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Aktuelle Seite: Start / Archiv für Beziehungskrise

Beziehungskrise

Wenn zu hohe Erwartungen die Beziehung belasten

31. Mai 2017 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Wird der Partner am Anfang einer Beziehung auf ein Podest gehoben und idealisiert führt das oft zu einer unwillkürlich hohen Erwartungshaltung. Der Partner soll Seelenverwandter, perfekter Liebhaber und bester Freund zugleich sein, mit einem durch dick und dünn gehen und mit dem eigenen sozialen Umfeld gut zurechtkommen. Diese Haltung schürt bewusst oder unbewusst unrealistische Erwartungen und Ansprüche an den Partner, die verständlicherweise nur enttäuscht werden können.

Bilden sich dann scheinbar unüberbrückbare Konflikte, kann der Weg zu einem Paartherapeuten sinnvoll sein.

Hat ein Beziehungspartner zum Beispiel das Bedürfnis nach durchgängigem Kontakt mit dem Liebsten, möchte sozusagen mit ihm verschmelzen, kommt es oft zum Streit wenn der Andere sich etwas distanzieren möchte. Der Bindungsbedürftige fühlt sich dann vor den Kopf gestoßen und zurückgewiesen.

Da Erwartungen nicht per se schlecht sind sondern gewöhnliche Alltagsmotivatoren, ist es nicht das Ziel einer Paartherapie die Erwartungen an den Anderen möglichst niedrig zu halten, sondern es gilt vielmehr zu überprüfen ob diese realistisch sind.

Zwischenmenschliche Enttäuschungen sind besonders für anspruchsvolle Personen schwer zu verkraften. Bei eben jenen schwingt eine starke Unsicherheit darüber mit, ob sie der Partner überhaupt als liebenswert empfindet. Zeigt der Partner in solchen Situationen, dass ihm auch andere Menschen wichtig sind, kommt es oft zu starken Eifersuchtssituationen.

Ein Ziel in einer Paartherapie ist es Distanz zu den Erwartungen aufzubauen. Dies gelingt am besten auf einer humorvollen Ebene, da dadurch verhindert wird, dass das Gesagte vom Partner wie ein Vorwurf aufgenommen wird. Es muss letztendlich deutlich werden, dass beide Seiten Erwartungen haben, die jeweils nicht zur völligen Zufriedenheit des Partners erfüllt werden können. Zudem ist es wichtig den eigenen Erwartungen mit Humor zu begegnen und diese zu analysieren. Es kann sinnvoll sein herauszufinden wieso man diese Ansprüche entwickelt hat. Eine wichtige Voraussetzung für die Reduktion zu hoher Ansprüche ist die Konfrontation mit dem eigenen Schwarz-Weiß-Denken und den damit verbundenen Erwartungen. Wird man jedes Mal sauer, wenn der Partner sich abends alleine mit Freunden verabredet, könnte man sich zum Beispiel auf einen Kompromiss einlassen, indem man abwechselnd etwas gemeinsam unternimmt und dem Partner gleichzeitig festgelegte Freiräume zuspricht. Es muss dem eifersüchtigen Partner hier klar werden, dass die Freiräume nichts mit der Loyalität gegenüber der Beziehung zu tun haben und dass der Andere ihn dadurch nicht weniger liebt. Vielmehr führt das Aufbrechen solcher zwanghaft engen Beziehungen zu einer Festigung der Bindung zwischen den Partnern. Schlussendlich sollte das Paar durch eine Paartherapie zu der Erkenntnis gelangen, dass jeder seine Stärken und seine Schwächen hat und dass nur durch gegenseitige Wertschätzung und realistische Erwartungen, auf eine harmonische Beziehungsebene hingearbeitet werden kann.

