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Aktuelle Seite: Start / Archiv für Beziehung

Beziehung

Warum die erste Bindungserfahrung so wichtig ist – die Bindungstheorie

31. Januar 2020 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Die allgemeine Bindungstheorie basiert auf den Erkenntnissen der Entwicklungspsychologie sowie der Bindungsforschung.

Sie geht davon aus, dass der Mensch von Geburt an ein starkes Bedürfnis besitzt, gefühlsintensive und enge Beziehungen zu Mitmenschen aufzubauen. Dabei ist die starke emotionale und physische Bindung zu einer primären Bezugsperson, in der Regel zur Mutter, in den ersten Lebensjahren von entscheidender Bedeutung.

Eine starke und gefestigte Bindung sorgt dafür, dass das Kind Selbstbewusstsein und Sicherheitsgefühle entwickelt, die es dazu befähigen, die Welt zu erkunden. Schließlich gibt es immer einen sicheren Hafen, zu der es in Notsituationen zurückkehren kann. Das sicher gebundene Kind ist in der Lage Vertrauen aufzubauen und Beziehungen mit anderen schneller einzugehen.
Eine schwache Bindung hingegen fördert ein negatives Selbstbild sowie Gefühle von Unsicherheit. Das schwach gebundene Kind neigt zu Misstrauen, entwickelt weniger soziale Fähigkeiten und erlebt häufig Schwierigkeiten beim Aufbau von Beziehungen. Diese Unsicherheit hält es von der Erkundung der Welt vielmehr ab, da es nicht sicher ist, ob es wieder zurückkehren kann. Während es nur eine Art der sicheren Bindung gibt, unterscheidet man drei Arten der unsicheren Bindung: unsicher ambivalent, unsicher vermeidend sowie unsicher desorganisiert.

Die Bindung entsteht, wie zuvor erwähnt, in den ersten Lebensjahren. Dabei handelt es sich um eine Zeit, in der der Mensch zu jung ist, Ängste angemessen oder verständlich für seine Außenwelt zu kommunizieren. Durch das Erleben starken Stresses produziert der Körper die Hormone Adrenalin und Kortisol. Die Folgen der Ausschüttung dieser Stresshormone sind ein gesteigerter Puls sowie ein erhöhter Blutdruck. Wenn dies vermehrt auftritt, spricht man von einem sogenannten „toxischen Stress“. Dieser kann sowohl die Entwicklung des kindlichen Gehirns beeinträchtigen als auch das Immunsystem schwächen und somit die Gesundheit gefährden.

Bereits im Alter von einem Jahr, kann der Bindungsstil eines Kindes beurteilt werden.

Mutter und Kind spielen zu diesem Zwecke einige Minuten gemeinsam in einem Raum. Danach verlässt die Mutter diesen Raum und lässt das Kind allein, welches in der Regel zu weinen beginnt. Entscheidend ist der Moment, in dem die Mutter in den Raum zurückkehrt. Ein sicher gebundenes Kind umarmt die Mutter und kann sich wieder beruhigen. Das unsicher gebundene Kind neigt jedoch dazu, ambivalent oder vermeidend zu reagieren. Mit großer Wahrscheinlichkeit kann es nicht aufhören zu weinen oder das Spielen nicht fortsetzen.

Die Langzeitwirkungen unserer primären Bindung sollten daher nicht unterschätzt werden.

Eine sichere Bindung fördert im Erwachsenenalter nicht nur soziale Fähigkeiten, sichere Beziehungen und einen gesunden Optimismus, sondern auch die körperliche Gesundheit. Eine Psychotherapie, auch in Kombination mit einer Hypnotherapie, kann unsicheren Menschen dabei helfen, Unbewusstes bewusst zu machen und die eigene Vergangenheit aufzuarbeiten. Diese Form der professionellen Unterstützung verbessert die psychische Gesundheit und trägt dazu bei, ein positiveres Selbstbild und Sicherheit zu erlangen.

