Beziehungen sind unterschiedlich, vielfältig, bunt und nicht immer nachvollziehbar. Dinge, die für ein Paar normal erscheinen, sind für ein anderes Paar wiederum fremd und merkwürdig. Einen großen Anteil an dieser wahrgenommen Unterschiedlichkeit in Beziehungen haben verschiedene Liebesstile, die in unterschiedlichen Stadien von Beziehungen vorherrschen. In einer Paartherapie ist es wichtig zu erläutern, in welcher Phase man sich befindet, oder ob man sich in einem Übergang zu einem anderen Liebesstil befindet. Oft können Spannungen dadurch entstehen, dass der Übergang zu einem anderen Beziehungsstil, mit fortlaufender Beziehung, verwirrend erscheint oder auch, weil der eine Partner den Übergang schon vollzogen hat, der andere aber noch nicht. Dadurch können Spannungen und Konflikte entstehen, die wiederum schwierig aufzulösen sind, weil diese Realisierung für beide Partner natürlich schwierig nachvollziehbar ist. Generell wird zwischen drei verschiedenen Stilen unterschieden.
Der erste Stil, die leidenschaftliche Liebe, wird durch eine sehr intensive emotionale und physiologische Komponente sowie starker sexueller Anziehung charakterisiert. Der Partner wird oft idealisiert, man möchte immer beim Partner sein und möglichst viel Zeit mit ihm verbringen. Diese Art der Liebe ist für gewöhnlich sehr kurzlebig und kommt daher meistens in Beziehungen vor, die noch neu und frisch sind.
Der zweite Liebesstil, die romantische Liebe, wird vor allem durch die Wertschätzung der anderen Person, durch Zuneigung und Vertrauen gekennzeichnet. Der Hauptpunkt, der bei vielen Beziehungen, die sich in einer romantischen Liebe befinden, vorherrscht, ist Intimität. Beziehungen, die sich lange in einer romantischen Liebe befinden, schließen oft den Entschluss zur Heirat.
Der dritte Liebesstil, die kameradschaftliche Liebe, wird vor allem charakterisiert durch Vertrauen in den anderen und dem Gefühl, dass man sich öffnen kann. Sex spielt eine sekundäre Rolle in solchen Beziehungen. Merkmale, wie die der Akzeptanz und Toleranz stehen an erster Stelle. Die kameradschaftliche Liebe ist vorherrschend in Beziehungen, die schon lange andauern.
Konflikte können nun, anhand der drei Liebesstile entstehen, wenn der eine Partner zum Beispiel das Gefühl hat, dass die Veränderung (wie z.B. den Übergang von einer leidenschaftlichen zu einer romantischen Liebe) ein schlechtes Zeichen für die Beziehung ist. Veränderungen sind für Menschen, im allgemeinen oft beängstigend, wodurch in einer Beziehung dann auch Konflikte entstehen können. Der andere Partner zum Beispiel, welcher sich schon in einem romantischen Liebesstil befindet, kann die Aufregung dann oft nicht nachvollziehen, denn für ihn ist die Auffassung, dass etwas in der Beziehung nicht stimme, nicht richtig. Dadurch können Spannungen entstehen, welche problematisch sein können, weil beiden Partnern oft nicht bewusst ist, dass der Übergang in einen neuen Liebesstil manchmal verwirrend sein kann. Eine Paartherapie trägt zur Klärung bei und hilft den Paaren in der Veränderung der Beziehung eine neue Chance zu sehen.
Quellenhinweis: Redaktion MVZ Köln für Psychotherapie GmbH Odendahl & Kollegen
Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.
Aktualisiert: 16.08.2017