 

Quellenhinweis: Redaktion MVZ Köln für Psychotherapie GmbH Odendahl & Kollegen 

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Aktuallisiert: 16.08.2017

Kategorie: Beziehung, Beziehungskrise, Gründe für eine Beziehungskrise, Kommunikation, Paartherapie, Partnerschaft Stichworte: Beziehung, Freiraum, Liebe, Loyalität, Paartherapie

Eifersucht – Ein Geben und Nehmen

2. Februar 2017 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Die Eifersucht ist eine Emotion, die in Beziehungen fest verankert ist. Die meisten Menschen waren schon einmal eifersüchtig, weil ihr Partner etwas getan hat womit man nicht einverstanden war. Auch in der Paartherapie ist die Eifersucht oft ein Thema. Sie kann Vorteile haben, sie kann aber auch sehr zerstörerisch wirken auf eine Beziehung zwischen zwei Menschen. Vor Allem dann, wenn sie nicht fundiert ist. Generell ist die Eifersucht aber in uns Menschen tief verwurzelt, sie hat einen evolutionären als auch einen erzieherischen Hintergrund. In diesem Text soll auf das Konzept der Eifersucht ein bisschen stärker eingegangen werden um einen Überblick über das Konzept und seine Ausmaße zu bekommen.

Eifersucht ist eine komplexe Emotion, vor allem weil es schwierig ist sie abzugrenzen. Generell kann man sagen, dass die Eifersucht sich primär auf die Verlustangst bezieht. Man möchte nicht, dass der Partner sich von einem trennt für jemand anderes. Dabei ist es auch oft irrelevant, ob der Partner tatsächlich einen Grund zur Eifersucht gibt. Denn Eifersucht setzt sich aus verschiedenen Empfindungen zusammen: Darunter Scham, Wut, Angst und Trauer. Scham, weil man den Partner an eine dritte Person verlieren könnte und dadurch annimmt, dass diese Person besser sei als man selbst. Das Selbstwertgefühl bei Menschen die unter starker Eifersucht leiden ist oft eingeschränkt. Viele Menschen verspüren Wut, weil sie sich verraten fühlen vom Partner und den Vertrauensbruch, der eventuell überhaupt nicht stattfindet, nicht nachvollziehen können. Angst empfinden viele Menschen, die eifersüchtig sind, weil sie sich fürchten zurückgelassen zu werden und alleine zu sein. Trauer empfinden viele dann, weil sie das Gefühl haben, dass man sich in seinem Partner getäuscht hat und sich emotional zu sehr an diesen gebunden hat. Dies sind mitunter die Hauptempfindungen, welche bei der Eifersucht zentral stehen. Die Eifersucht und der Neid sind zwei Emotionen, welche sich stark ähneln. Manch einer könnte fragen wo der Unterschied zwischen diesen beiden Emotionen denn liege. Der grundlegende Unterschied zwischen diesen beiden Emotionen ist, dass man bei der Eifersucht versucht etwas an sich zu halten/binden was schon zu einem gehört. Der Neid ist vor allem bezogen auf Dinge die man gerne hätte, aber noch nicht hat.

Eifersucht wird generell nicht als Problem angesehen. In vielen Beziehungen ist Eifersucht in Maßen auch ein Zeichen, dass man dem Partner wichtig ist. Wenn jemand in der Woche vier Mal alleine ausgeht, dann ist etwas Eifersucht nichts übertriebenes, falls es dem Partner jedoch komplett egal ist, dann kann man an der Ernsthaftigkeit der Beziehung schon noch zweifeln. Auf der anderen Seite gibt es auch krankhafte Eifersucht, als Othello-Syndrom betitelt nach dem Shakespeare Drama, in welchem Othello seine Geliebte im Endeffekt ermordet, weil er alles was sie sagt als Beweis ihrer Untreue ansieht. Solche Fälle gibt es leider auch im echten Leben und sind nicht nur Teil eines fiktiven Theaterstücks. Generell ist die Eifersucht ein Thema, welches in vielen klassischen und auch modernen Theaterstücken, Filmen und auch in der Realität als Hauptmotiv für Konflikt steht. Für viele Menschen gilt die Eifersucht als Charakterschwäche und mangelndem Selbstbewusstsein. Studien belegen auch, dass in Beziehungen oft die weniger attraktive Person für gewöhnlich eifersüchtiger ist, als der Partner. Das ist auch logisch, denn für jemanden der in einer Beziehung mit einer objektiv attraktiveren Person zusammen ist, hat mehr zu verlieren. Die Wahrscheinlichkeit einen Partner zu finden, der ähnlich ist wie der jetzige ist geringer. So argumentiert ist es natürlich logisch um anzunehmen, dass die Eifersucht eine Charakterschwäche sei. Jedoch geht es bei, wie so vielen Dingen im Leben, hierbei vor Allem um das Ausmaß der Eifersucht und wie sehr es die Partnerschaft belastet.

