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Aktuelle Seite: Start / Archiv für Paartherapie

Paartherapie

Warum die erste Bindungserfahrung so wichtig ist – die Bindungstheorie

31. Januar 2020 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Die allgemeine Bindungstheorie basiert auf den Erkenntnissen der Entwicklungspsychologie sowie der Bindungsforschung.

Sie geht davon aus, dass der Mensch von Geburt an ein starkes Bedürfnis besitzt, gefühlsintensive und enge Beziehungen zu Mitmenschen aufzubauen. Dabei ist die starke emotionale und physische Bindung zu einer primären Bezugsperson, in der Regel zur Mutter, in den ersten Lebensjahren von entscheidender Bedeutung.

Eine starke und gefestigte Bindung sorgt dafür, dass das Kind Selbstbewusstsein und Sicherheitsgefühle entwickelt, die es dazu befähigen, die Welt zu erkunden. Schließlich gibt es immer einen sicheren Hafen, zu der es in Notsituationen zurückkehren kann. Das sicher gebundene Kind ist in der Lage Vertrauen aufzubauen und Beziehungen mit anderen schneller einzugehen.
Eine schwache Bindung hingegen fördert ein negatives Selbstbild sowie Gefühle von Unsicherheit. Das schwach gebundene Kind neigt zu Misstrauen, entwickelt weniger soziale Fähigkeiten und erlebt häufig Schwierigkeiten beim Aufbau von Beziehungen. Diese Unsicherheit hält es von der Erkundung der Welt vielmehr ab, da es nicht sicher ist, ob es wieder zurückkehren kann. Während es nur eine Art der sicheren Bindung gibt, unterscheidet man drei Arten der unsicheren Bindung: unsicher ambivalent, unsicher vermeidend sowie unsicher desorganisiert.

Die Bindung entsteht, wie zuvor erwähnt, in den ersten Lebensjahren. Dabei handelt es sich um eine Zeit, in der der Mensch zu jung ist, Ängste angemessen oder verständlich für seine Außenwelt zu kommunizieren. Durch das Erleben starken Stresses produziert der Körper die Hormone Adrenalin und Kortisol. Die Folgen der Ausschüttung dieser Stresshormone sind ein gesteigerter Puls sowie ein erhöhter Blutdruck. Wenn dies vermehrt auftritt, spricht man von einem sogenannten „toxischen Stress“. Dieser kann sowohl die Entwicklung des kindlichen Gehirns beeinträchtigen als auch das Immunsystem schwächen und somit die Gesundheit gefährden.

Bereits im Alter von einem Jahr, kann der Bindungsstil eines Kindes beurteilt werden.

Mutter und Kind spielen zu diesem Zwecke einige Minuten gemeinsam in einem Raum. Danach verlässt die Mutter diesen Raum und lässt das Kind allein, welches in der Regel zu weinen beginnt. Entscheidend ist der Moment, in dem die Mutter in den Raum zurückkehrt. Ein sicher gebundenes Kind umarmt die Mutter und kann sich wieder beruhigen. Das unsicher gebundene Kind neigt jedoch dazu, ambivalent oder vermeidend zu reagieren. Mit großer Wahrscheinlichkeit kann es nicht aufhören zu weinen oder das Spielen nicht fortsetzen.

Die Langzeitwirkungen unserer primären Bindung sollten daher nicht unterschätzt werden.

Eine sichere Bindung fördert im Erwachsenenalter nicht nur soziale Fähigkeiten, sichere Beziehungen und einen gesunden Optimismus, sondern auch die körperliche Gesundheit. Eine Psychotherapie, auch in Kombination mit einer Hypnotherapie, kann unsicheren Menschen dabei helfen, Unbewusstes bewusst zu machen und die eigene Vergangenheit aufzuarbeiten. Diese Form der professionellen Unterstützung verbessert die psychische Gesundheit und trägt dazu bei, ein positiveres Selbstbild und Sicherheit zu erlangen.

