Der Einfluss Dritter auf die Partnerschaft
Auch wenn eine Partnerschaft grundsätzlich als Bindung zwischen zwei Menschen betrachtet wird, kann sie durch das Einwirken Dritter empfindlich gestört werden. Offensichtlich wird dies bei einem Seitensprung, doch auch weniger dramatische Einmischungen, wie das Einbeziehen von Freund*innen oder Verwandten, können problematisch werden. Es ist natürlich, sich bei anderen Personen Rat zu holen oder Sorgen über die Beziehung zu teilen, doch dabei sollten zwei Grundregeln beachtet werden, um die Entwicklung einer Dreiecksbeziehung zu vermeiden.
Grundregel 1: Direkte Kommunikation bewahren
Die erste und wichtigste Regel lautet, Kommunikation nicht über Dritte laufen zu lassen. Gerade in Konfliktsituationen, wenn die direkte Kommunikation schwierig oder emotional belastet ist, kann die Versuchung groß sein, eine außenstehende Person als Vermittler*in einzuschalten. Dies führt jedoch meist zu zusätzlichen Problemen: Entweder ist die vermittelte Person parteiisch oder gerät in einen Loyalitätskonflikt, was die Spannungen verstärken kann. Besonders relevant ist diese Regel bei getrennten oder geschiedenen Paaren mit geteiltem Sorgerecht. Hier sollte die Kommunikation – abgesehen von neutralen Informationen wie Terminen – niemals über das Kind erfolgen. Passiv-aggressive Botschaften oder Bemerkungen über den anderen Elternteil schaden nicht nur der Partnerschaft, sondern in erster Linie dem Kind selbst.
Grundregel 2: Rollentrennung wahren
Die zweite Regel, um tückische Dreiecksbeziehungen zu verhindern, betrifft die klare Trennung von Rollen. Dies bedeutet, dass jeder Partner*in die unterschiedlichen Rollen im Leben – z.B. als Elternteil, Ehepartner*in, Tochter/Sohn – klar voneinander abgrenzen sollte. Konflikte in einer Rolle sollten nicht in andere Bereiche der Beziehung übergreifen. Ein Streit zwischen Eltern und Kind sollte nicht in die Partnerschaft hineingetragen werden, und umgekehrt. Diese Rollentrennung lässt sich auch durch zeitliche und räumliche Abgrenzung fördern. So können Paare gezielt Zeit nur zu zweit verbringen, um die Partnerschaft zu pflegen und sicherzustellen, dass sie nicht ausschließlich von der Elternrolle bestimmt wird.
Paartherapie als Unterstützung bei der Einhaltung von Grenzen
Die Einhaltung dieser Grundregeln ist jedoch oft leichter gesagt als getan. Wenn es regelmäßig zu Schwierigkeiten bei der direkten Kommunikation oder der Rollentrennung kommt, kann Paartherapie hilfreich sein. Sie unterstützt Paare dabei, klare Prioritäten zu setzen und die Dynamik der Partnerschaft zu stärken, sodass Dritte keine übermäßige Rolle in der Beziehung einnehmen.
Quellenhinweis: Hudson, P., & O’Hanlon, B. (2008). Liebesgeschichten neu erzählen – Lösungsorientierte Paartherapie. Heidelberg: Carl-Auer
Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.
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