Quellenhinweis: https://www.youtube.com/watch?v=wStZIrFuOvU
Sprouts Schulen, 2019

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Kategorie: Beziehung, Paartherapie Stichworte: Bindungserfahrung, Hypnotherapie, Paartherapie, primäre Bindung

Liebe braucht Verbindlichkeit

26. September 2019 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Immer häufiger trifft man auf Paare, die ihren Beziehungsstatus trotz jahrelangen Zusammenlebens nicht so recht benennen können oder wollen.

Es wird rumgedruckst…: „Eigentlich sind wir zusammen… aber auch nicht so ganz“.

Obwohl sich beide lieben und in einer dauerhaften, monogamen Beziehung leben, ist das Label „Partnerschaft“ tabu. Warum fällt es vielen so schwer sich festzulegen? In Zeiten des Internets und der Globalisierung ist fast alles zu jeder Zeit und an jedem Ort erhältlich. Das ermöglicht nicht nur eine unbegrenzte Auswahl, sondern auch eine permanente Verfügbarkeit. Hinzu kommen die Flexibilitätsansprüche des Arbeitsmarkts. Um den besten Job mit den größten Verdienstaussichten zu erhalten, muss man räumlich und zeitlich flexibel bleiben. Diese Einflüsse bleiben nicht ohne Auswirkung auf andere Bereiche des Lebens: z. B. auf die Beziehungen, die wir führen. Tinder und co. bieten ein nie erlebtes Angebot potentieller Partner für alle denkbaren Beziehungsformen. Warum sich also in einer fest definierten, klassischen Partnerschaft um seine Möglichkeiten begrenzen?

Genau darin kann das Problem liegen: der Gedanke etwas Besseres zu verpassen, das uns auf dem Weg der kompromisslosen Selbstverwirklichung bereichern könnte, hält uns von verbindlichen Statements ab.

Darüber hinaus sind sie mit Kompromissen und Anstrengungen verbunden, die wir am liebsten vermeiden möchten.

Dabei ist ein verbindliches „wir gehören zueinander“ für eine gut funktionierende Beziehung essenziell. Fragen wie: „Wer bin ich eigentlich für den anderen? Will er oder sie mich wirklich? Kann ich mich auf ihn oder sie verlassen, wenn es ernst wird?“ bleiben unbeantwortet und erzeugen mindestens in einem der beiden Partner ein gewisses Unwohlsein. Hinter dieser vielleicht altmodisch wirkenden Vorstellung der Verbindlichkeit verbirgt sich ein zeitloses, tiefes Bedürfnis des Menschen: das Bedürfnis nach Bindung und Sicherheit.

Der Wunsch nach einer zuverlässigen Bindung spielt bereits in unserer Kindheit eine wichtige Rolle.

In dieser erlebten Abhängigkeit benötigen wir Bezugspersonen, die sich kontinuierlich, sensibel und verlässlich um uns kümmern. Trotz aller Autonomie, die wir uns als Erwachsene wünschen, sind wir zutiefst auf andere angewiesen. Denn autonom sein bedeutet nicht autark zu sein. Um uns selbst als liebenswert und wichtig zu erleben, brauchen wir Beziehungen, in denen wir eingebunden sind und das Gefühl haben für jemanden „einzig“ am wichtigsten zu sein. Verbindlichkeit kann zwar keine Garantien ausstellen, aber sie stellt eine wichtige Grundlage für eine dauerhafte Liebe dar.

 

Quellenhinweis: Liebe auf Dauer, was Partnerschaft lebendig hält. Jellouschek, Hans; Verlag Herder GmbH; Freiburg im Breisgau, 2009. 4. Auflage 2013.

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Kategorie: Partnerschaft, Beziehung, Beziehung stärken, Liebe, Paartherapie Stichworte: Liebe braucht Verbindlichkeit, Verbindlichkeit, Verbindlichkeit in Beziehungen

Checkliste für die Liebe? Zu hohe Ansprüche, ein k. o. für zukünftige Beziehungen

31. Juli 2019 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Auf der Suche nach dem perfekten Partner haben viele Frauen und Männer eine konkrete Vorstellung davon, wie das Traumgegenüber zu sein hat.