Quellenhinweis: https://www.youtube.com/watch?v=wStZIrFuOvU
Sprouts Schulen, 2019

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Kategorie: Beziehung, Paartherapie Stichworte: Bindungserfahrung, Hypnotherapie, Paartherapie, primäre Bindung

Warum der Partner für das eigene Glück nicht verantwortlich ist

16. Oktober 2019 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

„Jeder ist seines Glückes Schmied“

Dass diese Volksweisheit auch für beide Partner in einer langjährigen Beziehung gilt, mussten die bekannte Buchautorin Charlotte Roche und ihr Ehemann Martin Keß nach vielen Stress-, Streit- und Enttäuschungssituationen feststellen. In ihrem Podcast „Paardiologie“, der alle Geschlechterkonstellationen und Beziehungsarten integrieren soll, stellen sich Roche und Keß gegenseitig beziehungsrelevante Fragen und sprechen über Tabus in Partnerschaften. In der ersten Folge des Podcasts erzählen die beiden nicht nur, wie brisant Streitigkeiten insbesondere unter Alkoholeinfluss verliefen, sondern auch, zu welcher Erkenntnis das Paar mithilfe therapeutischer Unterstützung kam:

Jeder ist für sein Glück selbst verantwortlich.

Roche beschreibt ihr früheres Ich als gebrochen und traumatisiert, als hilfesuchend und schwach. Vor ihrer Beziehung mit Martin hatte sie viel Schlechtes erlebt, das sie prägte. Komatöse Zustande, hervorgerufen durch exzessiven Alkoholkonsum, gaben ihr daher ein Gefühl von Frieden und Ruhe. Diese Zustände suchte sie auch innerhalb der Beziehung mit Keß auf. Keß, der sich nach den Alkohol-Abstürzen und darauffolgenden Katern seiner Frau anfänglich als Versager in der Rolle des versorgenden Ehemannes betrachtete, der es nicht schaffte, seine Frau glücklich zu machen, erkannte später, dass sie ihre Probleme selbst in den Griff kriegen musste. Für dieses, in ihr lebendes Unglück, wie Roche es bezeichnet, trug Keß keine Schuld.

Diesem Verständnis, für das Leid des anderen nicht verantwortlich zu sein, kann ein langer, innerer Prozess vorausgehen.

Auch bei Keß hat es einige Zeit und therapeutische Hilfe gebraucht, bis er die Gefühle von Verantwortung und Schuld für das Unglück seiner Partnerin und damit eine große Last von seinen Schultern abwerfen konnte. In dieser Podcast-Folge beschreiben Roche und Keß nicht nur eine Situation, die vielen Partnern bekannt vorkommt, sondern zeigen auch, dass sich der anstrengende Weg der Auseinandersetzung und Inanspruchnahme von paartherapeutischer Unterstützung lohnt. Heute können sie auf 15 überwiegend glückliche Jahre zurückblicken, die in einer stabilen Partnerschaft mündeten. Weitere spannende Erfahrungen, die Roche und Keß aus ihrer Beziehungsgeschichte teilen, finden Sie auf spotify unter diesem Link:

https://open.shttps://open.spotify.com/show/5gPesw6C0rJwuzNiSeGrol?si=wF1_gjfZQyaxwglVEgxMJgpotify.com/episode/6OI0oCes5AA6aTCtszJtqj?si=KzuDB-N6SfyjDBf_brB51A

Quelle: Podcast „Paardiologie, Charlotte Roche und ihr Ehemann“. Spotify.

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Kategorie: Liebe, Paartherapie, Partnerschaft Stichworte: Charlotte Roche, Du bist nicht verantwortlich, Paardiologie, Podcast Charlotte Roche, Verantwortung für das Glück des anderen

Liebe braucht Verbindlichkeit

26. September 2019 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Immer häufiger trifft man auf Paare, die ihren Beziehungsstatus trotz jahrelangen Zusammenlebens nicht so recht benennen können oder wollen.

Es wird rumgedruckst…: „Eigentlich sind wir zusammen… aber auch nicht so ganz“.

Obwohl sich beide lieben und in einer dauerhaften, monogamen Beziehung leben, ist das Label „Partnerschaft“ tabu. Warum fällt es vielen so schwer sich festzulegen? In Zeiten des Internets und der Globalisierung ist fast alles zu jeder Zeit und an jedem Ort erhältlich. Das ermöglicht nicht nur eine unbegrenzte Auswahl, sondern auch eine permanente Verfügbarkeit. Hinzu kommen die Flexibilitätsansprüche des Arbeitsmarkts. Um den besten Job mit den größten Verdienstaussichten zu erhalten, muss man räumlich und zeitlich flexibel bleiben. Diese Einflüsse bleiben nicht ohne Auswirkung auf andere Bereiche des Lebens: z. B. auf die Beziehungen, die wir führen. Tinder und co. bieten ein nie erlebtes Angebot potentieller Partner für alle denkbaren Beziehungsformen. Warum sich also in einer fest definierten, klassischen Partnerschaft um seine Möglichkeiten begrenzen?