Ein weiterer interessanter Aspekt der Eifersucht ist, dass es ein universelles Problem ist. Es ist also nicht kulturell abhängig davon ob jemand eifersüchtig ist oder nicht. Das Einzige was kulturell beeinflusst ist, ist ob, und, in welchem Ausmaß die Empfindungen nach außen hin zum Vorschein kommen. In südamerikanischen Staaten zum Beispiel ist ein Streitgespräch, welches auf Eifersucht basiert, in den meisten Fällen etwas lauter als in Ost-asiatischen Kulturkreisen.

Eifersucht ist zum Teil genetisch bedingt. So kann man in Zwillingsstudien feststellen, dass ungefähr ein Drittel der Eifersucht auf genetische Disposition zurück zu führen ist. Das bedeutet zwar, dass zwei Drittel bedingt sind durch die Umwelt. Jedoch heißt es auch, dass die Eifersucht in der natürlichen Selektion einen positiven Faktor darstellt. In der traditionellen Rollenverteilung erscheint es auch sinnvoll, dass Eifersucht ein positiver Faktor ist. Im Allgemeinen ist für Frauen ein emotioneller Betrug, also wenn der Mann eine emotionelle Bindung zu einer anderen Frau eingeht in der Regel schlimmer, als ein einmaliger sexueller Betrug. Evolutionär lässt sich das gut erklären, vor dem Hintergrund, dass eine Frau früher sehr auf den Mann angewiesen war um den Nachwuchs versorgen zu können. Es ist unwahrscheinlich, dass ein Mann seine Frau für eine dritte Person verlassen würde nur aufgrund einer sexuellen Beziehung. Darum ist es für Frauen auch heute noch einfacher mit sexuellen Betrug umzugehen, als mit emotionellen Betrug. Für Männer ist diese Situation umgekehrt. Eine emotionale Bindung zu einem anderen Mann ist weniger problematisch als eine sexuelle. Denn falls der Mann ein Kuckuckskind großzieht verbreitet er nicht seine Gene und hat dementsprechend sein biologisches Ziel verfehlt. Für die Frau ist das natürlich nicht von Relevanz, ihre Gene hat sie verbreitet, so oder so. Unabhängig davon, ob der Mann seine Gene noch anderswo verbreitet oder nicht. Vor diesem Hintergrund ist Eifersucht also ein valides und effektives Mittel um sicher zu gehen, dass die eigenen Gene verbreitet werden können und der Nachwuchs überlebt. Vieles an Eifersucht ist jedoch auch an den Erziehungsstil der Eltern gekoppelt. Kinder die genügend Nähe und Zuneigung von ihren Eltern erfahren haben sind in der Regel weniger Eifersüchtig, als Kinder von Eltern mit einem distanzierten Erziehungsstil.

Im Allgemeinen ist die Eifersucht aber nicht automatisch eine schlechte Emotion, auch wenn sie von den meisten Menschen als solche angesehen wird. Sie hat, wie schon angesprochen, einen evolutionären Hintergrund und auch auf die Umwelt bezogen macht es Sinn, dass einige Menschen mehr oder weniger Misstrauen hegen als andere.

Die Eifersucht kann hilfreich sein, denn sie erhöht unsere Aufmerksamkeit und kann helfen uns vor Situationen zu schützen, die schlechte Konsequenzen für einen haben könnten.