Im Idealfall ist der perfekte Match intelligent, beruflich erfolgreich, sportlich und gut aussehend. Vielleicht ist man bereit ein paar Abstriche beim Musikgeschmack zu machen; alle anderen Kriterien sollten aber möglichst erfüllt werden. Aber woher kommt diese hohe Anspruchshaltung eigentlich, und wie wichtig ist es wirklich an diesen Kriterien festzuhalten, um einer langfristigen und glücklichen Partnerschaft den Weg zu ebnen?

In einer digitalisierten Welt, in der das Leistungsstreben der Gesellschaft sein bisheriges Maximum in der Geschichte der Menschheit erreicht hat, ist es nicht verwunderlich, dass wir auch in der Liebe nach einem Partner mit hohem Marktwert suchen.

Immer höher, schneller und besser… geprägt von dieser Mentalität muss auch unser Gegenüber wettbewerbsfähige Eigenschaften mitbringen, die unseren sozialen Status steigern. Im Laufe unseres Beziehungslebens machen wir zudem viele prägende Erfahrungen. Und wie nicht anders zu erwarten, befinden sich darunter auch negative Gefühle und Erlebnisse, die wir in zukünftigen Partnerschaften vermeiden wollen, sodass die Anforderungsliste an einen potentiellen Partner mit zunehmendem Alter wächst. Oft beabsichtigen wir mit diesen Ansprüchen also schlichtweg eine weitere Enttäuschung zu verhindern und weichen daher nicht von ihnen ab. Mit diesem Filter vor Augen suchen wir nach dem perfekten Partner.

Doch ist der vermeidlich perfekte Partner auch der richtige Partner für uns?

Auf der suche nach den richtigen Partner ist es notwendig sich unter anderem darüber klar zu werden, welcher Beziehungstyp man ist und wie die Beziehung gestaltet sein soll. Es ist wichtig sich die Frage zu stellen, welche von den zu erfüllenden Kriterien tatsächlich relevant für eine Partnerschaft sind und von welchen man ablassen sollte, da sie bei der Suche nach dem passenden Gegenüber nicht mehr hilfreich sind sondern hinderlich werden. So gaben laut der Elite Partner Studie aus 2019 „So liebt Deutschland“ 60 % der Frauen an, dass das Posten von „peinlichen Dingen im Internet“ zu einem ihrer Hinderungsgründe für eine Beziehung zählte.

Halten wir an einer utopischen und unrealistischen Checkliste fest, wird man vielleicht nicht enttäuscht, bleibt aber auch mit großer Wahrscheinlichkeit alleine.

Die Elite Partner Studie zeigte, dass knapp jedes zweite zufriedene Paar in Deutschland seine Ansprüche über Bord geworfen hat und heute froh darüber ist. Zusammenfassend bedeutet dies nicht, dass man alle seine Vorstellungen und Werte vergessen soll, um offen für den richtigen Partner zu sein. Schließlich gibt es Lebenskonzepte wie der Wunsch nach Kindern, die nicht alle teilen und durchaus als Ausschlusskriterium zweckmäßig sind. Das Ergebnis der Studie zeigt aber, dass es manchmal ganz gut sein kann von unwichtigen Ansprüchen Abstand zu nehmen, um dadurch die Möglichkeit zu schaffen, einen Partner zu finden, mit dem man gemeinsam wachsen kann. Denn das ist es, worauf es letztlich ankommt.

 

Quellen:
Elite Partner Studie 2019. So liebt Deutschland.
WELT online. Wenn zu hohe Ansprüche die Liebe verhindern.

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet

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Kategorie: Liebe, Beziehung, Beziehung stärken, Kommunikation, Paartherapie, Partnerschaft

Wie stressiger Alltag unsere Beziehung beeinflusst

10. Juli 2019 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Durch die digitalisierte Arbeitswelt steigt der Stresspegel in unserer Gesellschaft kontinuierlich an: häufig fühlen wir uns genervt, gehetzt oder sogar zeitweise ausgebrannt.

