Machtkämpfe: Wenn Partner zu Gegnern werden

Machtkämpfe in Beziehungen können zutiefst zerstörerisch sein, weil sie eine gegnerische Haltung zwischen den Partner*innen schaffen. In diesen Momenten wird der Konflikt nicht mehr als gemeinsames Problem, sondern als persönlicher Angriff empfunden. Wir glauben, unser Standpunkt sei der einzig richtige, und das Bedürfnis, den anderen zu überzeugen, wird so stark, dass wir ihn oder sie als Gegner*in wahrnehmen. Diese Dynamik fördert nicht nur Misstrauen, sondern auch das Gefühl, bedroht zu werden. Sobald wir den anderen als Feind sehen, entfernen wir uns emotional und verlieren den eigentlichen Kern der Partnerschaft aus den Augen: das Miteinander.

Wenn es in einer Beziehung jedoch zu einer „Sieg oder Niederlage“-Mentalität kommt, stehen beide Partner*innen am Ende als Verlierer*in da. Denn eine Partnerschaft kann nur dann funktionieren, wenn sie auf Zusammenarbeit und gegenseitigem Respekt basiert, nicht auf einem ständigen Kampf um Überlegenheit.

Der Weg zum Miteinander: Strategien für ein gemeinsames Gewinnen

Die Lösung für solche Machtkämpfe liegt in einer Zusammenarbeit, die darauf abzielt, dass beide Partner*innen gewinnen. Eine Paarberatung kann helfen, diese neue Perspektive zu etablieren, indem sie den Blick weg vom Machtkampf hin zu einer kooperativen Lösungsfindung lenkt. Der Schlüssel liegt darin, alte Muster des „Gewinnen-Müssens“ zu durchbrechen und stattdessen eine kreative, kompromissbereite Haltung einzunehmen. Überraschenderweise entstehen oft Lösungen, die keiner der beiden Partner*innen ursprünglich geplant hatte – Lösungen, die beide glücklich machen und keinen Verlierer zurücklassen.

Diese Art der Zusammenarbeit verlangt eine neue Denkweise: nicht mehr der eigene Wille steht im Vordergrund, sondern die Frage, wie beide Partner*innen mit der gefundenen Lösung zufrieden sein können. Es geht nicht darum, einen Kampf zu gewinnen, sondern eine Lösung zu schaffen, die das Fundament der Beziehung stärkt.

Kooperation als Grundlage einer gesunden Beziehung

Eine Partnerschaft, die auf Kooperation basiert, kann langfristig nicht nur Konflikte vermeiden, sondern auch das Wohlbefinden beider Partner*innen steigern. Die Grundhaltung sollte sein: In einer Beziehung gewinnen oder verlieren beide gemeinsam. Niemand sollte das Gefühl haben, zu etwas gedrängt zu werden, was er oder sie nicht möchte. Wenn beide das Ziel verfolgen, sich gegenseitig zu unterstützen und auf Augenhöhe zu bleiben, entsteht ein Raum für gegenseitiges Vertrauen und Verständnis.

Indem man sich bewusst auf eine kooperative Strategie einigt, die auf das Wohl beider Partner*innen ausgerichtet ist, ebnet man den Weg zu einer harmonischen und erfolgreichen Partnerschaft. Das bedeutet, dass in einer gesunden Beziehung nicht einer gewinnt und der andere verliert – beide sollten aus den Konflikten gestärkt hervorgehen. So wird aus der Beziehung eine sichere, respektvolle Partnerschaft, die beide Seiten erfüllt und langfristig glücklich macht.

Quellenhinweis: Smalley, G. (2008). Beziehungen. Was sie schwierig macht. Wie sie gelingen. Brunnen Verlag, Gießen.

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

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