Genau darin kann das Problem liegen: der Gedanke etwas Besseres zu verpassen, das uns auf dem Weg der kompromisslosen Selbstverwirklichung bereichern könnte, hält uns von verbindlichen Statements ab.

Darüber hinaus sind sie mit Kompromissen und Anstrengungen verbunden, die wir am liebsten vermeiden möchten.

Dabei ist ein verbindliches „wir gehören zueinander“ für eine gut funktionierende Beziehung essenziell. Fragen wie: „Wer bin ich eigentlich für den anderen? Will er oder sie mich wirklich? Kann ich mich auf ihn oder sie verlassen, wenn es ernst wird?“ bleiben unbeantwortet und erzeugen mindestens in einem der beiden Partner ein gewisses Unwohlsein. Hinter dieser vielleicht altmodisch wirkenden Vorstellung der Verbindlichkeit verbirgt sich ein zeitloses, tiefes Bedürfnis des Menschen: das Bedürfnis nach Bindung und Sicherheit.

Der Wunsch nach einer zuverlässigen Bindung spielt bereits in unserer Kindheit eine wichtige Rolle.

In dieser erlebten Abhängigkeit benötigen wir Bezugspersonen, die sich kontinuierlich, sensibel und verlässlich um uns kümmern. Trotz aller Autonomie, die wir uns als Erwachsene wünschen, sind wir zutiefst auf andere angewiesen. Denn autonom sein bedeutet nicht autark zu sein. Um uns selbst als liebenswert und wichtig zu erleben, brauchen wir Beziehungen, in denen wir eingebunden sind und das Gefühl haben für jemanden „einzig“ am wichtigsten zu sein. Verbindlichkeit kann zwar keine Garantien ausstellen, aber sie stellt eine wichtige Grundlage für eine dauerhafte Liebe dar.

 

Quellenhinweis: Liebe auf Dauer, was Partnerschaft lebendig hält. Jellouschek, Hans; Verlag Herder GmbH; Freiburg im Breisgau, 2009. 4. Auflage 2013.

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Kategorie: Partnerschaft, Beziehung, Beziehung stärken, Kommunikation, Liebe, Paartherapie Stichworte: Liebe braucht Verbindlichkeit, Verbindlichkeit, Verbindlichkeit in Beziehungen

Checkliste für die Liebe? Zu hohe Ansprüche, ein k. o. für zukünftige Beziehungen

31. Juli 2019 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Auf der Suche nach dem perfekten Partner haben viele Frauen und Männer eine konkrete Vorstellung davon, wie das Traumgegenüber zu sein hat.

Im Idealfall ist der perfekte Match intelligent, beruflich erfolgreich, sportlich und gut aussehend. Vielleicht ist man bereit ein paar Abstriche beim Musikgeschmack zu machen; alle anderen Kriterien sollten aber möglichst erfüllt werden. Aber woher kommt diese hohe Anspruchshaltung eigentlich, und wie wichtig ist es wirklich an diesen Kriterien festzuhalten, um einer langfristigen und glücklichen Partnerschaft den Weg zu ebnen?

In einer digitalisierten Welt, in der das Leistungsstreben der Gesellschaft sein bisheriges Maximum in der Geschichte der Menschheit erreicht hat, ist es nicht verwunderlich, dass wir auch in der Liebe nach einem Partner mit hohem Marktwert suchen.

Immer höher, schneller und besser… geprägt von dieser Mentalität muss auch unser Gegenüber wettbewerbsfähige Eigenschaften mitbringen, die unseren sozialen Status steigern. Im Laufe unseres Beziehungslebens machen wir zudem viele prägende Erfahrungen. Und wie nicht anders zu erwarten, befinden sich darunter auch negative Gefühle und Erlebnisse, die wir in zukünftigen Partnerschaften vermeiden wollen, sodass die Anforderungsliste an einen potentiellen Partner mit zunehmendem Alter wächst. Oft beabsichtigen wir mit diesen Ansprüchen also schlichtweg eine weitere Enttäuschung zu verhindern und weichen daher nicht von ihnen ab. Mit diesem Filter vor Augen suchen wir nach dem perfekten Partner.

Doch ist der vermeidlich perfekte Partner auch der richtige Partner für uns?