In der Paartherapie ist Eifersucht manchmal auch ein wichtiges Thema, dass Bearbeitung benötigt. Es ist dabei wichtig um erst einmal zu verstehen, ob die Eifersucht eine Konsequenz ist von früheren Geschehen, ob sie fundiert ist, oder eben ob nicht. Das kann sich problematisch gestalten, vor Allem dann, wenn der eine Partner einen Seitensprung oder emotionale Bindung zu jemand anderem nicht zugeben kann. Wenn die Eifersucht fundiert ist, weil es in der Vergangenheit einen  Vorfall gegeben hat, ist es einfacher über die Eifersucht mit dem Paar zu reden. In solchen Fällen geht es oft um Verhaltensmuster, die sich bei beiden Partnern festgefahren haben. Die betrogene Partei findet es dabei schwierig dem Partner vollständig zu vertrauen. Man verfällt in Muster, welche zum Schutz dienen. Auf der gleichen Seite kann es für den Partner schwierig sein die alt eingesessenen Schemas, in diesem Fall Seitensprünge, zu unterbinden. In der Paartherapie können diese Verhaltensmuster offen gelegt werden und es können ihnen Möglichkeiten gegeben werden, wie sie nicht weiter in die gleichen Verhaltensmuster verfallen.

Falls Sie das Gefühl haben, dass Eifersucht ihr Leben bestimmt, dann zögern sie nicht bei uns einen Termin zu machen.

 

Quellenhinweis: Redaktion MVZ Köln für Psychotherapie GmbH Odendahl & Kollegen 

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Aktuallisiert: 16.08.2017

Kategorie: Paartherapie, Beziehung, Beziehungskrise, Gründe für eine Beziehungskrise, Partnerschaft Stichworte: Eifersucht, Evolution, Paartherapie

Wichtige Kriterien einer glücklichen und stabilen Beziehung

25. Dezember 2016 von Dipl. Psych. Helga Odendahl

Glückliche Beziehung, stabile Partnerschaft oder dauerhafte Liebe sind laut Umfragen immer noch die wichtigsten Ziele und gleichzeitig Herausforderung vieler Menschen. Eine langandauernde Partnerschaft streben die meisten Männer und Frauen an, jedoch gelingt es bei weitem nicht allen die Liebe aufrecht zu erhalten und dauerhaft miteinander glücklich zu sein. Mehr als jede dritte deutsche Ehe wird hierzulande nach etwa 15 Jahren geschieden. Nicht destotrotz schaffen es viele Paare, die aufkommenden Hürden zu überwinden und auf die Dauer eine glückliche und zufriedene Beziehung zu führen. Forscher unterschiedlichster verwandter Fachrichtungen treibt die Frage rum, wie sie es schaffen? Was machen diese Paare anders? Wie verhalten sie sich? Worauf achten sie, um auch noch nach Jahren mit der Beziehung zufrieden zu sein?

