Das SORKC-Modell ist eine Erweiterung der operanten Konditionierung, welches das Prinzip S (Stimulus), R (Reaktion) und C (Konsequenz) um zwei zusätzliche Variablen erweitert: O (Organismus) und K (Kontingenz). Entwickelt wurde es in den Jahren 1964 und 1969 und findet in therapeutischen Kontexten breite Anwendung. Es dient dazu, Verhaltensweisen und deren Zusammenhänge besser zu verstehen.

Die Komponenten des SORKC-Modells:

  • S (Stimulus): Ein Reiz oder Auslöser, der eine Reaktion hervorruft.
  • R (Reaktion): Die Reaktion des Organismus auf den Stimulus, sowohl auf kognitiver als auch motorischer Ebene.
  • C (Konsequenz): Das Resultat der Reaktion, also die Konsequenz, die daraus entsteht.
  • O (Organismus): Diese Variable ist besonders wichtig, da sie die biologischen und persönlichen Voraussetzungen einer Person einbezieht, die ihre heutige Reaktion beeinflussen.
  • K (Kontingenz): Diese beschreibt die Beziehung zwischen Reiz und Konsequenz, wird jedoch in der Praxis oft vernachlässigt.

Dieses Modell bietet sowohl Therapeut*innen als auch Patient*innen eine systematische Möglichkeit, das Verhalten zu analysieren und Problembereiche zu identifizieren. Es hilft herauszufinden, auf welcher Ebene man in der Therapie ansetzen kann.

Anwendung in der Paartherapie

Das SORKC-Modell lässt sich auch in der Paartherapie gut einsetzen. Es kann dazu beitragen, Missverständnisse zwischen Paaren zu klären. Ein Beispiel aus der Praxis verdeutlicht dies:

Ein Mann kommt nach einem langen Arbeitstag nach Hause und möchte zuerst etwas Ruhe haben. Seine Frau hingegen begrüßt ihn sofort und beginnt ein Gespräch über ihren Tag. Obwohl er keine Lust dazu hat, geht er aus Höflichkeit auf das Gespräch ein. Dies interpretiert sie als Einladung, weiterzusprechen. Als er schließlich genervt reagiert, eskaliert die Situation zu einem Streit.

In diesem Szenario könnte das SORKC-Schema wie folgt angewendet werden:

  • S (Stimulus): Der Mann kommt nach Hause.
  • R (Reaktion): Die Frau beginnt ein Gespräch.
  • C (Konsequenz): Der Mann reagiert gereizt.
  • O (Organismus): Die biologische Verfassung und seine Bedürfnisse nach Ruhe.
  • K (Kontingenz): Die Beziehung zwischen dem Stimulus und der Reaktion.

Durch die Anwendung des Modells wird klar, dass das Problem auf Missverständnissen in der Kommunikation basiert.

Eine Paartherapie kann helfen, diese Kommunikationsschwierigkeiten zu beleuchten und den Paaren Werkzeuge an die Hand zu geben, um solche Konflikte zukünftig zu vermeiden.

Quellenhinweis: Redaktion MVZ Köln für Psychotherapie GmbH Odendahl & Kollegen

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

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