Auf der suche nach den richtigen Partner ist es notwendig sich unter anderem darüber klar zu werden, welcher Beziehungstyp man ist und wie die Beziehung gestaltet sein soll. Es ist wichtig sich die Frage zu stellen, welche von den zu erfüllenden Kriterien tatsächlich relevant für eine Partnerschaft sind und von welchen man ablassen sollte, da sie bei der Suche nach dem passenden Gegenüber nicht mehr hilfreich sind sondern hinderlich werden. So gaben laut der Elite Partner Studie aus 2019 „So liebt Deutschland“ 60 % der Frauen an, dass das Posten von „peinlichen Dingen im Internet“ zu einem ihrer Hinderungsgründe für eine Beziehung zählte.

Halten wir an einer utopischen und unrealistischen Checkliste fest, wird man vielleicht nicht enttäuscht, bleibt aber auch mit großer Wahrscheinlichkeit alleine.

Die Elite Partner Studie zeigte, dass knapp jedes zweite zufriedene Paar in Deutschland seine Ansprüche über Bord geworfen hat und heute froh darüber ist. Zusammenfassend bedeutet dies nicht, dass man alle seine Vorstellungen und Werte vergessen soll, um offen für den richtigen Partner zu sein. Schließlich gibt es Lebenskonzepte wie der Wunsch nach Kindern, die nicht alle teilen und durchaus als Ausschlusskriterium zweckmäßig sind. Das Ergebnis der Studie zeigt aber, dass es manchmal ganz gut sein kann von unwichtigen Ansprüchen Abstand zu nehmen, um dadurch die Möglichkeit zu schaffen, einen Partner zu finden, mit dem man gemeinsam wachsen kann. Denn das ist es, worauf es letztlich ankommt.

 

Quellen:
Elite Partner Studie 2019. So liebt Deutschland.
WELT online. Wenn zu hohe Ansprüche die Liebe verhindern.

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet

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Kategorie: Liebe, Beziehung, Beziehung stärken, Kommunikation, Paartherapie, Partnerschaft

Wie stressiger Alltag unsere Beziehung beeinflusst

10. Juli 2019 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Durch die digitalisierte Arbeitswelt steigt der Stresspegel in unserer Gesellschaft kontinuierlich an: häufig fühlen wir uns genervt, gehetzt oder sogar zeitweise ausgebrannt.

Der vorgezogene Abgabetermin auf der Arbeit, die nervige Schwiegermutter oder der ungelöste Konflikt mit dem Nachbarn, all das kann Stress erzeugen. Dabei reichen oft die Kleinigkeiten im Alltag, die sich im Laufe des Tages anhäufen und in ihrer Summe zu einer großen Belastung werden.
Erhöhte Anforderungen an Flexibilität und permanente Erreichbarkeit leisten ihren Beitrag im vollen Umfang. Da liegt es nahe, dass ein starkes Stressempfinden und ein hoher Anspannungsgrad die Qualität der Partnerschaft nicht unberührt lassen. Wenn das Abschalten in den eigenen vier Wänden plötzlich schwer fällt, die Gedanken überwiegend bei der Arbeit sind oder um ungelöste Baustellen kreisen, reduzieren sich unsere kognitive Ressourcen für andere relevante Bereiche, z.B. das Beziehungsleben. Neben der gereizten Stimmungslage haben wir also keine Energie mehr, um uns mit den Empfindungen und Gedanken des Partners zu beschäftigen. Es mangelt an Motivation, ein Gespräch zu führen oder Empathie für die Situation des Partners auszudrücken.

Stattdessen passiert es schnell, dass der verspürte Frust in der Beziehung abgeladen wird, es häufiger zu Kritik und Vorwürfen kommt, die zu Streit oder Rückzug führen.

Selbst eine sonst stabile, gut funktionierende Partnerschaft kann unter diesen Bedingungen ins Wanken geraten. Schleichend stellt sich eine negative Grundstimmung ein, die die Beziehung irgendwann dominiert. Laut den Ergebnissen der Längsschnittstudie von Guy Bodenmann schadet Stress dem Beziehungsleben: chronisch überlastete Paare bewerteten ihre Beziehung wesentlich schlechter als weniger beanspruchte Paare. Das Trennungsrisiko ist in solchen Fällen zudem deutlich erhöht. Doch ist man diesem Schicksal in einer beschleunigten Welt mit all ihren Stressfaktoren einfach hilflos ausgeliefert? Was können Paare tun, damit die Beziehungsqualität nicht unter dem Alltagsstress leidet? Zunächst einmal ist es wichtig mithilfe einer eigenen Inventur festzustellen, wo die persönlichen Prioritäten liegen: ist jede Messlatte, die man sich gesetzt hat, realistisch erreichbar oder erzeugt sie in der Tat nur weiteren Stress? Ist das 2. Ehrenamt wirklich notwendig? Reichen manchmal nicht auch 80 %, um einen guten Job zu erledigen? Muss es wirklich das neueste Modell sein? Unnötige Belastungen zu reduzieren und klare Grenzen zu setzen ist ein guter Anfang, um Stress präventiv vorzubeugen.

