Studie zeigt: die Veränderungsmotivation ist ausschlaggebend
Oftmals wird hinterfragt, ob eine Paartherapie wirklich effektiv ist, und vorallem unter welchen Umständen sie Sinn macht, bzw unter welchen nicht. Als wichtigster Faktor wird, laut einer Online-Studie der WMM (Weber Marketing- und Marktforschung GmbH) mit über 900 Teilnehmern die Veränderungsmotivation der Paare beschrieben.
Wenn beide Partner, Partnerinnen an ihrer Beziehung arbeiten möchten und beide eine Therapie für sinnvoll erachten, liegen die Erfolgschancen der Verbesserung einer Beziehung bei 77%. Eine Paartherapie, in der nur einer der Partner, Partnerinnen eine Therapie als sinnvoll ertrachtet hatte, zeigte bei über 66% der Paare keine positiven bzw sogar negative Veränderungen.
Mehr Frauen als Männer ergreifen die Initiative
Interessanterweise sind es meistens Frauen, die eine Behandlung in Betracht ziehen und den ersten Schritt machen. In nur 10% der Fälle ist ein Mann der Initiator. Ungefähr 31% der Therpiesuchenden begaben sich von Anfang an gemeinsam in Therapie. Bei 15% schlugen Familie oder Freunde die Therapie vor.
Egal, wer der Initiatior ist: Für den Erfolg der Paartherapie ist es wichtig, dass dass beide Partner die Therapie wollen. Ebenso sollte es das gemeinsame Ziel sein, das Erleben der Paarbeziehung verbessern zu wollen. Ist die Bereitsschaft einmal da, würden sich 75% der Probanden nochmals für eine Paartherapie entscheiden.
Viele Faktoren haben Einfluss auf den Erfolg einer Paartherapie
Die Statistiken sind also nicht ganz eindeutig. Das liegt vorallem daran, dass Erfolgschancen und Erfolgsart von sehr vielen Faktoren abhängen. Es geht um das Paar, um den Therapeuten, die Therapeutin sowie um das Zusammenspiel der drei.
Wie schon erläutert, ist es schwierig, von einer erfolgreichen Therapie auszugehen, wenn einer der beiden Teile des Paares nicht daran interessiert ist. Ein Grund hierfür kann der Wunsch nach Trennung sein. Dieser Teil des Paares hat dann meistens bereits innerlich mit der Partnerschaft abgeschlossen, dies aber noch nicht kommuniziert.
Ebenso sind Situationen, in denen sich bei beiden ein so starkes destruktives Streitschema gefestigt hat, sehr schwierig zu unterbrechen, um zu einem Erfolg zu kommen, der langfristig die Beziehung geraderücken kann.
Auch der Therapeut hat einen massiven Anteil daran ob die Therapie zum Erfolg führt oder nicht. Es gibt viele Tabus, die Therapeuten beachten müssen.
Zu guter letzt ist es auch wichtig zu beachten, dass eine Beziehung nicht auf einmal wieder in Ordnung ist, wenn man die Therapie verlässt beziehungweise sie abschließt. Eine Beziehung, die problematisch verlaufen ist, benötigt sehr viel Zeit und Eigeninitiative sowie Aufwand um sie wieder geradezurücken. Wenn beide Partner dazu bereit sind und diesen Weg gehen möchten, dann ist es sinnvoll eine Therapie einzugehen.