Gefahren, daher ist das Einüben von bewusster und achtsamer Nutzung dieser Medien oft sinnvoll und hilfreich für die Paarbeziehung.

In den modernen Zeiten ist es immer selbstverständlicher geworden, den ganzen Tag erreichbar und vernetzt zu sein. Auch auf Beziehungen haben das Internet und die damit verbundene ständige Erreichbarkeit einen großen Einfluss. Obwohl diese Entwicklung der digitalen Vernetzung vielen Paaren bessere Möglichkeiten, sich nahe zu sein, bietet, hat sie gleichzeitig auch das Problem der Eifersucht und des Misstrauens geschaffen. Wir können unseren Partner/ unsere Partnerin nicht nur rund um die Uhr erreichen, sondern ebenfalls rund um die Uhr kontrollieren. Sieht der eine zum Beispiel, dass der Partner online war aber trotzdem nicht auf die Nachricht geantwortet hat, entsteht Misstrauen, Verletzung und kann häufig zu Streit oder gravierenden Konflikten führen. Das Problem dabei ist die Erwartungshaltung. Oftmals wird erwartet, dass Nachrichten schnell beantwortet werden sollen, ansonsten gibt es Stress vom Partner und destruktive kreisende Gedanken tauchen auf wie: Warum antwortet der Partner nicht, was macht er / sie, ignoriert er mich, ist er / sie wütend auf mich? Oft kommt es zu Streit wegen solcher Kleinigkeiten was für den Partner, der wahrscheinlich einfach nur mit etwas anderem beschäftigt war, sehr stressig werden kann aber auch auf Unverständnis stößt. Daran kann sich von beiden Seiten sehr schnell Misstrauen entzünden.

Dies wirft die Frage auf, ob es sich wirklich lohnt mit dem Partner den ganzen Tag zu kommunizieren, oder ob es besser wäre wenn man zwar sporadisch schreibt, aber generell nicht erwartet, dass der Partner sofort und ausgiebig antwortet. Die Antwort liegt – wenn es so formuliert wird – natürlich auf der Hand. Es ist sinnvoller nur sporadisch zu schreiben. Natürlich ist es schön die ungeteilte Aufmerksamkeit seines Partners zu haben, auch dann wenn man sich nicht gegenüber sitzt. Jedoch kann es dann dazu führen, dass man sich abends gegenüber sitzt und schon das Gefühl hat, alles darüber zu wissen, was der Partner an dem Tag gemacht, mit wem gesprochen, was gedacht und wie reagiert hat. Ein solcher ausführlicher Bericht kann dazu führen, dass an dem besagten Abend – wenn man sich gegenüber sitzt – Langeweile entsteht. Als Resultat der Langeweile beziehungsweise der Stille schlussfolgert man irrtümlicherweise schnell, dass man sich ja nichts mehr in dieser Beziehung zu sagen hat. Ein solches Gefühl oder ein solcher Gedanke wird häufig so missinterpretiert, dass mit der Beziehung etwas nicht in Ordnung ist, was über kurz oder lang zu Streit und Konflikt führt. Im schlimmsten Fall kann sich die Spirale so zuspitzen, dass die Beziehung tatsächlich nicht mehr als tragfähig bewertet wird und nicht selten trennen sich die Paare daraufhin. In einer Paartherapie kann ihnen geholfen werden diesen Zyklus zu durchbrechen und ihnen Strategien an die Hand zu geben, die ihnen helfen können so miteinander umzugehen, dass die Zeit, die sie online in Kontakt treten, sich vermindert, ohne dass man das Gefühl hat, der Partner verliere das Interesse an einem. Und dass die Zeit, die man dann tatsächlich zusammen verbringt, gefüllt ist mit Gesprächsthemen. Die Wahrscheinlichkeit, dass man sich anschweigt, weil man sich nichts zu sagen hat, sollte schwinden. Dadurch sollte dann auch im logischen Fall die Wahrscheinlichkeit nach Konflikt und Streit zurückgehen, denn es wird keine Problematik wahrgenommen, man hatte sich schließlich was zu sagen.

Die Internetnutzung führe vor allem im Bereich der Partnersuche zu tiefgreifenden Veränderungen. Heutzutage werden Online Programme wie „Tinder“, bei denen man schnell neue Bekanntschaften schließen kann, immer häufiger benutzt. Das Programm ist simpel und sehr beliebt. Man bekommt Fotos von Menschen zu sehen, die per Algorithmus zu einem passen könnten. Die andere Person bekommt ebenfalls Fotos von einem zu sehen. Wenn beide den anderen gut finden, öffnet sich ein Chat Fenster und man kann ganz unverbunden und ohne irgendwelche Konsequenzen mit dem Menschen kommunizieren. Viele Menschen benutzen diese Programme für unverbindliche schnelle Beziehungen. Dadurch werden Beziehungen und Bekanntschaften viel schnelllebiger. Es ist einfach eine Person auszutauschen, wenn einem die neue Bekanntschaft Probleme macht oder zu kompliziert erscheint.

