Soziale Beziehungen und Gesundheit

Unsere körperliche Gesundheit wird stark durch soziale Beziehungen beeinflusst. Soziale Bindungen wirken sich nicht nur positiv auf unser Wohlbefinden aus, sondern können auch das Sterblichkeitsrisiko senken. Besonders im höheren Alter spielt die Paarbeziehung eine zentrale Rolle und bietet wesentliche soziale Unterstützung. Studien zeigen, dass die Qualität der Paarbeziehung direkten Einfluss auf die körperliche Gesundheit und das individuelle Wohlbefinden hat.

Unglückliche Beziehungen und gesundheitsschädigendes Verhalten

Personen in unglücklichen Paarbeziehungen neigen häufig zu problematischen Gesundheitsverhaltensweisen, wie dem Konsum von Alkohol, Drogen oder Rauchen. Sie folgen oft auch weniger den medizinischen Empfehlungen, z.B. zur Medikamenteneinnahme, im Krankheitsfall. Belastende Paarbeziehungen sind meist von Konflikten geprägt, die sowohl akute als auch chronische Stressoren darstellen.

Wundheilung und Konflikte: Die Auswirkungen auf den Körper

In einer bekannten Studie von Kiecolt-Glaser et al. (2003) wurden Paare in belastenden Beziehungen hinsichtlich ihrer Wundheilung untersucht. Die Paare nahmen entweder an Konfliktdiskussionen oder an Gesprächen mit sozialer Unterstützung teil. Über einen Zeitraum von 12 Tagen zeigte sich, dass Paare in konfliktreichen Beziehungen eine langsamere Wundheilung aufwiesen, besonders in der Konfliktbedingung. Weitere Studien, wie von Jaremka et al. (2003), fanden heraus, dass Paare in belastenden Beziehungen eine schwächere Immunantwort haben.

Positive Paarbeziehungen und ihre Rolle für die Gesundheit

Eine gesunde Paarbeziehung kann hingegen gesundheitsfördernde Prozesse unterstützen. Die partnerschaftliche Interaktion spielt eine entscheidende Rolle für die wahrgenommene Beziehungsqualität und das individuelle Belastungsempfinden. Diese Faktoren haben auch Einfluss auf die psychische Gesundheit.

Der therapeutische Nutzen der Paartherapie

Aktuelle Studien zeigen Verbindungen zwischen konfliktreichen Beziehungen und der individuellen Krankheitsgeschichte. Paartherapeutische Interventionen können die Beziehungszufriedenheit, das Kommunikationsverhalten und die sexuelle Zufriedenheit verbessern. Indem der Partner in die Therapie einbezogen wird, kann nicht nur die Beziehung, sondern auch die Gesundheit der Einzelnen gestärkt werden. Dabei helfen neue Sichtweisen, emotionale Wertschätzung und die Fokussierung auf die Stärken der Beziehung, belastende Faktoren zu reduzieren.

Quellenhinweis:

Frisch, J., Aguilar-Raab, C., Eckstein, M. & Ditzen, B. (2017). Einfluss von Paarinteraktion auf die Gesundheit
Implikationen für die Psychotherapie. Psychotherapeut 1, Institut für Medizinische Psychologie, Zentrum für Psychosoziale Medizin (ZPM), Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland.

Jaremka, L.M., Glaser, R., Malarkey, W.B. & Kiecolt-Glaser, J.K. (2013). Marital distress prospectively predicts poorer cellular immune function. Psychoneuroendocrinology 38, 2713–2719.

Kiecolt-Glaser, J.K., Bane, C., Glaser, R. & Malarkey, W.B. (2003). Love, marriage, and divorce: newlyweds’ stress hormones foreshadow relationship changes. J Consult Clin Psychol 71, 176–188.

Auf der Suche nach

Paartherapie?

Wir helfen Ihnen gerne , bei Unklarheiten rufen Sie uns gerne an oder schreiben uns eine E-Mail, wir beraten Sie kostenlos.

Teilen Sie diesen Artikel!