Der vorgezogene Abgabetermin auf der Arbeit, die nervige Schwiegermutter oder der ungelöste Konflikt mit dem Nachbarn, all das kann Stress erzeugen. Dabei reichen oft die Kleinigkeiten im Alltag, die sich im Laufe des Tages anhäufen und in ihrer Summe zu einer großen Belastung werden.
Erhöhte Anforderungen an Flexibilität und permanente Erreichbarkeit leisten ihren Beitrag im vollen Umfang. Da liegt es nahe, dass ein starkes Stressempfinden und ein hoher Anspannungsgrad die Qualität der Partnerschaft nicht unberührt lassen. Wenn das Abschalten in den eigenen vier Wänden plötzlich schwer fällt, die Gedanken überwiegend bei der Arbeit sind oder um ungelöste Baustellen kreisen, reduzieren sich unsere kognitive Ressourcen für andere relevante Bereiche, z.B. das Beziehungsleben. Neben der gereizten Stimmungslage haben wir also keine Energie mehr, um uns mit den Empfindungen und Gedanken des Partners zu beschäftigen. Es mangelt an Motivation, ein Gespräch zu führen oder Empathie für die Situation des Partners auszudrücken.

Stattdessen passiert es schnell, dass der verspürte Frust in der Beziehung abgeladen wird, es häufiger zu Kritik und Vorwürfen kommt, die zu Streit oder Rückzug führen.

Selbst eine sonst stabile, gut funktionierende Partnerschaft kann unter diesen Bedingungen ins Wanken geraten. Schleichend stellt sich eine negative Grundstimmung ein, die die Beziehung irgendwann dominiert. Laut den Ergebnissen der Längsschnittstudie von Guy Bodenmann schadet Stress dem Beziehungsleben: chronisch überlastete Paare bewerteten ihre Beziehung wesentlich schlechter als weniger beanspruchte Paare. Das Trennungsrisiko ist in solchen Fällen zudem deutlich erhöht. Doch ist man diesem Schicksal in einer beschleunigten Welt mit all ihren Stressfaktoren einfach hilflos ausgeliefert? Was können Paare tun, damit die Beziehungsqualität nicht unter dem Alltagsstress leidet? Zunächst einmal ist es wichtig mithilfe einer eigenen Inventur festzustellen, wo die persönlichen Prioritäten liegen: ist jede Messlatte, die man sich gesetzt hat, realistisch erreichbar oder erzeugt sie in der Tat nur weiteren Stress? Ist das 2. Ehrenamt wirklich notwendig? Reichen manchmal nicht auch 80 %, um einen guten Job zu erledigen? Muss es wirklich das neueste Modell sein? Unnötige Belastungen zu reduzieren und klare Grenzen zu setzen ist ein guter Anfang, um Stress präventiv vorzubeugen.

In der Beziehung selbst ist es trotz reduzierter kognitiver Ressourcen wichtig, sich Zeit für den Partner zu nehmen.

Anstatt auf dem Sofa vor der Lieblingsserie zu versinken, sollte die Zeit für einen regelmäßigen Austausch genutzt werden. Dieser ermöglicht den sogenannten dyadischen Stressabbau, der dabei hilft Anspannung zu verringern. Dafür genügt es dem Partner aktiv zuzuhören, sich über sein Innenleben zu informieren, aber auch von den eigenen Erlebnissen, Bedürfnissen oder Sorgen zu berichten – ganz ohne Kritik oder implizite Vorwürfe. Im Zentrum stehen hier Aufmerksamkeit und Empathie. Täglich 30 Minuten zu investieren, kann ein gutes Ritual für die Beziehungspflege sein, die gerade in stressigen Zeiten umso wichtiger ist. Im Idealfall kann die Partnerschaft dann eine Entlastung für beide darstellen. Eine Auszeit aus dem stressigen Alltag anstatt ein Teil dessen.

Quelle: Psychologie heute, 46. Jahrgang, Heft 8, August 2019

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet

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Kategorie: Paartherapie, Beziehung, Beziehungskrise, Gründe für eine Beziehungskrise, Überlastung

Sexuelle Probleme in der Beziehung – wie weibliche Sexualität gelingen kann

17. April 2019 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Nicht selten hört man, dass Frauen durchschnittlich sensibler, emotionaler und beziehungsorientierter in Partnerschaften agieren als ihr männliches Pendant.

Harmonie wird, in der Hoffnung auf einen Anstieg der Beziehungsqualität und zur Vermeidung von Konflikten, notfalls künstlich hergestellt und aufrechterhalten.