Dadurch verändern sich bei, vor allem jungen Menschen, die Erwartungshaltung an Beziehungen. Es erscheint einfacher eine unverbindliche Beziehung zu jemanden durch eine neue, aufregendere auszutauschen. Dadurch sind Paare weniger gewillt an Beziehungen zu arbeiten und auch weniger interessiert an ernsthaften, langfristigen Beziehungen. Die heutige Generation verschiebt also ihre Prioritäten was in Beziehungen für sie wichtig ist. Die Erfahrung steht heute im Vordergrund, nicht mehr die Aufrechterhaltung einer langfristigen Beziehung. Es ist auch interessant zu sehen, dass das Interesse an ständigem Kontakt mit einer Person stark abnimmt, umso länger man diese Person kennt. Viele Menschen geben auch an, dass sie durch das Internet verlernt haben langfristige Beziehungen einzugehen.

Alles in allem ist das Internet, was Beziehungen beziehungsweise Paartherapie angeht, ein zweiseitiges Schwert. Es gibt viele Anwendungsmöglichkeiten, die es einem ermöglichen an Beziehungen, vor allem an solchen, in denen man sich nicht regelmäßig sehen kann, zu arbeiten. Auf der anderen Seite desensibilisiert es uns und wir geben leichter auf. Das ist nicht automatisch negativ, jedoch sind Durchsetzungs- und Durchhaltevermögen zwei Fähigkeiten, die in unserer Gesellschaft hoch anerkannt sind.

Bei uns in der Paartherapie können wir Ihnen helfen, den Umgang mit dem Medium Internet besser zu begreifen und besser in den Griff zu bekommen, damit es Ihnen als Werkzeug für Ihnen Beziehung dienen kann und nicht als Hindernis, welches dazu führt, dass mehr und mehr Spannungen und Konflikt zwischen zwei Partnern entstehen.

 

Quellenhinweis: Redaktion MVZ Köln für Psychotherapie GmbH Odendahl & Kollegen 

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Aktuallisiert: 16.08.2017

Kategorie: Kommunikation Stichworte: Beziehungen, Internet, Paartherapie

Das SORKC-Modell des Verhaltens

26. November 2016 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Das SORKC-Modell des Verhaltens ist eine Erweiterung der operanten Konditionierung, die nach dem Prinzip S (Stimulus) R(Reaktion) C(Konsequenz) agiert. Das Modell wurde im Jahre 1964 und 69 um zwei weitere Variablen erweitert: K(Kontingenz), und O(Organismus). Dieses sogenannte SORKC-Schema ist im therapeutischen Kreis ein angewandtes Modell, um Verhaltensweisen aufzudecken und Zusammenhänge deutlich zu machen. So kann ein Stimulus (also ein Auslöser) zu einer Reaktion führen, welcher wiederrum eine Konsequenz hervorruft. Die Kontingenz ist als Variable eher zu vernachlässigen im therapeutischen Kreis. Die O Variable ist eine sehr wichtige, denn im Endeffekt geht es hier um vergangene Faktoren, die einen Einfluss auf das heutige Verhalten haben können sowie biologische Ausgangsbedingungen. Die Reaktion auf einen Stimulus bezeichnet die Reaktion auf verschiedenen Ebenen wie z.B. kognitiver und motorischer Ebene. Dieses Modell kann gut benutzt werden, um als Therapeut für sich herauszufinden auf welcher Ebene man bei einer Therapie ansetzen möchte, wo das Hauptproblem liegt oder auch an welcher Stelle man das Problem am besten anpacken kann. Es ist auch für den Patienten hilfreich, um die eigene Problematik in so einem Modell einmal aufgeschrieben vor sich selber zu sehen.

Auch in der Paartherapie kann dieses Modell hilfreich sein, um Missstände zwischen Paaren zu erläutern und vor allem zu verdeutlichen. Ein klassisches Beispiel in einem altmodischen Beziehungsmodell aus unserer Praxis hierzu: Ein Mann, der nach der Arbeit zuhause erstmal eine halbe Stunde seine Ruhe haben möchte, kommt nach Hause und wird von seiner Frau begrüßt. Sie möchte mit ihm über ihren und seinen Tage reden. Er wiederrum hat darauf in dem Moment keine Lust. Er möchte eigentlich nur seine Ruhe –  Geht aber aus Höflichkeit leicht auf das Gespräch mit ihr ein, was sie als Einladung interpretiert, weiter zu sprechen. Er zeigt sich als Reaktion darauf von ihr genervt, was zur Konsequenz hat, dass sie sich streiten. In einem SORKC Schema kann das zum Beispiel so aufgeschrieben werden: Der Stimulus S (Der Mann kommt nach Hause) löst bei der  Frau eine Reaktion R aus (sie redet mit ihm) was für den Mann die Konsequenz C hat, dass er gereizt reagiert, weil er eigentlich nicht reden möchte. Für die Frau hat seine Reaktion R (er reagiert gereizt auf sie) die Konsequenz C, dass sie sich anfängt mit ihm zu streiten. Die Beziehungsneurose wird deutlich. Es scheitert, wie so oft, an der Kommunikation und Interpretation des Partners. Eine Paartherapie kann ihnen helfen, auch mithilfe dieses Schemas ihre Problematik deutlich zu machen und ihnen Werkzeuge zu geben, um diese zu beheben.