Die Untersuchungen von dem amerikanischen Psychologen John Gottman decken ein wichtiges Kriterium einer langfristig zufriedenen Beziehung auf: Die Kompetenz des Paares Konflikte auszutragen. Wer lange in einer Beziehung lebt, wird zwangsläufig früher oder später mit Konflikten und streitigen Auseinandersetzungen konfrontiert. In langandauernden Beziehungen wird häufig über den Umgang der Partner miteinander, die Erziehungspraktiken und über sonstige Aufgabenteilungen gestritten. Die scheinbar alltäglichen und banalen Anlässe können aber auch sehr heftige Debatten entzünden und sich auf die Zufriedenheit und das Glück von Paaren auswirken. In der Paartherapie haben die Betroffenen die Möglichkeit ihre Konfliktdynamik näher zu analysieren und die vier typischen Verhaltensweisen in Konfliktsituationen, die besonders destruktiv und gefährlich sind, herauszufinden. Die Forscher haben nämlich herausgefunden, dass für das Fortbestehen und die Qualität einer Beziehung gar nicht die Lösung eines Konflikts oder das Resultat eines Streits relevant ist sondern die Art und Weise, wie Konflikte zwischen den Partnern ausgetragen werden. Wer beispielsweise das eigene Anliegen in Form eines Vorwurfs anbringt, – wie zum Beispiel: „Nie räumst du auf. Schon wieder hast du keine Zeit“ – riskiert eine Eskalation des Konfliktes. Wenn das einer Ihrer Hauptprobleme in der Beziehung ist, seien sie guter Dinge. Zwar sind die Konfliktdynamiken schwer zu verändern aber eben nicht unmöglich. Eine weitere destruktive Art auf Konflikte einzugehen kann die rechtfertigende Art sein, also wenn die Partner auf Kritik nur mit Rechtfertigung und Verteidigung reagieren. Dieses Konfliktmuster kann zu einem Teufelskreis von Angriffen und Gegenangriffen kommen. Nicht selten werden die Partner dabei verbal übergriffig und zeigen auf diese Weise Verachtung füreinender. Abwertende Angriffe oder Bemerkungen sind Gift für eine dauerhafte und glückliche Beziehung. Was jedoch nicht bedeuten soll, dass die Paare dem Streit aus dem Weg gehen sollen. Das Ignorieren oder einfaches Weggehen aus der akuten Streitsituation oder sich demonstrativ verweigern an einem Streitgespräch weiter Teil zu haben, destabilisiert auf die Dauer die Beziehung.

Paare, die in einer langfristig glücklichen Partnerschaft sind, schaffen es diese konfliktfördernde Verhaltensweisen zu vermeiden. Diese Paare entwerten einander nicht während eines Streites, im Gegenteil, sie signalisieren Verständnis und belehren nicht den anderen. In der Paartherapie erleben die Therapeuten häufig, dass einer der Partner den anderen zu belehren oder zu erziehen versucht. Die Ernte einer solchen Kommunikationsweise ist in der Regel bittere Gegenwehr. Wer die konstruktive Kommunikationskompetenz beherrscht, hat schon mal einen großen Vorteil. Paare, die eine stabile Beziehung führen, können noch mehr. Sie schaffen es zu erkennen, wann eine Auseinandersetzung aussichtslos ist und wann es an der Zeit ist den Streit zu unterbrechen, weil es zum Beispiel destruktiv wird. Außerdem verschwenden diese Paare nicht ihre ganze Energie darauf alle Differenzen auszuräumen. Sie praktizieren viel mehr eine akzeptierende Haltung, schrauben auch mal eigene Ansprüche zurück oder nehmen die Meinungsverschiedenheit des anderen auch an und können auf diese Weise ihren eigenen Horizont erweitern.

Ob in der Beziehung viel diskutiert wird oder nicht, in jedem Fall ist ein wertschätzender Umgang für eine stabile Beziehung von großer Relevanz und stellt einen der wichtigsten Kriterien für eine langandauernde und glückliche Partnerschaft dar. Wertschätzender Umgang miteinander meint aber nicht nur den gegenseitigen Respekt und die Achtung voreinander in einer Konfliktsituation sondern eine Grundhaltung in der Beziehung, die in jeder Lebenslage praktiziert wird. Eine wertschätzende Haltung ist besonders für langanhaltende Beziehungen eine wichtige Voraussetzung, denn auf diese Weise schaffen die Paare es ihre Liebe zu vertiefen und ihre Beziehung auf dem Nährboden von Nähe und Vertrauen aufzubauen. Wertschätzung ist der Schlüssel zur stabilen Beziehung. Am Anfang einer Partnerschaft stehen die Leidenschaft und die Verliebtheit im Vordergrund. Frisch Verliebte nehmen ihre Umwelt und vor allem ihren Partner durch eine rotarose Brille wahr. In dieser Phase konzentrieren sich die Paare stark aufeinander und blenden dabei ihre Umwelt bis zu einem gewissen Grad aus. Die Partner gehen in einem Übermaß auf die Bedürfnisse des anderen ein und verbringen möglichst jeden Moment miteinander. Diesen Ansprüchen kann auf die Dauer keiner genügen. Mit der Zeit – in der Regel nach ein bis zwei Jahren – werden auch die schwierigen und unliebsamen Eigenschaften des Partners sichtbar. Eine Ernüchterung ist dabei häufig nicht zu vermeiden. Wichtig an dieser Stelle ist der Umgang mit der sich verändernden Beziehung. Wenn die Paare dann nach wie vor die Partner und die Beziehung mit der Idealvorstellung der ewig andauernden Leidenschaft vergleichen, hat dies häufig zur Folge, dass sie sich trennen, weil die Leidenschaft der Verliebtheitsphase häufig vermisst wird. Leidenschaft wird jedoch in dem Maß empfunden, in dem auch die Nähe und Intimität zunimmt. Von dem ersten Kontakt über die erste Umarmung und den ersten Kuss bis hin zur sexuellen Begegnung nimmt sowohl die Intimität als auch die dabei entstehende Leidenschaft und Hingabe zu. Kennen sich die Partner schon länger, erleben die Betroffenen keinen signifikant größeren Zuwachs an Intimität mehr und spüren dann auch berechtigterweise, dass die Leidenschaft, das Kribbeln und das sexuelle Begehren abnehmen.

