Beziehungskrisen unter öffentlicher Beobachtung

Beziehungskrisen sind eine Herausforderung für jedes Paar. Steht die Partnerschaft jedoch in der Öffentlichkeit, wird die Bewältigung oft noch erschwert. Die Millionen Augen, die auf das Paar gerichtet sind, verstärken den Druck und helfen nicht, die Krise zu überwinden. Besonders intensiv ist der öffentliche Fokus bei Krisen, in denen die Öffentlichkeit glaubt, einen klaren Schuldigen zu sehen, wie etwa bei skandalösen Seitensprüngen. Doch was unterscheidet eine berühmte Ehe von der anderen? Warum scheitern manche Beziehungen, während andere gestärkt aus Krisen hervorgehen? Was trennt Paare wie Bill und Hillary Clinton von Charles und Diana?

Der Umgang mit Untreue: Ein Vergleich

Beide Ehen, die der Clintons und die von Charles und Diana, waren von langjähriger Untreue geprägt. Doch während Lady Diana auf die Affäre von Prinz Charles mit Camilla Parker Bowles irgendwann mit eigenen Affären reagierte, wählte Hillary Clinton einen anderen Weg. Beide Paare sahen sich großen Krisen gegenüber, doch die Eskalation folgte unterschiedlichen Mustern. Diana hatte gehofft, ihre Heirat mit Charles würde dessen Affäre beenden, während Hillary Clintons erste Reaktion war, die Untreue ihres Mannes während seiner Zeit als Senator zu ignorieren. In beiden Fällen stauten sich die Probleme über Jahre hinweg an, bis sie schließlich eskalierten. Während bei Charles und Diana der Bruch schleichend kam, wurde die Krise bei den Clintons mit der Enthüllung von Bill Clintons Affäre mit Monica Lewinsky plötzlich öffentlich.

In ihren Autobiographien schildern Bill und Hillary, wie sehr sie mit den Konsequenzen zu kämpfen hatten. Bill musste mit seinem öffentlichen Image und seinem schlechten Gewissen ringen, während Hillary schwer verletzt war und mit der Frage haderte, ob sie ihm je verzeihen könne. Beide suchten Hilfe bei ihrem Priester, was laut Hillary entscheidend für ihre Bewältigung war.

Im Gegensatz dazu verlief die Eskalation bei Charles und Diana graduell. Charles‘ Affäre war lange Zeit nicht öffentlich bekannt, und auch Dianas eigene Affären, die sie aus Einsamkeit und vielleicht auch Vergeltung begann, blieben zunächst Gerüchte. Das Paar hielt in der Öffentlichkeit weiter an der Fassade fest, doch privat entfernten sie sich zunehmend voneinander, bis eine Rettung der Ehe nicht mehr möglich war.

Lehren aus Krisenbewältigung in der Öffentlichkeit

Der entscheidende Unterschied zwischen diesen beiden öffentlichen Ehen liegt im Umgang mit den Fehltritten des anderen. Während Diana sich nach Jahren der Demütigung dazu entschied, es Charles gleichzutun, wählte Hillary Clinton einen anderen Weg. Sie ertrug den Schmerz, ohne Rache zu suchen, und arbeitete gemeinsam mit Bill daran, die Krise zu überwinden. Durch diese gemeinsame Anstrengung und die Unterstützung von außen schafften es die Clintons, gestärkt aus ihrer Krise hervorzugehen, während die Ehe von Charles und Diana zerbrach.

Quellenhinweis: Knopp, G. (2005) Bis dass der Tod uns scheidet: Berühnmte Paare zwischen Macht und Liebe. Berlin: Econ.

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

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