Elternschaft und Beziehung: Die Dynamik zwischen Mutter, Vater und Kind

Eltern zu werden ist für viele junge Paare ein bedeutender Schritt, um in ihrer Beziehung zu wachsen. Die Rollenverteilung ist heute nicht mehr so klar wie vor einigen Jahrzehnten, jedoch existieren nach wie vor bestimmte Aspekte, die in der evolutionären Perspektive Bestand haben.

Die Rolle des Vaters
Die Rolle des Vaters in heterosexuellen Beziehungen ist essenziell für die kindliche Entwicklung, jedoch nicht eindeutig definiert. Beide Eltern sollten individuelle Stärken in die Erziehung einbringen, um dem Kind optimal zur Seite zu stehen. Während die Rolle der Mutter oft klarer durch Aspekte wie das Stillen geprägt ist, müssen Väter sich die Nähe zu ihrem Kind auf andere Weise erarbeiten. Dies kann dazu führen, dass viele Väter anfangs eine distanziertere Beziehung zu ihren Kindern aufbauen.

Erwachsenwerden durch Verantwortung
Es wird oft gesagt, dass Männer erst wirklich erwachsen werden, wenn sie Väter sind. Diese Aussage zeigt, dass die Vaterschaft für viele Männer eine neue Verantwortung mit sich bringt, die sie vorher nicht kannten. Die Reaktion auf diese neue Rolle kann variieren; Väter, die ein Kind gewollt haben, finden oft leichter in ihre Rolle, während ungewollte Schwangerschaften ambivalente Reaktionen hervorrufen können.

Veränderung der Paarbeziehung

Viele Paare berichten von fundamentalen Veränderungen in ihrer Beziehung nach der Geburt ihres ersten Kindes. Die Mutter konzentriert sich stark auf das Kind, während der Vater sich oft außen vor fühlt. Diese Veränderung führt häufig zu Schwierigkeiten in der Zweisamkeit und in der Kommunikation. Max und Anne, ein Beispiel aus der Paartherapie, verdeutlichen dieses Phänomen:

Max und Anne (Namen geändert), Anfang 30 , haben seit ca einem Jahr einen kleinen Sohn. Zu Beginn, berichtete Max, war alles aufregend und spannend für beide. Jeder versuchte die neue Situation mit dem Kind zu meistern und beide verstanden sich auch als stolze Eltern. Jedoch berichtete Max, dass er seine Frau auf die Art und Weise, wie er sie lieben und leben gelernt hatte irgendwie vermisse. Sie sei nicht mehr so zugänglich für ihn und er habe auch das Gefühl das Interesse an ihm sei stark zurückgegangen. Er fühle sich dadurch verletzt.
Dadurch käme es oft zu Beschuldigungen im Alltag, welche Anne, aus ihrer Sicht überhaupt nicht nachvollziehen könne. Für sie käme es eher so rüber als sei er eifersüchtig auf ihr gemeinsames Kind, was sie als „lächerlich“ betitelte. Sie sagte auch, dass ihr Mann ihr gegenüber immer ungeduldiger und aggressiver geworden sei und sie auch das Gefühl habe, dass Max, seit sie Eltern geworden sind, nicht mehr der selbe sei.

In einem Gespräch während der Paartherapie wurde erst einmal deutlich was das eigentliche Problem zwischen Max und Anne war. Beide hatten zwar nur die besten Intentionen ihrer Elternrolle gerecht zu werden. Jedoch hatten beide übersehen, dass ihre persönliche Beziehung natürlich nicht einfach aufhört, wenn man ein Kind bekommt.
Max hatte diese Realisation teilweise gemacht und war deshalb aufgebracht und enttäuscht. Anne war noch nicht so weit in dieser Realisation.
Mithilfe der Paartherapie war es beiden möglich zu sehen welche Schritte sie unternehmen mussten, um in ihrer Beziehung wieder mehr das Paar in den Vordergrund stellen zu können, und nicht automatisch das Kind. So berichteten beide, nach einigen Sitzungen, dass sich ihre Kommunikation verbessert habe.
Beide waren mehr in der Lage Techniken, die sie in der Paartherapie gelernt hatten einzusetzen um ihren alten Beziehungsstil wieder in den Vordergrund rücken zu lassen. Jedoch gaben auch beide an, dass sie ihrer Rolle als Eltern immer noch gerecht werden konnten.

Die Bedeutung der Kommunikation

In der Paartherapie wird deutlich, dass beide Partner die Bedürfnisse der anderen erkennen müssen, um die Beziehung zu stärken. Max und Anne lernen, dass ihre persönliche Beziehung nicht endet, wenn sie Eltern werden. Die Paartherapie hilft ihnen, Techniken zur Verbesserung ihrer Kommunikation zu erlernen und ihre Beziehung wieder in den Vordergrund zu stellen, ohne die elterlichen Verpflichtungen zu vernachlässigen.

Quellenhinweis: Redaktion MVZ Köln für Psychotherapie Odendahl & Brinkmann

Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.

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