 

Quellenhinweis: Redaktion MVZ Köln für Psychotherapie GmbH Odendahl & Kollegen 

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Aktuallisiert: 16.08.2017

Kategorie: Kommunikation Stichworte: Misstand, Paartherapie, Reaktion, SORKC

Fallbeispiel einer erfolglosen Therapie

18. November 2016 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Blogbeitrag Fallbeispiel einer erfolglosen Therapie
Blogbeitrag Fallbeispiel einer erfolglosen Therapie

Eine Paartherapie aufzusuchen, bedeutet nicht automatisch, dass die Beziehung sich wieder verbessert. Wir betonen immer, dass die Eigeninitiative der beiden Partner einen großen Teil dazu beiträgt, ob eine Therapie eine echte Chance hat, zu gelingen oder nicht. Mit Eigeninitiative meinen wir hier nicht nur, dass beide Partner regelmäßig zu den Sitzungen erscheinen, sondern auch andere Teile der Therapie, wie zum Beispiel die Bearbeitung der anfallenden Aufgaben, die durch den Therapeuten gestellt werden und auch die allgemeine Einstellung, die beide Partner mitbringen und während der Therapie zeigen. Es ist wichtig, eine gewisse Ordnung und Selbstverständlichkeit an den Tag zu legen, wenn sie an einer Paartherapie interessiert sind. Auch ist es notwendig, dass sie ihre Prioritäten verschieben und versuchen ihren Fokus auf ihre Beziehung zu legen, da es sonst gut sein kann, dass der Alltag, der bei vielen Menschen viel Zeit und Aufmerksamkeit beansprucht, ihren Fokus dominiert und sie als Paar deshalb nicht genug Zeit außerhalb der Therapiesitzungen in ihre Beziehung investieren. Sollten diese Punkte für sie aktuell schwer zu vollbringen sein, dann kann es durchaus sein, dass die Paartherapie nicht erfolgreich verlaufen wird. Dazu ein Fallbeispiel aus der Praxis.

Spannungen und destruktive Streitgespräche

Frau und Herr T. waren seit 6 Jahren verheiratet und kamen zu uns, da die Beziehung kurz vor der Trennung stand. Frau T. hatte die Scheidungspapiere schon fertig ausgefüllt. Herr T. konnte seine Frau aber noch davon überzeugen, dass sie gemeinsam, als letzte Idee, eine Paartherapie ausprobieren wollten, weil beide doch den Wunsch äußerten, sich eigentlich nicht trennen zu wollen. Herr T. kam sehr energisch ins Gespräch, während Frau T. viele Bedenken und Zweifel äußerte und sich die Paartherapie noch einmal durch den Kopf gehen lassen wollte. In der ursprünglichen Bestandaufnahme wurde deutlich, dass zwischen den beiden extrem viele Spannungen vorherrschten, welche von ihrer Natur aus in destruktiven Streitgesprächen entarteten. Als Therapieziel wurde von Frau T. formuliert, dass sie gerne in der Lage wäre, mit ihrem Mann wieder auf einer ruhigeren Ebene zu reden und zu diskutieren, weil der andauernde Streit sehr kräftezehrend sei. Herr T. formulierte seine Ziele wiederum sehr fokussiert auf seine Ehefrau. Vor allem Frau T. verließ das Erstgespräch sehr skeptisch. Beide berichteten jedoch, dass die nächste Woche besser verlief. Jedoch zeigten beide nicht das nötigte Durchsetzungsvermögen und so erschienen manchmal beide Wochenlang nicht zur Paartherapie. Auch die Aufgaben, die vom Therapeuten gestellt wurden, wurden nicht gewissenhaft bearbeitet und Ratschläge vom Therapeuten im Endeffekt ignoriert. Die Paartherapie schlug fehl und Frau T. reichte die Scheidungspapiere ein.

 

Quellenhinweis: Redaktion MVZ Köln für Psychotherapie GmbH Odendahl & Kollegen 

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Aktualisiert: 16.08.2017

Kategorie: Kommunikation, Paartherapie Stichworte: Paartherapie, Scheidung, Streitgespräch, Therapie, Zweifel

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