Unter anderem kann sich dies im Bereich der Sexualität bemerkbar machen. Und zwar dann, wenn „Frau“ eigentlich keine Lust verspürt und sich dennoch ihrem drängenden Partner zur Verfügung stellt. Die eigenen Bedürfnisse nach Ruhe und Selbstbestimmtheit werden ignoriert oder verdrängt, die Konfrontation mit den Ursachen der eigenen Unlust vermieden. Dieses sexuelle Ungleichgewicht kann schnell zu einem Beziehungsproblem werden. Die verdrängten inneren Bedürfnisse, Funktionsdruck, aber auch die Entscheidung sich nicht mehr dem Partner aus Rücksichtnahme hingeben zu wollen, können negative Auswirkungen auf das Beziehungsgefüge haben. Diverse Ansätze der Sexual- bzw. Paartherapie widmen sich diesem Problem.

Nach R. Maß und R. Bauer gibt es drei Bedingungen, die eine gelungene weibliche Sexualität ermöglichen:

  • Das selbstbestimmte Verfügen über den eigenen Raum: „Ich bestimme über meine Bedürfnisse und Grenzen“

Die weibliche Sexualität spielt sich vor allem im Körperinneren ab: die Frau gewährt ihrem Partner Einlass in ihren persönlichen Raum. Ein zur Verfügungstellen dieses Raumes ohne es selbst wirklich zu wollen wird als „Funktionieren“ bezeichnet.

Vor lauter Einfühlungsvermögen und Aufopferungsbereitschaft werden die eigenen Wünsche stets hinten angestellt, nicht nur in der Sexualität. Was „Frau“ wirklich möchte und wo sie ihre Grenzen setzt, ist ihr in diesen Momenten oft nicht bewusst.  Unlust kann dann als Signal des Körpers verstanden werden, der eine aktive Rolle übernimmt und eine Grenze im persönlichen Bereich der Frau zieht, um das reine Funktionieren zu unterbinden und die eigenen Wünsche zu schützen.

  • Das Wiedererlangen der Subjekthaftigkeit: „Wie fühle und erlebe ich mich als Frau?“

Das Gegenstück der Subjekthaftigkeit ist die Objekthaftigkeit, in der eine Frau ihre Weiblichkeit und damit ihren Körper über das vorherrschende weibliche Schönheitsideal der Gesellschaft  definiert. Oft mit kritischer Haltung und gnadenlosem Urteil über sich selbst. Sie erlebt sich in der eigenen Sexualität entfremdet, möchte so funktionieren, wie es von einer Frau erwartet wird; so aussehen, wie Medien es vorgeben. Die eigenen Bedürfnisse werden nicht wahrgenommen. Die Subjekthaftigkeit hingegen bietet die Möglichkeit die eigenen Interessen zu identifizieren und das eigene Selbsterleben zu entdecken. Fragen wie: „Wie erlebe ich mich als Frau“ oder „Was interessiert mich als Frau“ helfen dabei, Vorlieben und Bedürfnisse zu erkennen, damit diese nach außen transportiert werden können.

  • Die liebevolle Beziehung zu sich selbst: „Ich bin wertvoll“

Es ist wichtig, dass Frau versucht, sich weitestgehend unabhängig von der Bestätigung anderer zu machen und zu lernen negative Gefühle – beispielsweise nicht von allen gemocht zu werden – auszuhalten. Es allen, und vor allem dem Partner, stetig Recht machen zu wollen ist ein unerreichbares und kein erstrebenswertes Ziel. Der dadurch entstehende Anpassungsdruck und das maschinistische Funktionieren können hingegen Lustlosigkeit erzeugen.

Zusammenfassend können die oben genannten Bedingungen dazu beitragen, Autonomie über das eigene Fühlen und Handeln zu erlangen, um Fremdbestimmung entgegenzuwirken. In Partnerschaften kann sich dies vorteilhaft auf das sexuelle Erleben sowie die Beziehung im Allgemeinen auswirken.

(Quellenhinweis: Reinhard Maß/Renate Bauer: Lehrbuch Sexualtherapie, Klett-Cotta Verlag, Stuttgart, 2016.)