Um trotzdem eine langfristige glückliche Beziehung zu führen und diese scheinbar demoralisierende Phase in der Beziehung zu überwinden, können Paare ihre Erwartungshaltung an die Beziehungsgestaltung und –veränderung anpassen. Genau das machen die Paare, die auch längerfristig zufrieden mit ihrer Beziehung sind. Paare mit realistischer Erwartungshaltung gehen nicht davon aus, dass jede Begegnung Herzklopfen verursachen muss, auch die schwierigen Eigenschaften des Partners werden nicht versüßt oder idealisiert, sondern bis zu einem gewissen Grad akzeptiert. Diese Paare lieben sich nicht nur, sie werden richtige Partner, unterstützen und helfen sich gegenseitig, können sich aufeinander verlassen und genießen eine vertrauensvolle Nähe. Paare, die diese Herausforderung schaffen und über die Verliebtheitsphase hinaus eine glückliche und zufriedene Beziehung aufrechterhalten können, sind nicht nur ein Liebespaar sondern einander auch gute und enge Freunde. Dieser Umstand trägt auch dazu bei, Krisen gemeinsam und konstruktiv zu meistern, denen Paare in einer langjährigen Beziehung unvermeidlich begegnen. Tiefgreifende Liebe, die von Wertschätzung geprägt ist, stellt einen wichtigen Faktor für die Bewältigung von gemeinsamen oder individuellen Lebenskrisen dar. Natürlich spielt die Sexualität und Intimität in der Partnerschaft auch eine wichtige und zentrale Rolle. Die Liebe und Hingabe sollte auch in langjährigen Beziehungen nicht zum Erliegen kommen. Genau das ist häufig die Herausforderung in langandauernden Beziehungen. In der Paartherapie wird gemeinsam mit dem Therapeuten häufig genau daran auch gearbeitet. Paare werden angehalten, sich an die aufregenden schönen Ereignisse aus ihrer Beziehung zu erinnern, um die Liebe zu beleben. Ganz konkret wird den Paaren empfohlen regelmäßige und aufregende Unternehmungen zu wagen, um die Leidenschaft erneut zu entfachen. Häufig berichten die Paare, dass sie auf diese Wiese ganz neue Seiten an dem Gegenüber entdecken und sich so wieder neu kennenlernen, fernab von der alltäglichen Routine. Auch als Individuum erfahren sie in einer Paartherapie, wie wichtig Autonomie und Selbstvertrauen auch für die Beziehung ist. Sich in Selbstliebe zu üben, scheint für die Liebe langfristig nützlicher zu sein.

 

Quellenhinweis: Redaktion MVZ Köln für Psychotherapie GmbH Odendahl & Kollegen 

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

Aktuallisiert: 16.08.2017

Kategorie: Beziehung, Beziehung stärken, Beziehungskrise, Empathie, Kommunikation, Liebe Stichworte: glückliche Beziehung, Liebe, Paartherapie, Wertschätzung

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