In der Beziehung selbst ist es trotz reduzierter kognitiver Ressourcen wichtig, sich Zeit für den Partner zu nehmen.

Anstatt auf dem Sofa vor der Lieblingsserie zu versinken, sollte die Zeit für einen regelmäßigen Austausch genutzt werden. Dieser ermöglicht den sogenannten dyadischen Stressabbau, der dabei hilft Anspannung zu verringern. Dafür genügt es dem Partner aktiv zuzuhören, sich über sein Innenleben zu informieren, aber auch von den eigenen Erlebnissen, Bedürfnissen oder Sorgen zu berichten – ganz ohne Kritik oder implizite Vorwürfe. Im Zentrum stehen hier Aufmerksamkeit und Empathie. Täglich 30 Minuten zu investieren, kann ein gutes Ritual für die Beziehungspflege sein, die gerade in stressigen Zeiten umso wichtiger ist. Im Idealfall kann die Partnerschaft dann eine Entlastung für beide darstellen. Eine Auszeit aus dem stressigen Alltag anstatt ein Teil dessen.

Quelle: Psychologie heute, 46. Jahrgang, Heft 8, August 2019

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet

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Kategorie: Paartherapie, Beziehung, Beziehungskrise, Gründe für eine Beziehungskrise, Überlastung

Sexuelle Probleme in der Beziehung – Störungen der männlichen Sexualität begegnen

8. Mai 2019 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

In vielen Kulturkreisen wird Männlichkeit mit dem Bild des stets potenten Mannes gleichgestellt, der immer bereit ist das Verlangen der Partnerin oder des Partners zu erwidern.

Es scheint als selbstverständlich zu gelten, dass der Mann von Natur aus mehr Lust verspürt als die Frau und somit auf jede sexuelle Avance reagiert. Zudem herrscht in den meisten Köpfen die Vorstellung, dass Mann in jedem Geschlechtsakt zum Höhepunkt kommt oder aber der sexuelle Akt für den Mann erst mit dem Orgasmus beendet ist.

Diese Annahmen können bei vielen Männern zu einer Art Leistungsdruck führen.

Nicht zuletzt weil die Simulation des Höhepunkts anders als bei der Frau sofort auffallen würde. Sie stehen unter dem Druck jederzeit funktionieren zu müssen, um Partnerin oder Partner nicht zu enttäuschen. Die Angst vor dem Versagen und später die Angst vor der Angst selbst können zu sexuellen Funktionsstörungen und mangelndem Verlangen führen, welche als Verweigerung des Körpers verstanden werden.

In der Paar- oder Sexualtherapie wird im Falle sexueller Probleme in der Beziehung bevorzugt mit Einzelgesprächen begonnen. Eine relevante Frage kann beispielsweise sein, welche Funktion die aufgetretene Störung hat? Dieser Frage wird in der Therapie nachgegangen, um herauszufinden, ob die Dysfunktion durch Angst vor mangelhafter Performance hervorgerufen wird oder ob es sich um eine Reaktion des Körpers auf Interaktionsprobleme in der Beziehung handelt.

Ein Einzelsetting in der Paartherapie bietet Raum für das Erkunden der eigenen Bedürfnisse und Wünsche ohne Einflussnahme des Partners.

Dennoch ist ein Partnersetting unumgänglich, um die erkannten Bedürfnisse in einem geschützten und vertrauensvollen Rahmen zu kommunizieren. In der Paartherapie lernt der Mann die Funktion der Störung zu verstehen, sich selbst und seine Bedürfnisse zu akzeptieren und sich von kulturellen Mythen („Der stets potente Mann“ bspw.), die das Selbstbild beeinflussen und Scham oder Angst auslösen, zu distanzieren. Letztlich erlernt das Paar gemeinsam die eigene Lust selbstbestimmt zu entdecken und die Bedürfnisse des jeweils anderen zu respektieren.

(Quellenhinweis: Reinhard Maß/Renate Bauer: Lehrbuch Sexualtherapie, Klett-Cotta Verlag, Stuttgart, 2016.)

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet

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