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet

Kategorie: Paartherapie, Beziehung, Beziehung stärken, Liebe, Sexualität

Die Kleinigkeiten schätzen – auch bzw. besonders in konfliktreichen Zeiten

11. Juni 2018 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Jede Beziehung kommt irgendwann an einen Punkt, an dem die wahre Kunst darin besteht, dass die Routine des Alltags die Partnerschaft nicht dominiert.

Paare suchen unsere Praxis oftmals auf, wenn die Beziehung von immer wiederkehrenden Konfliktthemen und -mustern geprägt ist. Die Situation erscheint den Beteiligten in solchen Fällen wie festgefahren: „Wir streiten uns überwiegend über dieselben Themen. Ich wünschte manchmal, es wäre ein bisschen mehr wie zu Anfang unserer Beziehung – wir waren viel aufmerksamer.“

Im Rahmen einer Paartherapie in unserer Praxis lernen PartnerInnen, die Potenziale und Ressourcen ihrer Beziehung wieder bewusster wahrzunehmen. Nicht selten kommt es nämlich vor, dass sich Paare in konfliktreichen Zeiten in einer Art „Problemtrance“ befinden – eine Art Sackgasse, in der die Aufmerksamkeit allein auf die Konfliktthemen der Beziehung gerichtet ist. Hinter diesem Verhalten kann zwar durchaus die positive Absicht der Problemlösung stehen, jedoch führt selbst in diesem Fall die Fixierung des Problems oftmals unbeabsichtigt zur Verstärkung des Konflikts. Um diesen Teufelskreis zu unterbrechen und eine positivere Grundstimmung im Miteinander zu etablieren, helfen oftmals schon kleine Übungen und Gesten. Im Alltag wird vieles zur Selbstverständlichkeit und wir übersehen schnell, was wir an dem anderen besonders wertschätzen.

Des Weiteren verlernen wir nicht nur mit der Zeit Komplimente in einer Partnerschaft zu formulieren, sondern auch Lob und Ankerkennung für den anderen spürbar annehmen zu können.

So kann es schon eine große Veränderung bewirken, sich einmal am Tag bewusst zu fragen, was einem heute positiv am Partner aufgefallen ist. Leichter ist es vielleicht, wenn man diese Frage wie ein tägliches Ritual pflegt, beispielsweise beim Bahnfahren zur Arbeit oder vor dem Einschlafen. Entscheidend ist es, diese Gedanken dem Partner/ der Partnerin gegenüber zu äußern, damit diese für beide bewusst werden.

Durch die Betonung des Positiven in der Beziehung lösen sich die Konflikte der Beziehung natürlich nicht von selbst. Mehr Achtsamkeit für den Partner setzt in der Beziehung ein Gegengewicht zu den Konflikten, wodurch mehr Handlungs- und Interpretationsspielraum entstehen kann. Häufig werden die negativen inneren Reaktionen gegenüber dem Partner nämlich automatisiert und unbewusst ausgelöst, das heißt der Partner trifft einen „wunden Punkt“ und Sie werden sprichwörtlich unerwartet von Ihren Emotionen überrollt. Unter Umständen betrifft die Verletzlichkeit in gewissen Gefühlsdingen jedoch gar nicht Ihre Beziehung, sondern resultiert vielmehr aus Erfahrungen vergangener Partnerschaften oder der Kindheit. Durch kleine Übungen, wie sie oben beschrieben wurden, schaffen es Paare im Alltag ihre Wahrnehmung mehr auf das Positive in der Beziehung zu lenken und somit ihre Bewertungen und Reaktionen gegenüber dem Partner bewusst verändern und angemessen steuern zu können. Mit einer positiveren Grundstimmung können somit die Negativ-Erfahrungen relativiert werden und das Gefühl der Anfangszeit blüht ab und zu auch im stressigen Alltag wieder auf.

 

Quelle: Redaktion MVZ Köln für Psychotherapie GmbH / Odendahl & Kollegen

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Kategorie: Paartherapie, Beziehung, Beziehung stärken, Empathie, Kommunikation, Liebe, Partnerschaft Stichworte: Paarberatung

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